Emissionsreduzierung und Energieeffizienz
29.04.2025„GEA Nexus“ wurde als ganzheitliche technische Lösung zur Minimierung des Energieverbrauchs und des CO2-Fußabdrucks in der Lebensmittel-, Molkerei- und Getränkeindustrie entwickelt. Durch die Integration von üblicherweise getrennt voneinander behandelten Verarbeitungs- und Prozesswärme-/Kühllösungen reduziert GEA (www.gea.com) den anlagenweiten Energieverbrauch um bis zu 30 % und macht so zuweilen sogar einen Dampfkessel überflüssig. Nachdem sich dieser Ansatz bereits in der Getränke- und Molkereiindustrie bewährt hat, implementiert GEA diesen nun in der Lebensmittelverarbeitung. Rund 60 % des Energieverbrauchs in lebensmittelverarbeitenden Betrieben entfallen auf Erwärmungs- und Kühlprozesse, so dass Effizienzverbesserungen und Verringerungen des CO2-Fußabdrucks in diesem Bereich am stärksten zu Buche schlagen.
Kühllösungen und deren Abwärme im Prozess clever nutzen
Im Kern geht es bei „GEA Nexus“ um eine ganzheitliche Betrachtung des Wärme- und Kältebedarfs im Produktionsprozess. Die einzelnen Prozessphasen mit ihrem jeweils benötigten Temperatur-Niveau und die Phasenwechsel im Produktionsprozess, aber auch die technischen und prozessrelevanten Parameter, werden von Anfang an in Augenschein genommen und gemeinsam mit dem Lebensmittelproduzenten für eine möglichst energieeffiziente Lösung auf den Prüfstand gestellt.
Allzu oft wird der Kühlbedarf und die Wärmeversorgung erst am Ende der Gleichung betrachtet. Wichtige Chancen zur Wirkungsmaximierung werden so vergeben, Dampfkessel und Kälteanlagen oft zu groß dimensioniert oder die verfügbaren Abwärmeströme nicht ideal genutzt. So kann beispielsweise die Abwärme aus der Kühlung frisch zubereiteter Nudeln von der Wärmepumpe für die Heißwasserbereitung zum Kochen von Nudeln genutzt werden, wodurch ein nachhaltiger, kosteneffizienter Kreislauf entsteht.
„GEA Nexus“ im Einsatz bei Wipasz
GEA Kälte- und Wärmepumpenanlage bei Wipasz, Polens führendem Geflügelproduzenten.
Bild: GEA
Das Unternehmen Wipasz, Polens führender Geflügelproduzent, nutzt diese Lösung bereits. Im Bestreben, die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit seiner Produktion zu steigern, trat das Unternehmen mit der Herausforderung an GEA heran, drei große Ziele zu erreichen: eine effektive Kühlung der Anlage, die Rückgewinnung von Abwärme zur Senkung des Energieverbrauchs und die Gewährleistung einer ausreichenden Belüftung, insbesondere im Schlachtbereich.
Etwa die Hälfte des Energieverbrauchs des Unternehmens entfällt auf die Kühlung, für die Ammoniak-Kälteanlagen von GEA installiert wurden. Dies umfasst sowohl den Schlacht- und Zerlegebereich als auch die temperaturempfindlichen Kühl- und Gefrierprozesse. Aktuell kommen zwei Wärmerückgewinnungssysteme mit der GEA Wärmepumpe als Schlüsselkomponente zum Einsatz, um die Wärme aus diesen Kühlprozessen für die Deckung des gesamten Heißwasserbedarfs des Unternehmens zu decken, unter anderem auch zur Beheizung der Büros. Der Heizkessel dient nur noch als Reserve.
Die Erfahrung von GEA hat gezeigt, dass die Integration dieses Ansatzes in der frühen Planungsphase einer Anlage den Energieverbrauch und die Betriebskosten um 30 % und die CO2- und NOx-Emissionen um bis zu 90 % senken kann. Bei Einsatz von Ökostrom können die CO2-Emissionen sogar auf null reduziert werden.