Silber macht die Luft hygienisch

Ventilatoren mit antibakterieller Wirkung

Hygiene ist sowohl in der Medizin- als auch in der Lebensmitteltechnik oberstes Gebot. Wenn sich auf Oberflächen Keime oder Bakterien ansammeln, kann dies für gewisse Anwendungsbereiche kritisch sein, denn die Oberfläche dient als Übertragungsmedium der Mikroorganismen. Oberflächen dienen als Konzentratoren und Verbreiter für Mikroorganismen. Reinigt man mit gängigen Desinfektionsmitteln, werden die Mikroorganismen zwar abgetötet, jedoch ohne Langzeitwirkung. Speziell dotierte Beschichtungen oder Werkstoffe können dagegen heute Mikroorganismen von Oberflächen nachhaltig fernhalten.

Für Ventilatoren erschließen sich in der Medizin- und Lebensmittelbranche verschiedenste Einsatzbereiche. Sie versorgen Labors oder OP mit der nötigen Frischluft, führen warme Luft dort ab, wo sie nicht benötigt wird und fördern Luft gezielt dorthin, wo man sie braucht. Dabei sind sie in der Regel so in Anlagen oder Geräten integriert, dass man sie zum Reinigen nicht oder nur schwer erreichen kann. Grobe Verschmutzungen der Ventilatoren sind durch Konstruktion und Einbaubedingungen deshalb gewöhnlich ausgeschlossen. Kleinere Schmutzpartikel oder Mikroorganismen (Keime und Bakterien) können sich auf den Ventilatoren festsetzen und von dort mit Zufuhr der Frisch- oder Kühlluft in Lüftungssysteme transportiert werden. So kann die eigentliche Frischlufteinrichtung unter Umständen zum Übertragungsmedium für Keime werden.


Antimikrobielle Wirkung von Silber | Verschiedenste Hersteller in der Medizin- und Lebensmitteltechnik fordern daher von Komponentenherstellern verstärkt Geräte aus antimikrobiellen Werkstoffen oder mit entsprechenden Beschichtungen. Aus diesem Grund entwickelte ebm-papst Mulfingen (www.ebmpapst.com)eine komplette antibakteriell ausgerüstete Axialventilatorenbaureihe. Dabei griff ebm-papst bei den mit Silberionen dotierten Werkstoffen auf das Expertenwissen der Agion Technologies aus Wakefield zurück. Die US-Amerikaner beschäftigen sich seit über einem Jahrzehnt mit der antimikrobiellen Wirkung von Silber und haben diese in unterschiedlichen Anwendungen umfangreich getestet. Das mit Silberionen dotierte Zeolit – beides natürliche Werkstoffe –, welches im Basispolymer eingemischt ist, ermöglicht eine nachhaltige Bekämpfung von Mikroorganismen an der Oberfläche. Vorteilhaft ist dabei, dass Silberionen nur auf einfache Zellstrukturen wirken wie z. B. Keime, Bakterien oder Pilze. Komplexere Zellstrukturen, also z. B. Pflanzen, Tiere oder Menschen werden dagegen nicht angegriffen. Insgesamt machen die Silberionen krankheitserregende Organismen auf unterschiedliche Weisen unschädlich: Durch katalytische Oxidation wird die Sauerstoffzufuhr unterbunden – eine Reaktion mit Zellmembranen verhindert die Nahrungsaufnahme – und schließlich wird durch Anbindung an die DNA die Vermehrung der Mikroorganismen abgewehrt. Dabei töten die mit Silberionen dotierten Materialien nicht nur einmal unerwünschte Keime und Bakterien, sondern haben darüber hinaus die gewünschte Langzeitwirkung. Silberionen werden erst dann aktiv, wenn Feuchte oder Mikroorganismen in Kontakt mit dem Material kommen. Somit wird das Silberionenreservoir nur angesprochen, wenn es tatsächlich benötigt wird.


Präsentation auf der Chillventa | Zur Chillventa wird die antibakterielle Axialventilatoren-Baureihe erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Auch diese Ventilatoren überzeugen durch niedrige Geräuschentwicklung bei gleichzeitig größtmöglichem Volumenstrom. Insgesamt bietet die Baureihe fünf Ventilatoren mit 172, 200, 230, 250 und 300 mm Durchmesser, die durchschnittlich einen Volumenstrom von 200 bis 1400 m³/h fördern. Die Ventilatoren arbeiten bei Umgebungstemperaturen zwischen -30 °C und + 50 °C. Damit sie sich optisch eindeutig von den herkömmlichen Ventilatoren unterscheiden, ist das dotierte Kunststoffmaterial im typischen OP-grün eingefärbt. Neben den antibakteriellen Eigenschaften haben die Axialventilatoren weitere Vorteile: Durch einen Energiespar-Motor (siehe Kasten) wird der Energieverbrauch und damit die Betriebskosten deutlich reduziert. Die Ventilatoren haben in verschiedenen Labor- und Feldtests ihre Zuverlässigkeit und Funktion unter Beweis gestellt. Die gesamte Baureihe ist ab Ende des Jahres 2008 verfügbar.

Energiespar-Motor (ESM)

Die Energiespar-Motoren basieren auf dem bewährten Außenläuferprinzip, bei dem sich der Rotor um den innen liegenden Stator dreht. Gegenüber den sonst üblichen Spaltpolmotoren (Q-Motoren) wird ein dreifacher Wirkungsgrad erzielt. Höhere Wirkungsgrade bedeuten gleichzeitig, dass beim Betrieb weniger Verlustwärme an die Umgebung abgegeben wird. Dadurch ergeben sich z.B. in der Kältetechnik noch weitere Energieeinsparungen, da von vornherein weniger Energie für den Kühlprozess aufgebracht werden muss. Axialventilatoren mit Energiespar-Motoren wurden vor allem für den Einsatz in Kühl- und Tiefkühlmöbeln entwickelt, erschließen sich jedoch zunehmend weitere Einsatzbereiche vor allem in der Luft- und Klimatechnik.

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