VDKF und BIV

Die Geschichte der Zusammenarbeit dieser beiden Verbände ist an Höhen und Tiefen wahrlich nicht arm; wobei die Tiefen leider häufiger zu zählen waren. Und auch aktuell herrscht eher Eiszeit, auch wenn es nach dem Ausscheiden der alten VDKF-Führungsriege erst so schien, als ob die Zeichen auf Annäherung stünden. Der neu gegründete Branchenverband ZVKKW ist derzeit der Stein des Anstoßes. In aller Kürze: Der BIV ist dem ZVKKW beigetreten, der VDKF bleibt außen vor. Die einen sehen Chancen für unsere Branche, die anderen eine Bedrohung für das Handwerk. Wer da nun im Vorfeld mit wem nicht wollte oder nicht gefragt wurde, wer, wann, was gesagt hat, wer, wen ein- bzw. ausgeladen hat bzw. nicht gesprächsbereit war, ist an dieser Stelle zweitrangig und auch nicht mehr nachzuvollziehen. Fakt ist, dass die Verantwortlichen beider Verbände in der verbalen Auseinandersetzung mit- und übereinander nicht gerade zimperlich waren.

Hierzu zählen auch die offenen Briefe, die zwischen den Verbänden ausgetauscht und auch online der Branche kundgetan wurden. Diese Briefe hätte man sich am besten gespart, denn sie haben nur dazu beigetragen, die Fronten zu verhärten. Gleiches gilt für die unangebrachten polemischen Äußerungen während der VDKF-Tagung in Richtung BIV und die ebenso unangebrachte Schadenfreude mancher Branchenvertreter, dass der VDKF nach dem Aus für die IKK deutlich kleinere Brötchen backen muss – auch wenn sich der VDKF diese Suppe selbst eingebrockt hat. Wieder einmal steht zwischen BIV und VDKF die emotional aufgeheizte Branchenpolitik mehr im  Vordergrund als die sachbezogene und abgestimmte Branchenarbeit.

Dabei fordern viele Mitglieder, die ja oft Mitglied in VDKF und Innung sind, vehement, dass sich die Verantwortlichen endlich vertragen und im positiven Sinne gemeinsame Sache für unsere Branche machen sollen. Den Vorschlag des BIV, sich in einem „Letter of intent“ (Absichtserklärung) zumindest darauf zu einigen, sich nicht mehr gegenseitig an die Gurgel zu gehen und den anderen in Ruhe sein eigenes Süppchen kochen zu lassen, mag man zwar als Händereichen werten, aber es ist viel zu kurz gesprungen. Wenn ein ZVKKW für sich in Anspruch nimmt, die Kräfte der gesamten Kälte-, Klima- und Wärmepumpenbranche unter einem Dach vereinen zu wollen, muss auch nach einer Lösung gesucht werden, den VDKF zu integrieren, statt nur ein Stillhalteabkommen zu schließen. Hierzu gehört allerdings auch eine gewisse Kompromissbereitschaft des VDKF, an der es derzeit auch zu mangeln scheint.

Wer Fußballspielern zusieht, stellt fest, dass manchem ein Foul leichter fällt, als sich hinterher wieder die Hände zu reichen. Aber Letzteres sollte das Ziel sein – persönliche Dissonanzen in den Verbandsführungen kann ich dabei nicht als Entschuldigung fürs Nichtstun akzeptieren.

Ihr Christoph Brauneis

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