Gewagte Leitungsführungen
Schnappschüsse aus Meran und Freiburg
Klimageräte wären doch so leicht zu montieren, wenn es diese verflixten Kabel und Leitungen nicht gäbe. Leider wird bei so mancher Montage vergessen, dass ein Klimagerät einen Stromanschluss, Kältemittelleitungen und einen Kondensatablauf benötigt. Was dabei herauskommt, wenn man sich über die Verlegung dieser lebenswichtigen Verbindungen keine Gedanken macht, zeigen die beiden Schnappschüsse auf dieser Seite.
Umfunktionierter Trichter
„Tauwasserabfluss auf Italienisch“ – so betitelt KKA-Leser Herbert Schreck diese gewagte Installation eines Innengeräts. Entstanden ist der Schnappschuss in einem noblen Modegeschäft in Meran in Südtirol. Was den Monteur zu dieser abenteuerlichen Installation bewogen hat, konnte Herbert Schreck leider nicht in Erfahrung bringen. Wurde der Tauwasseranschluss schlicht vergessen? Oder war die Pumpe durch die permanent offenstehende Eingangstür bei den schwül-warmen Außenbedingungen mit der Menge des anfallenden Kondensats schlichtweg überfordert, so dass ein schmucker, grüner Haushaltstrichter und Kabelbinder als Notbehelf dienen mussten? Doch nicht nur die Kondensatableitung alleine verdient Beachtung. Das Klimagerät hat noch ein paar Absonderlichkeiten mehr zu bieten. So wird eine Ausblasseite komplett durch ein Lichtband verschlossen, das Gehäuse ist links oben komplett durchgebrochen und das für den Haushaltstrichter entfernte Stück des Luftansauggitters dient als Abstandhalter für den Abflussschlauch, der – leider nicht im Bild zu sehen – in einem unter einem Kleiderständer versteckten 10 Liter-Eimer endet. Man kann nur hoffen, dass die ausgestellte Designerware im Shop mehr Qualität aufzuweisen hat als die Klimaanlage.
Konsole überflüssig
In Vogtsburg im Kaiserstuhl bei Freiburg herrschen zwar nicht ganz so hohe Temperaturen wie in Meran, aber die Besitzer eines Wohnhauses verspürten offensichtlich dennoch den Wunsch nach klimatisierten Räumlichkeiten.
KKA-Leser Mike Daum entdeckte mit fachkundigem Blick, dass hier der Monteur wohl ein paar Montagetipps außer Acht gelassen hat. Vermutlich war bei dem Baumarkt-Gerät aber gar kein Fachmann mit der Installation betraut gewesen, sondern die Käufer hatten erst zuhause festgestellt, dass eine Klimaanlage neben dem Innengerät auch noch ein Außengerät besitzt, das man irgendwo und irgendwie platzieren muss. Also: Fenster öffnen, Außengerät nach draußen hängen, mehr schlecht als recht einen kleinen Sims als Ablage nutzen und fertig ist man – wer benötigt da noch eine Konsole? Dass bei dem zwangsläufig geöffneten Fenster permanent warme Luft in den Raum strömt, hat man offensichtlich in Kauf genommen. Vielleicht sind aber auch zu viele Diebe in der Stadt aktiv, so dass der Besitzer nachts seine Klimaanlage lieber wieder wie einen Anker einholt in den sicheren Hafen der eigenen Wohnung.
Schnappschuss-Honorar sichern
Herzlichen Dank an unsere beiden KKA-Leser mit dem wachen Blick für kuriose Kälte- und Klimalösungen. Ihnen ist das Schnappschuss-Honorar von 50 Euro genauso sicher, wie jedem, dessen Foto in der KKA abgedruckt wird.
Wer ebenfalls das Geld einstreichen möchte: Senden Sie einfach ein Foto mit Kurzbeschreibung an: .