Kälte auf Abruf
Mietkälte als Alternative zum Anlagenkauf
Mieten oder kaufen? Wenn diese Frage für Immobilien, Büroeinrichtung oder Fuhrpark berechtigt ist, warum dann nicht auch bei kältetechnischen Anlagen und Aggregaten? Viele Unternehmen haben die Chancen des Mietkonzepts bereits erkannt und profitieren neben Kostensenkungen auch von der flexiblen Verfügbarkeit sowie der einfachen Bedienung von Mietkälte. Wer sich mit dem Thema frühzeitig auseinandersetzt, kann also Einsparpotentiale auf mehreren Ebenen realisieren.
Flexibilität und Mobilität sind heutzutage auch aus dem Bereich der industriellen Kühlung nicht mehr wegzudenken. Im Zuge dessen wird die Option, einzelne Aggregate oder ganze Anlagen zu mieten statt zu kaufen, für viele Unternehmen zunehmend interessant. Für das Konzept der Mietkälte gegenüber einer Neuanschaffung spricht: Die Kühlanlagen stehen den Firmen immer genau dann zur Verfügung, wenn sie sie benötigen – etwa um Spitzenlasten abzufangen, kurzfristige Verfügbarkeit bei Kältemittelumstellungen sicherzustellen oder als schneller Ersatz bei Störungen. Wird die zusätzliche Kältekapazität nicht mehr benötigt, können sich die Unternehmen von den angemieteten Anlagen einfach wieder trennen.
Die Kosten für die angemieteten Produkte sind überschaubar, und für die Mieter entsteht durch die Ratenzahlung keine Kapitalbindung. Ein spezielles Investitionsbudget müssen die Unternehmen nicht aufbringen, zusätzliche Fixkosten entstehen nicht. Kommen Mietanlagen bei einem Störungsfall zum Einsatz, fallen keine höheren Reparaturkosten durch die Stillstandszeit der Anlage an. Zudem ist der komplette Mietbetrag als Aufwendungen steuerlich absetzbar.
Mit Mietkälte durch die heißen Phasen | Abgesehen von finanziellen Aspekten, die den Einsatz von Mietkälte interessant machen, gibt es eine Reihe weiterer Kriterien, die dem Anwender zusätzlichen Nutzen bringen: Kauft ein Unternehmen eine Anlage, muss es aufgrund der üblichen Lieferzeiten oft bis zu acht Wochen darauf warten. Mietkälteanlagen sind dagegen innerhalb von Tagen – manchmal sogar von Stunden – verfügbar und in das schon bestehende Kältesystem meist problemlos integrierbar. Gerade wenn Störungen auftreten, eigene Anlagen ausfallen oder es zeitlich begrenzte Spitzenlasten abzufangen gilt, leisten Mietkälteanlagen schnellen Ersatz – ohne dass Unternehmen dafür eine neue Anlage anschaffen müssen.
Sollte der Mietzeitraum sich über eine für den Anwender überproportional lange Zeit erstrecken, bieten die Vermieter von Mietkälteanlagen in der Regel die Möglichkeit, den Vertrag optional auch als Mietkaufvertrag abzuschließen. Parallel lassen sich diese Punkte auch auf Mietkaltwassersätze übertragen. Künftig werden dabei vor allem bei speziellen Typen von Leihgeräten vermehrt Zusatznutzen wie Ölfreiheit, minimaler Wartungsaufwand, geringe Schallemissionen und ein niedriger Anlaufstrom für die Leihoption ausschlaggebend sein.
