Gesellen in alten und neuen Arbeitswelten

Freisprechungsfeier der Innungen Dortmund und Südwestfalen

Die DASA ist Deutschlands größte Arbeitswelt-Ausstellung: Auf einer Größe von zwei Fußballfeldern erstrecken sich in dem Dortmunder Gebäudekomplex spannende Erlebniswelten. Die Ausstellung bot den Innungen aus Dortmund und Südwestfalen am 5. Februar 2016 den ansprechenden Rahmen für ihre diesjährige Freisprechungsfeier.

„Kommt, wir besuchen eine Ausstellung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.“ Mit diesem Satz würde man wohl nur die wenigsten Kinder und Jugendlichen hinter dem Ofen hervorlocken. Wer aber die DASA-Arbeitswelt-Ausstellung (www.dasa-dortmund.de) einmal betreten hat, sieht das sicher anders – und das sind stolze 180.000 Besucher jährlich. Auf 13.000 m² Ausstellungsfläche werden in Dortmund Arbeitswelten von gestern, heute und morgen gezeigt – und zwar auf eine extrem spannende Art und Weise. Von der historischen Druckmaschine bis zum Flugsimulator, vom Straßenbahnwaggon aus den 30er Jahren bis zum echten Hochofen, vom EKG-Gerät bis zum verkohlten Fahrzeug-Chassis des Unfall-Tanklasters von Herborn reicht die Bandbreite. Das Publikum erfährt hautnah, welche Lösungen es für eine bessere Arbeitswelt gibt und kann an allen Ecken selbst ausprobieren, experimentieren und mit allen Sinnen genießen und letztere auch testen.

Alte und neue Sitten

Die thematische Überleitung von der DASA zu einer Freisprechungsfeier fällt in diesem Falle nicht schwer, denn die frischgebackenen Gesellen der Innungen aus Dortmund und Südwestfalen haben ja ebenfalls spannende Arbeitswelten vor sich. Auch wenn das Arbeitsumfeld eines Kälteanlagenbauers in der DASA nicht zu finden war, so konnten die Gesellen doch erkennen, welches Glück sie haben, eine Ausbildung im 21. Jahrhundert abgeschlossen zu haben und nicht vor 100 Jahren. Von Arbeitsschutz war da nämlich wenig zu spüren. Lärm, Schmutz, Verletzungen und Umgang mit zum Teil lebensgefährlichen Substanzen und Maschinen sorgten dafür, dass in manchen Berufen die Lebenserwartung der Arbeiter erschreckend niedrig war. Heutzutage sieht das zum Glück anders aus. Hervorragend zum Anlass des Abends passte auch ein kleiner Film in der Ausstellung, in dem die Riten einer Freisprechung für Drucker nachgespielt wurden. Den Lehrlingen wurden die Haare geschnitten, ein Zahn gezogen, mit einer Drahtbürste die Haut abgeschrubbt und mit Farbe das Gesicht geschwärzt. Da möchte wohl niemand der Kältegesellen tauschen, selbst wenn bei den Druckergesellen zum Schluss des Rituals der Kuss einer schönen Frau als Belohnung lockte.

Die Belohnung am 5. Februar kam hingegen in Gestalt der Obermeister der Innung Dortmund, Heribert Baumeister, und der Innung Südwestfalen, Burkhard Rüßmann, daher. Es gab auch keine Küsse, sondern etwas viel Verlockenderes wurde überreicht: die lang ersehnten und mit viel Mühe und Fleiß erarbeiteten Gesellenbriefe. Besonders freuen konnten sich die ehemaligen Azubis Michael Braun (Betrieb Wolfram Ungermann, Wetter) und Patrick Spanke (Betrieb Reisner GmbH, Holzwickede), die als Prüfungsbeste der Winter- bzw. Sommerprüfung besonders geehrt und mit einem Bildungsgutschein ausgezeichnet wurden.

Fusion der Innungen beschlossen

Auf der Freisprechungsfeier konnte Heribert Baumeister auch ein Neuigkeit verkünden: Die beiden Innungen aus Dortmund und Südwestfalen werden in diesem Jahr zur Fachinnung für Kälte- und Klimatechnik für den Regierungsbezirk Arnsberg fusionieren.

Der neue Sitz der Geschäftsstelle wird dann in der Kreishandwerkerschaft in Meschede sein, Geschäftsführer soll der jetzige Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Assessor Jochem Hunnecke, werden. Die Mitgliederversammlungen der beiden Innungen haben die Fusion schon beschlossen, jetzt gilt es noch einige bürokratische Hürden zu nehmen.

Heribert Baumeister rief alle Anwesenden dazu auf, auch in der neuen Innung das bestehende lebendige Innungsleben fortzuführen. Und wie lebendig das ist, hatte die Freisprechungsfeier mit ihren 138 Anwesenden gezeigt.

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