ISH trotzt der Krise
Mit sorgenvoller Miene werden wohl die Verantwortlichen der Messe Frankfurt am 10. März 2009 die Eingangstore zur Fachmesse ISH (www.ish.messefrankfurt.com) betrachtet haben, denn in Zeiten einer weltweiten Wirtschaftskrise war nicht abzusehen, wie viele Besucher zur Messe kommen würden. Zumindest die Ausstellerzahlen waren konstant geblieben und lagen wie schon 2007 bei fast 2400. Vor allem aufgrund des hohen Anteils ausländischer Besucher gab es aber ein großes Fragzeichen hinter den zu erwartenden Besucherzahlen. Um es vorweg zu nehmen: Die diesjährige ISH war ein voller Erfolg. Und zwar nicht nur für die Messegesellschaft, sondern auch für die Aussteller, deren Stände an den Hauptmessetagen Mittwoch und Donnerstag z.T. aus allen Nähten platzten, und natürlich für die 202 000 Besucher (2007: 217 000), denen ein wahres Feuerwerk an Produktneuheiten geboten wurde.
Die ISH und die auf ihr vertretene Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnikindustrie setzte damit ihre 50-jährige Erfolgsgeschichte auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten fort. Positiv gegen den allgemeinen Trend – und von den meisten so nicht erwartet – entwickelte sich gleichfalls der Anteil der ausländischen Besucher. Dieser stieg deutlich von einem Viertel in 2007 auf knapp ein Drittel (30 Prozent). Mit 2361 Unternehmen aus 58 Ländern war das Frankfurter Messegelände wie schon zur Vorveranstaltung 2007 (2372 Aussteller) ausgebucht.
Die ISH konnte dem Markt auch in ihrem Jubiläumsjahr wichtige Impulse geben. Insbesondere der Trend zum Rückzug in die eigenen vier Wände, verbunden mit einem steigenden Bedarf und Interesse an nachhaltigen Sanitärlösungen sowie effizienten Heiz- und Klimasystemen mit erneuerbaren Energien, stimmt die Industrie verhalten optimistisch.
Zentrales Thema war der Systemgedanke: An fast allen Ständen präsentierten Hersteller Lösungen für die Doppelstrategie zum Klimaschutz: energieeffiziente Systeme, die erneuerbare Energien einkoppeln.
Nach einigen Irrwegen hat auch die Lüftungs- und Klimabranche auf der in die ISH integrierten Messe Aircontec eine Heimat gefunden und der Besuch der ISH/Aircontec lohnt sich daher auch und gerade für das Kälte-/Klimaanlagenbauerhandwerk. Und wer sich für Wärmepumpentechnik interessiert und nach neuen Systemlösungen sucht, wurde in Frankfurt auf zahllosen Messeständen fündig. Lohnenswert war der Besuch der Messe auch aufgrund der verschiedenen Fachforen. Das Klima-Forum – eine Veranstaltung des Fachinstituts Gebäude-Klima e.V. (FGK) in Kooperation mit der Messe Frankfurt – beleuchtete in seinem Vortragsprogramm und einer Posterpräsentation aktuelle Themen der Gebäudetechnik in ihrem marktrelevanten Umfeld. Das Forum IKK Building des VDKF fand ebenfalls im Rahmen der Aircontec statt. Im Sinne einer gesamtenergetischen Betrachtungsweise des Gebäudes legte es den Fokus auf eine integrierte Planung der Bereiche Heizungs-, Lüftungs-, Kälte- und Klimatechnik sowie Mess-, Steuer- und Regelungstechnik – und sprach damit eher Betreiber und Planer an als das Kälteanlagenbauerhandwerk. Am Gesamtkonzept der IKK Building muss aber noch gefeilt werden. Positiv ist zwar zu vermerken, dass die Vorträge des Forums direkt neben den Ausstellerständen stattfanden und die IKK Building damit in sich geschlossen war, aber die Zahl der ausstellenden Firmen war noch bescheidener als vor zwei Jahren und wird in der Form hoffentlich nicht von den Besuchern als repräsentatives Bild der Kältebranche wahrgenommen.
Die nächste ISH findet vom 15. bis 19. März 2011 in Frankfurt am Main statt.