Inhibierter Frostschutz in Kälte-Anlagen

Kälteträgerflüssigkeiten und Anlagenlanglebigkeit

Trotz des weit verbreiteten Einsatzes von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen achten Unternehmen nicht immer ausreichend auf die Zusammensetzung oder die Qualität der eingesetzten Wärmeträgerflüssigkeiten. Eine wesentliche und leider zu häufig übersehene Tatsache sind die damit verbundenen Auswirkungen, die Wärmeträgerflüssigkeiten ohne Korrosionsschutz auf die Anlage haben können.

Sparen am falschen Ende: Wird Frostschutz von minderer Qualität eingefüllt oder findet ein unsachgemäßer Einsatz statt, kann der Frostschutz trotz der erst niedrigen Anschaffungskosten schnell zur teuersten Komponente einer HLK-Anlage werden.  Die mögliche Korrosion führt schnell zu Ausfällen und Reparaturen, die von Anfang an hätten vermieden werden können.

Senkung der Anlagenkorrosion

Viele Wärmeträgerflüssigkeiten enthalten Glykol, das in konzentrierter Form nicht besonders korrosiv ist. Bei der Verdünnung mit Wasser, um den benötigten Frostschutz zu erzielen, setzt man die Anlage einer Korrosionsgefahr aus. Dieses kann dann für den Anlagenbauer und letztendlich den Endkunden zu einem kostspieligen Problem werden. Bakterienwachstum und Ablagerungen in der Anlage durch hartes bzw. minderwertiges Wasser können ein weiteres Problem darstellen.  Deshalb stellt sich die Frage: Wie kann man der Korrosion der Anlage vorbeugen und ihre Lebensdauer verlängern?

Hartes Wasser sollte nie mit hochwertigem Frostschutz gemischt werden. Der Einsatz einer hochwertigen, inhibierten Kälteträgerflüssigkeit und gutem Wasser verringert Korrosion, Bakterien-  und Kalkablagerungen. Das sorgt nicht nur für eine längere Lebensdauer der Anlage, sondern spart auch dem Kunden Zeit und Geld. Der zeitliche Aufwand für Wartungsarbeiten und Reparaturen der Anlage können stark reduziert, somit Ausfallzeiten auf ein Minimum gesenkt werden.

Um Umsatzverluste zu vermeiden, dürfen Produktionsabläufe nicht unterbrochen werden. Besonders wichtig ist dies auch in Branchen, die sich zur Wahrung von Produktqualität und -sicherheit in Arbeitsbereichen auf die HLK-Anlagen verlassen müssen. Korrosion in den Anlagen kann undichte Stellen verursachen, die oftmals aufwendig repariert werden müssen. Lieferanten, Hersteller und Installateure dieser Anlagen riskieren den Verlust ihres guten Rufes sowie finanzielle Einbußen, wenn sie Anlagen mit Kälteträgern minderer Qualität befüllen. Mit einer wirksamen, inhibierten Wärmeträgerflüssigkeit wird die Zuverlässigkeit einer Anlage gesteigert – Installateur und Endverbraucher müssen sich keine Sorgen machen. 

Der ASTM-Standard

Nachdem die Branche das Problem der Anlagenkorrosion erkannt hat, gewinnt die als ASTM D 1384 Korrosionsprüfungsstandard bekannte, internationale Norm, immer mehr an Bedeutung. Der ASTM-Standard wird unter Laborbedingungen durchgeführt: Metallstücke aus Aluminium, Eisen, Stahl, Messing, Lötmetall und Kupfer, die man häufig in HLK-Anlagen verwendet, werden in ein Gemisch aus korrosionshemmendem Frostschutz und Wasser getaucht und anschließend bei 88 °C belüftet, um die Bedingungen vor Ort nachzustellen. Die einzelnen Metallstücke haben spezifische Gewichte und Größen und werden vor Beginn der Prüfung gewogen.

Nach dem vierwöchigen Testlauf werden die Metallstücke erneut gewogen. Die Gewichtswerte „vorher“ und „nachher“ werden verglichen, um Anzeichen von Korrosion auszuwerten. Damit ein Metall die Prüfung erfolgreich durchläuft, darf sich die Massenänderung von vor und nach der Prüfung nicht außerhalb der in dem Standard festgelegten Grenzen bewegen. Diese Prüfung ist wichtig, stellt sie doch die Eigenschaft der Flüssigkeit dar, einen ausreichenden Korrosionsschutz zu bieten. Der Kunde kann beruhigt sein. Jede Flüssigkeit kann als korrosionshemmend angeboten werden, ohne das Vorhandensein eines Prüfungsstandards ist der Schutzgrad jedoch nur schwer zu messen.

Die Branche hat sich trotz des Vorhandenseins des ASTM-Standards noch nicht intensiv mit diesem Thema befasst. Die Ausführung des Standards erfolgt auf freiwilliger Basis, doch haben sich einige der Hersteller von Wärmeträgerflüssigkeiten dazu entschlossen, diesen Anforderungen gerecht zu werden, um dem Kunden mehr Vertrauen zu geben.

Regelmäßige Wartungen

Regelmäßige Wartungen sind trotz des Einsatzes qualitativ hochwertiger Kälteträgerflüssigkeiten unumgänglich. Bei jeder Wartung sollte die Kälteträgerflüssigkeit auf Druck und das Vorhandensein von Kalkablagerungen untersucht werden, um einen Zerfall der Flüssigkeit zu erkennen. Auch die unterschiedlichen Bedingungen, unter denen Flüssigkeiten bewegt, gelagert, erhitzt und verwendet werden, können sich auf deren Leistung auswirken. Um sicherzustellen, dass Flüssigkeiten das ganze Jahr über in einem optimalen Zustand sind, werden regelmäßige Qualitätsprüfungen empfohlen. Zusammen mit der regelmäßigen Wartungsprüfung sollte auch der Glykolgehalt der Anlage untersucht werden, um einen ausreichenden Frostschutz aufrechtzuerhalten.

Ein Blick in die Zukunft

Die Branche operiert in einem zunehmend vom Wettbewerb bestimmten Markt; hierzu zählen größere Anforderungen an Anlagen und das Vorantreiben einer verbesserten Anlagenleistung. Für Unternehmen ist es daher notwendig, nach Möglichkeiten zu suchen, wie die Flüssigkeitsleistung durch niedrigere Viskosität und erhöhte Wärmeübertragung gesteigert werden kann. Das führt nicht nur zu Zeit- und Kostenersparnissen für den Kunden, sondern auch zu einer längeren Lebensdauer der HLK-Anlagen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Nachhaltigkeit der verwendeten Flüssigkeit. Unternehmen stehen unter steigendem Druck, ihre Umweltschutzbemühungen zu demonstrieren. Kilfrost (www.kilfrost.com) hat als Reaktion auf diese Anforderung ein aus Mais hergestelltes, inhibiertes Bio-Glykol entwickelt, das nachhaltig, biologisch abbaubar und unbedenklich ist.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass sowohl die Auswahl als auch der Einsatz der Wärmeträgerflüssigkeiten beachtet werden müssen. Mit der Auswahl der richtigen Flüssigkeit für eine Anlage können Wartungskosten und Ausfallzeiten gesenkt werden, Unternehmen ohne Unterbrechung operieren und Installateure ihren guten Ruf wahren. Wärmeträgerflüssigkeiten können aufgrund ihrer Fähigkeit, die Lebensdauer einer Anlage zu verlängern, die Anlageninvestition des Endverbrauchers optimieren.

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