Quartierskonzept statt Einzelversorgung
Die Wärme- und Kälteversorgung beim Hamburger Stadtquartier „Bergedorfer Tor“ ist aufgrund der sehr unterschiedlichen Nutzungsarten der fünf Gebäude (Wohnungen, Pflegeeinrichtung, Arztpraxen, Büroflächen, Gastronomie, Einzelhandel und Gewerbe) sehr anspruchsvoll. Rückgrat der Energieversorgung sind zwei Wärmenetze mit unterschiedlichen Temperaturniveaus und ein Kältenetz für die Klimatisierung. Dafür wurde von der enercity contracting Nord GmbH (www.enercity-contracting.de) anstelle einer Einzelversorgung ein Wärme- und Kältekonzept in das gesamte Quartier integriert.
Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt mit Kraft-Wärme-Kopplung gleichzeitig Strom sowie Wärme und nutzt somit das Erdgas effizient. Die beiden BHKW-Module fahren – saisonabhängig – wärme- oder stromgeführt. D.h., der Wärmebedarf der Häuser und der Strombedarf für die Kälteerzeugung geben vor, wann die beiden Gasmotoren laufen. Sie versorgen ein Hochtemperatur-Wärmenetz mit einer Vorlauftemperatur von mehr als 60 °C für die Wärme des Wohngebäudes sowie der Pflegeeinrichtung und ein Niedertemperatur-Wärmenetz mit einer Vorlauftemperatur von etwa 45 °C versorgt die Bürogebäude und das Medizinische Zentrum. Dieses niedrige Temperaturniveau erlaubt es, ansonsten nicht nutzbare Abwärme aus der Kälteerzeugung für die Wärmeversorgung der Nichtwohngebäude zu nutzen. Die Kältemaschinen, die das Medium für das Kältenetz zur Gebäudeklimatisierung zur Verfügung stellen, arbeiten in diesem Fall nach dem Prinzip der Wärme-Kälte-Kopplung. Daneben werden die Kältemaschinen vorrangig mit dem von den BHKW-Modulen lokal erzeugten Strom angetrieben.