Perspektiven für die Zukunft
Am 26. April 2013 trafen sich in Berlin die Mitglieder des Fachverbandes Allgemeine Lufttechnik im VDMA zur diesjährigen Mitgliederversammlung. Die gemeinsame Fachsitzung der „Kälte- und Wärmepumpentechnik“ und „Klima- und Lüftungstechnik“ widmete sich dem Themenschwerpunkt „Gebäude und ihre technische Ausrüstung im Kontext sich ändernder/geänderter Rahmenbedingungen und Anforderungen“. Ein spannendes Thema, welches die Unternehmen der Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik stetig motiviert, umwelt- und effizienzorientierte Komponenten und Systeme für die Zukunft zu entwickeln, die die Erwartungen und Bedürfnisse der Menschen in einer „veränderten“ (Lebens)Welt unter den Gesichtspunkten Komfort, Sicherheit und Nachhaltigkeit erfüllen.
Die Referenten Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Andreas Palzer und Dr.-Ing. Doreen Kalz vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE (www.ise.fraunhofer.de) in Freiburg beleuchteten in ihren Vorträgen „Ein Energiesystem basierend auf erneuerbaren Energien – ganzheitlicher Ansatz unter Berücksichtigung von Strom, Wärme und energetischer Gebäudesanierung“ und „Entwicklungstrends in der Energieversorgung und bei Gebäudestandards“ unter Einbeziehung aktueller Forschungserkenntnisse und Analysen die politisch, ökonomisch und ökologisch motivierte Situation im (Nichtwohn-)Gebäudesektor und gaben einen Ausblick in mögliche zukünftige Entwicklungen.
„Der initiierte energiepolitische Wandel wirkt sich bereits heute nachhaltig auf Gesellschaft und Industrie aus. Formen und Strukturen der Energieerzeugung, -verteilung, -speicher, aber auch –verwendung ändern sich stetig. Die Gebäude- und Anlagentechnik ist der Dreh- und Angelpunkt in einem komplexen Gesamtsystem, welches Klima- und Umweltschutz mit einem hohen praktischen Nutzen und mit Wirtschaftlichkeit, heute und auch in der Zukunft, verbindet“ sagte Dr. Hugo Blaum, Segment President Refrigeration Technologies der GEA Group AG (www.gea.com/de) und neuer Vorstandsvorsitzender des Fachverbandes Allgemeine Lufttechnik im VDMA (www.vdma.de). Frau Dr. Kalz betonte in ihren Ausführungen, dass Gebäude in der Zukunft zu Netto-Energieerzeugern werden können, indem lokal regenerative Energien genutzt und auftretende Überschüsse ins Netz eingespeist werden. Das Europäische Parlament hat einen Gesetzesvorschlag formuliert, der vorsieht, dass ab 2018 neue öffentliche Gebäude und ab 2020 sämtliche Neubauten einen Nahe-Nullenergie-Standard erfüllen, und somit über das Jahr eine nahezu neutrale oder gar positive Energiebilanz aufweisen müssen.
Entscheidend für das Funktionieren der Gesamtsysteme – Gebäudehülle, Versorgungstechnik und Nutzer – ist die Betriebsführung. Mithilfe modellbasierter Konzepte zur Betriebsführung wird die Leistungsfähigkeit einzelner Komponenten des Gebäudes fortwährend überwacht, evaluiert und gegebenenfalls korrigiert. Derartige Maßnahmen mit vergleichsweise geringem Investitionsaufwand ermöglichen signifikante Effekte zur Einsparung von Energie und Kosten.