Neuer Präsident, neues Glück?
Letzte Chance für VDKF und BIV
Im Rahmen der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Verbands Deutscher Kälte-Klima-Fachbetriebe e.V. (VDKF) am 21. Juli 2012 in Kassel wurde Wolfgang Zaremski mit rund 80 % der Stimmen zum neuen Präsidenten gewählt. Horst-Rüdiger Krä, Vorsitzender des VDKF-Landesverbands Bayern, hatte sich ebenfalls zur Wahl gestellt; er unterlag klar und ist am 22. August 2012, kurzfristig vor der Jahresversammlung seines Landesverbandes, von seinem Amt zurückgetreten. Informationen über die Gründe für den Rücktritt lagen bei Redaktionsschluss nicht vor.
Auf der regulären Mitgliederversammlung des VDKF (www.vdkf.de) am 18. Mai in Bonn war es aufgrund der damals noch geltenden 10 %-Anwesenheitsklausel nicht möglich, die Präsidenten-Wahl durchzuführen. Wir haben in der KKA Ausgabe 4/2012 darüber berichtet. In der Zwischenzeit wurde die Beschlussfähigkeit der Mitgliederversammlung mit der Mehrheit der Anwesenden vom Amtsgericht Bonn bestätigt und entsprechend eingetragen. Somit war es auch möglich, die Jahresrechnung 2011 sowie den Haushaltsplan 2013 zu genehmigen und das Präsidium zu entlasten.
Wolfgang Zaremski wurde mit 80 % der Stimmen gewählt und dankte für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Er betonte, dass er wesentlich auf die Mitglieder sowie die Mitgliedsbetriebe angewiesen sei. Wahlleiter Karl-Heinz Thielmann hob hervor, dass die kopflose Zeit des VDKF nun vorbei sei und Reinhard Jeschkeit unterstrich die Bedeutsamkeit des Veranstaltungsortes: „In Kassel sei der VDKF schon einmal durchgestartet.“
Ein letzter Versuch zur Zusammenarbeit beider Verbände
Steffen Klein vom Landesverband Baden-Württemberg stellte in Kassel die bisherigen Versuche zur Zusammenarbeit des VDKF mit dem Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV) vor. Dabei ging er auch auf Schwierigkeiten, bis hin zum Stillstand ein.
Wolfgang Zaremski betonte in diesem Zusammenhang, das gemeinsame Angebot des Leakage & Energy Control-Systems (LEC) als Branchenlösung – die Rahmenbedingungen würden derzeit festgelegt. Das bestätigte auch Bundesinnungsmeister Heribert Baumeister, der zum Ende der Mitgliederversammlung das Wort hatte und sich positiv gegenüber der deutlichen Bereitschaft beider Verbände zur Kooperation äußerte. Baumeister zeigte Weichen auf, die für eine Zusammenarbeit sprechen, fand jedoch auch deutliche Worte, dass für weiteren Stillstand keine Kapazitäten vorhanden seien und sich der BIV im Falle eines Scheiterns nicht weiter mit diesem Thema beschäftigen werde.
Konkret schlug der Bundesinnungsmeister eine kleine Runde aus kreativen Köpfen beider Verbände vor, die sich des Themas annehmen sollte. Diese Runde könnte gemeinsam mit einem externen Verwaltungsrechtler einen Verband mit neuer Satzung und einem neuen Namen gründen. Die gemeinsame Satzung könnte im Rahmen der Mitgliederversammlungen den Mitgliedern des BIV sowie des VDKF vorgestellt werden und zum Beschluss kommen. Nach der Genehmigung würde der Satzung entsprechend ein gemeinsamer neuer Vorstand bzw. ein gemeinsames neues Präsidium gewählt werden.
Vorteile für Verband und Mitglieder im Falle eines Zusammenschlusses
Die Vorteile in einem gemeinsamen Verband mit neuem Namen sieht Baumeister sowohl in einem gemeinsamen Haushalt mit neu festgelegten Mitgliedsbeiträgen als auch in der Zusammenführung der Geschäftsstellen. Für die Verbandsmitglieder entstehe in diesem Fall ein Nutzen durch Synergien sowie eine Kostenreduzierung gegenüber einer heutigen Doppelmitgliedschaft. Ein solcher Neuanfang sorge für eine gemeinsame Stimme für die Kälte-Klima-Branche und stärke die Position des Kälte-Klima-Handwerks im ZVKKW.
Erste Zusammenarbeit bereits am Branchenbuch 2013
Das Branchenbuch der Kälte- und Klimatechnik 2013, das der BIV (www.biv-kaelte.de) wieder in Zusammenarbeit mit der KKA erstellt, wird bereits in diesem Jahr, pünktlich zur Chillventa in Nürnberg, einen Beitrag des VDKF enthalten sowie die Mitglieder des VDKF aufführen. Geplant ist, das Branchenbuch zukünftig gemeinsam herauszugeben. Der BIV erhält die Möglichkeit, sich mit Beiträgen an der VDKF-Verbandszeitschrift „VDKF Information“ zu beteiligen.
Sowohl die Mitglieder als auch der neue VDKF-Präsident Wolfgang Zaremski und der Bundesinnungsmeister Heribert Baumeister zeigten sich deutlich positiver, die Zusammenarbeit oder sogar den Zusammenschluss beider Verbände unter Dach und Fach bringen zu können. Eine weitere Vorgehensweise wurde an diesem sonnigen Samstag in Kassel jedoch nicht erläutert.
Da einem das Ganze sehr bekannt vorkommt, wir erinnern uns, schon in den neunziger Jahren hatte man zwei Mal versucht, die Verbände zu fusionieren, bleibt die Entwicklung abzuwarten. Die positive Stimmung in Kassel lässt hoffen; es wurde jedoch auch deutlich formuliert, dass es sich um die letzte Chance der Annäherung handelt.