NKF

Freisprechungsfeier

Während der Freisprechungsfeier an der Norddeutschen Kälte-Fachschule (NKF; www.nkf-springe.de) in Springe wurden 47 Auszubildende der Innungen Kälte-Klimatechnik Niedersachsen/Sachsen-Anhalt und Osnabrück-Emsland zu Gesellen als Mechatroniker für Kältetechnik freigesprochen. Schulleiter Kai-Uwe Prüß begrüßte sie und gratulierte den erfolgreichen Prüflingen zu ihrem Gesellenbrief. Von nun an seien sie in neuer beruflicher Position und müssten „draußen eigenverantwortlich auftreten“. Er riet den Jung-Gesellen, offen für Neues zu sein und sich nicht zu scheuen, gegebenenfalls erfahrene Kollegen um Rat zu fragen.

In diesem Zusammenhang verwies Kai-Uwe Prüß auf die Bedeutung von Weiterbildungsmaßnahmen in einer sich ständig entwickelnden Branche und wünschte sich, dass so mancher der Jung-Gesellen auch in Zukunft den Weg nach Springe finden möge, um an entsprechenden Kursen teilzunehmen. So gebe es an der NKF Kurse zur CO2-Technologie oder zu brennbaren Kältemitteln.

Von den 63 Kandidaten, die sich zur Prüfung gemeldet hatten, wurde einer, und das war das erste Mal in Springe, aufgrund fehlender Wochenberichte nicht zur Prüfung zugelassen. Und weil noch einer erkrankte, bestritten schließlich 61 Prüflinge, darunter vier Damen (die alle bestanden) den zweiten Teil der gestreckten Gesellenprüfung. Alle hatten mit dem Ergebnis der Gesellenprüfung, Teil 1 (Durchschnitt 62,8 %), also schon eine mehr oder weniger solide Basis für das Bestehen der Prüfung geschaffen. Bei 14 Kandidaten hat es dann am Ende nicht gereicht, wobei stets die Praxis und dreimal zusätzlich auch die Theorie mangelhaft waren. Für einen Prüfling musste eine mündliche Ergänzungsprüfung angesetzt werden, die dann noch zum erfolgreichen Abschluss führte.

Innerhalb des zweiten Teils der Prüfung (Durchschnitt 59,8 %) erreichten die Kandidaten im Praktischen 60 %. Die Aufgabe bestand diesmal im Bau einer Versuchsklimaanlage zum Kühlen und Entfeuchten mit thermostatischem Einspritzventil, elektronischer Temperaturanzeige, drei Mag­netventilen sowie Heißgas-Bypass- und Verdampfungsdruckregler. Hinzu kamen gemäß Prüfungsordnung Fehlersuche und Fachgespräch. Im schriftlichen Teil wurde ein Durchschnitt von 61,6 % erzielt, wobei diesmal die klimatechnische Aufgabenstellung am besten gelöst wurde (63,4 %). Im Endergebnis erzielten drei Prüflinge ein „gut“.

Der stellvertretende Obermeister der Innung Osnabrück-Emsland, Martin Rüterbories, gratulierte den Jung-Gesellen zu ihrem Bestehen und gab einen Ausblick auf ihre künftige Tätigkeit, die in hohem Maße durch Eigenverantwortlichkeit gekennzeichnet sei. Jetzt komme die Zeit, das erworbene Wissen anzuwenden und dabei weiter zu lernen. Allerdings sollten sie bei Problemen, wie z.B. Störungen, erst einmal selbst systematisch vorgehend den Fehler suchen und nicht schon zum Handy greifen, bevor das Manometer überhaupt angeschlossen wurde.

Für die Lehrerschaft der Berufsschule gratulierte der Klassenlehrer, Studiendirektor Hubert Landwehr. Er verglich in seiner humorvollen Rede die Entwicklung der Auszubildenden mit der eines Weins, Leitfrage: „Was ist ein guter Jahrgang?“ Sein Rat: „Besinnen Sie sich im Berufsleben auf Ihre Stärken und setzen Sie die ein. Dann werden Sie weiterhin erfolgreich sein.“

Schließlich gratulierte Landesinnungsmeister Rainer Bertuleit, dankte dem Prüfungsausschuss, den Dozenten der NKF und den Berufsschullehrern für ihren Einsatz. Er gab einen Überblick über die Entwicklung der Kältetechnik, die heute in sehr vielen Bereichen eine wichtige Rolle spiele, oft von der Allgemeinheit unbemerkt im Hintergrund von Produktionslinien. Deswegen seien die Chancen am Arbeitsmarkt überaus positiv. Dazu passte dann auch, dass praktisch alle Jung-Gesellen schon eine Stelle hatten, viele davon bei ihrem Ausbildungsbetrieb.

Bei der feierlichen Überreichung der Gesellenbriefe inklusiv Zertifikat gemäß EG-Verordnung 303/2008 und Bescheinigung als Elektrofachkraft für Kälteanlagen gab es zusätzlich für jeden einen Bildungsgutschein im Wert von 300 €, einzulösen bei der NKF. Die drei besten Prüflinge erhielten darüber hinaus eine Silbermünze: Phillip Junge (Fa. Strunk Weis, Wanna), Alexander Martens (Fa. Heifo Rüterbories, Osnabrück) und Dennis Mohrmann (Fa. Polarlicht GmbH, Bassum).

Nach dem obligatorischen Gruppenfoto saß man noch eine Weile in gemütlicher Runde bei Speis und Trank zusammen und tauschte Erinnerungen aus.

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