Mieten: geeignet für wen? | Doch wann lohnt sich der Kauf einer Anlage und wann verspricht die Anmietung mehr Vorteile? Zunächst sind einige grundlegende Anforderungen an den Standort der Mietkälteanlage zu berücksichtigen: So muss der Fußboden des Unternehmens der Belastung der Anlagen standhalten. Weitere Voraussetzung ist ein Starkstromanschluss, um eine Stromversorgung sicher zu stellen. Zudem sollte die Geräuschentwicklung bei Mietanlagen beachtet werden. Sind diese Bedingungen erfüllt, sollten sich Unternehmen, die mit dem Gedanken einer gemieteten Kälteanlage spielen, folgende Fragen stellen:
n Gibt es externe Projekte, die den Einsatz von Kälte vor Ort verlangen?
n Benötigen wir nur für bestimmte Auftragsspitzen lediglich eine zeitlich begrenzte zusätzliche Kälteleistung?
n Benötigen wir unbedingt ständige Kältereserven mit den zwangsläufigen Folgen von Reparaturen und sonstigen Fixkosten?
n Brauchen wir die Kälteleistung kurzfristig, max. innerhalb von Tagen?
n Kann eine Mietanlage in unser Kältesystem integriert werden?
n Sollte unsere Anlage im Rahmen des Kältemitteltauschs oder einer Behältersanierung befristet abgeschaltet werden?
Das Mietkonzept geht auf | Kann ein Unternehmen mehrere dieser Fragen positiv beantworten und auf permanente Kältereserven verzichten, sollte es vor der Anschaffung einer neuen Kälteanlage die Mietoption betriebswirtschaftlich in Betracht ziehen. Voraussetzung für die Betrachtung ist zunächst einmal die technische Vergleichbarkeit der Anlagen, wobei Kälteleistung, Volumenstrom und Temperaturspreizung sowohl für Kauf- als auch Mietanlagen das Eingangskriterium darstellen. Letztlich entscheiden im Einzelfall neben kaufmännischen häufig auch terminliche Abwägungen über den Kauf oder die Anmietung einer Anlage.
Wie viel Kälte tut Not? | Oftmals unterschätzen Unternehmen ihren eigenen Kältebedarf zu saisonabhängigen Spitzenzeiten, gerade dann, wenn es zu einem unerwarteten Anstieg der Außentemperatur kommt. Eine genaue Bedarfsermittlung ist hier erforderlich, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Gegebenenfalls ist es hilfreich, die eigenen Mitarbeiter frühzeitig schulen zu lassen, um teure und aufwändige Engpässe zu vermeiden. In diesen Schulungen erfahren die Mitarbeiter, welche technischen Voraussetzungen sie für den Einsatz von z.B. Mietkühltürmen und Aggregaten beachten müssen hinsichtlich Bodenbelastung, Stromanschluss, Geräuschentwicklung und Umweltschutzaspekten.
Hat sich ein Unternehmen für die Anmietung einer Kühlanlage entschieden, sollten die Verantwortlichen zusammen mit einem Anbieter von Mietanlagen den konkreten Bedarf ermitteln und einen Mietvertrag inkl. der Zahlungsmodalitäten erstellen. Generell erfolgt die Auftragsabwicklung nach der Klärung der technischen und kaufmännischen Details. Anschließend übernimmt in der Regel der Vermieter den Transport und organisiert die Aufstellung. Einige Anbieter stellen die Anlagen auch selbst auf, wobei der Aufwand dafür extra berechnet wird. Eventuell zusätzlich notwendige Zusatzsausstattungen wie Pumpenaggregate, Kabel, Anschlüsse können z.B. bei Cofely Refrigeration (www.cofely.de) ins Gesamtpaket integriert, mitgeliefert und nach dem Auftrag auch wieder abmontiert werden.
Mietanlagen: volle Fahrt voraus | Eine genaue Marktanalyse für den Mietmarkt existiert derzeit noch nicht, doch aufgrund des Entwicklungstrends der letzten fünf Jahre rechnen Anbieter von Mietkälte mit einem jährlichen Wachstum von 10 %. Vor allem Unternehmen der Kunststoffindustrie fragen Mietaggregate nach, während Firmen, die im Bereich der Geothermie tätig sind, verstärkt Kühltürme anmieten. Generell steigt mit dem Beginn der ersten Wärmeperiode im Frühling der Bedarf nach zusätzlicher Kühlung, der oftmals bis zum Ende der hohen Außentemperaturen im Herbst andauern kann. Unternehmen, die frühzeitig ermitteln, welche Kühlkapazitäten sie benötigen, und den Einsatz von Mietkälteanlagen vorausschauend planen, können auch heiße Phasen nichts anhaben.