Gesellen in der Rohrmeisterei
Freisprechungsfeier der Innungen Dortmund und Südwestfalen
Rohre verlegen! An Hightech rumfummeln! Arbeitslosigkeit verhüten! Diese drei Slogans befinden sich auf den Kondom-Packungen, die der BIV im Rahmen der Kampagne www.der-coolste-job-der-welt.de u.a. als Werbemittel einsetzt, um in der Zielgruppe der potent(iell)en Azubis Lust auf unsere Branche zu machen. Ob die Verantwortlichen der Innungen Dortmund und Südwestfalen dieses Werbemittel im Blick hatten, als sie die „Rohrmeisterei“ in Schwerte als Veranstaltungsort für die diesjährige Freisprechungsfeier am 20. Februar 2015 auswählten, entzieht sich unserer Kenntnis – ein stimmungsvolles Ambiente hatten die Innungen in jedem Fall gefunden.
Die Rohrmeisterei – das ist Industriekultur im Grünen. Die alte Pumpstation bietet ein zwölf Meter hohes Tonnendach, einen verrosteten Kran, alten Klinker im Kontrast zu Sichtbeton, Stahl und Glas. Die Raumgestaltung vereint den ruppigen Charme des Denkmals mit moderner Architektur. Mit dem stimmungsvollen Veranstaltungsort stellte die Innung Dortmund zum wiederholten Mal unter Beweis, dass sie für ihre Gesellen jedes Jahr ein ganz besonderes Schmankerl als Location bereit hält, um den Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen. Ein bis auf den letzten Platz belegter Saal zeigt auch, dass die Innung die Nähe zu den Azubis und zu den Ausbildungsbetrieben sucht und gefunden hat. An der Freisprechung nahmen insgesamt 45 bestandene Gesellen aus den Innungen Dortmund und Südwestfalen mit ihren Familien und Partnern teil.
„Günna“ sorgte für gute Stimmung
Für gute Stimmung sorgte auch Bruno Knust – besser bekannt unter dem Namen Günna. Der ehemalige Stadionsprecher von Borussia Dortmund und heutige Kabarettist war als Stargast zugegen und sorgte in seinem Bühnenprogramm für reichlich gute Laune. Leser des FAZ-Feuilletons gehören zwar sicher nicht zu seinen größten Fans, aber sein kerniger Ruhrpott-Humor kam bei den jungen Leuten im Saal hervorragend an. Mit Sprüchen wie „Der Tag hat 24 Stunden und ein Kasten Bier hat 24 Flaschen – das kann doch kein Zufall sein“ oder „Am Ende des Geldes ist leider immer noch so viel Monat übrig“, punktete er vor allem beim jüngeren Publikum. Bei seiner Verabschiedung wünschte er den Kältegesellen auf ihrem weiteren Lebensweg viel Erfolg, aber auch Gesundheit und Glück – letzteres sei auch wichtig, betonte er, denn die Leute auf der Titanic seien sicher auch nicht alle krank gewesen.
Eine rundum gelungene Veranstaltung wie die in der Rohrmeisterei trägt sicher auch mit dazu bei, dass die Betriebe der Innung etwas weniger Probleme haben, qualifizierte Azubis zu finden, als anderswo. Die Mund-zu-Mund-Propaganda unter den Jugendlichen ist nicht zu unterschätzen und sorgt als sogenanntes virales Marketing für den nötigen Bekanntheitsgrad unserer Branche. Die hervorragenden Berufschancen in der Kältewelt tragen sicher ihr Scherflein dazu bei.
Dortmunder Geschäftsstelle übergangsweise in Siegburg
Neben der Freisprechung der Gesellen beherrschte in Schwerte aber noch ein weiteres Thema die Gespräche. Aufgrund von Unstimmigkeiten hat die Innung Dortmund den Vertrag über die Geschäftsführung mit der Kreishandwerkerschaft in Dortmund gekündigt. Kommissarisch werden die Geschäfte vorerst von der BIV-Geschäftsstelle in Siegburg übernommen. Was war geschehen?
Dem Innungsgeschäftsführer Michael Bartilla ist seitens der Kreishandwerkerschaft zum Jahresende gekündigt worden, obwohl die Innung für Kälte- und Klimatechnik sowie alle vier anderen Innungen, die von Herrn Bartilla betreut wurden, auf der Delegiertenversammlung der Kreishandwerkerschaft gegen diese Kündigung gestimmt hatten. Die vier Innungen wurden von den anderen anwesenden Innungen überstimmt, obwohl diese keinerlei geschäftliche Beziehungen zu Herrn Bartilla unterhielten. Diese Entscheidung hat dazu geführt, dass der Vorstand der Dortmunder Kälteinnung die Geschäftsführung fristlos gekündigt hat – der Vertrauensverlust und die fehlende Perspektive ließen hier wohl keine andere Wahl. Der Vorstand führt derzeit Gespräche über eine neue Geschäftsführung und die möglichen Rahmenbedingungen – wo die neue Geschäftsführung dann angesiedelt sein wird, ist noch offen. Michael Bartilla hat übrigens bereits eine neue Anstellung gefunden als Geschäftsführer der Bäcker-Innung Westfalen-Lippe. Von einer Trennung in gutem Einvernehmen, wie es in einer Dortmunder Zeitung zu lesen war, kann allerdings kaum die Rede sein, wie auf der Freisprechungsfeier in Schwerte von mehreren Anwesenden berichtet wurde.
Online-Plus
Weitere Fotos von der Freisprechungsfeier finden Sie online.www.kka-online.info