Zertifizierung von Kühlbalken

Eine stark nachgefragte Technologie

Die Verwendung des Kühlbalkens nimmt zu, da der Markt für die Anwendung von Induktionseinheiten in Gebäuden in vielen Orten der Welt wächst und dem Kunden nun eine Alternative zu traditionellen Systemen wie Ventilatorkonvektorsystemen und VRF-Systemen geboten wird.

Vor 20 Jahren in den Markt eingeführt, um passive Kühlbalken zu ersetzen, haben sich die aktiven Kühlbalken der dritten Generation nun in der Industrie- und Dienstleistungsbranche sowohl in Europa als auch in den Vereinigten Staaten[1] unter verwendeten Produkte etabliert. Und es ist eine Verbesserung, da diese Technologie die Anforderung hoher Qualität[2] erfüllt. Nur wenn Produkte zertifiziert sind, ermöglicht das von Eurovent Certification implementierte Zertifzierungsprogramm die Wahl der Ausrüstungen, die die Kriterien voll und ganz erfüllen.

Zwei Haupttechnologien werden von Kühlbalken verwendet, um Kühlung und in den meisten Fällen auch Heizung zu erreichen. Die Basis-Technologie wird in passiven Balken verwendet, wo kaltes Wasser in einem Wärmetauscher (Lamellenrohr) zirkuliert. Die Luft neben den Lamellen wird gekühlt und fällt durch die Schwerkraft herunter in den Raum. Passive Balken sind demnach für Heizzwecke nicht geeignet.

Aktive Kühlbalken sind ein Luft-Wasser-System. Es ergänzt die vorherige Technologie um eine Luftzufuhr, die durch Kanäle in den Balken eingeleitet wird. Aktive Kühlbalken sind Deckeninduktionseinheiten, die zur Belüftung, Kühlung und in den meisten Fällen sogar zum Heizen verwendet werden können. Die Einheiten können an zwei oder vier Seiten Luft zuführen. Die Aufgabe dieser Einheiten besteht in der Induktion von Raumluft mittels Zuluftdüsen. Im Kanal der Einheit erzeugt die Primärluft einen Druck, der die Primärluft mit einem hohen Impuls durch die Düsen treibt. Dieser Impuls erzeugt ein Vakuum über der Batterie und die warme Raumluft wird durch die Batterie eingesaugt. Die Raumluft wird heruntergekühlt, mit der Primärluft vermischt und wird dann im Raum verteilt. Aufgrund der schnellen Mischung der Raumluft steigt die Temperatur der Distributionsluft ebenfalls und speist somit den in die belegte Zone abgeführten Strom bei niedriger Temperatur und mit geringer Geschwindigkeit.

Diese beiden Technologien erzeugen unterschiedliche Kühlleistungen:

 

Die Zertifizierung der Kühlbalkenleistung

Harald Petersen, CEO der Petersen Ingenieure GmbH in Deutschland, geht von folgender Annahme aus: „Kühlbalken und Komfortmodule maximieren den Lebenszyklus und minimieren die Betriebs- und Wartungskosten, weil es keine lokalen Lüfter, Motoren oder Filter gibt. Es sind keine Kondensatleitungen oder Kondensatpumpen erforderlich. Darüber hinaus überzeugt die Technologie durch hervorragende Energieeffizienz.”


Kein Wunder, dass diese energieeffizienten Lösungen in mehr und mehr Referenzprojekten genutzt werden, wie z.B.:

Tour Elithis, Dijon, Frankreich

AMC Krankenhaus, Beddenhuis, Amsterdam, Niederlande

Astra Zeneca Research & Development, Boston, USA

Broxbourne College, Broxbourne, Vereinigtes Königreich

Waterfront, Stockholm, Schweden

Airport Plaza, Zaventem, Belgien

Kulishoff, Milano, Italien

Business Park Duetto, Helsinki, Finnland

 

Das jüngste, sich noch in der Bauphase befindende Projekt, die spanische Bank BBVA, wird seine innovativen und nachhaltigen neuen Firmensitze in Madrid mit einer energieeffizienten Kühlbalkenlösung ausrüsten, um ein gesundes und angenehmes Raumklima für seine Mitarbeiter zu schaffen. Bei dem Projekt wird mit Energieersparnissen von 30 %, einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 35 %, 30 bis 50% weniger Wasserverbrauch und Ersparnissen in der Abfallbehandlung um 70 % gerechnet.

Das große Interesse an dieser Technologie schmälert nicht den Bedarf eines entwickelten Plans, welcher die Auswahl von Kühlbalken gemäß ihrer Leistung ermöglicht. Das Zertifizierungsunternehmen Eurovent hat 2007 ein Zertifizierungsprogramm für Kühlbalken (Daten 2008 zum ersten Mal veröffentlicht) gemäß den europäischen Verordnungen eingeführt und bietet ein starkes, solides Verfahren, mit dem sich Planungsbüros nicht nur auf eine zeitgemäße Technologie, sondern auch auf angegebene Leistungsangaben verlassen können.

„In Projekten mit Kühlbalken und Komfortmodulen verwenden wir ausschließlich Produkte, die von Eurovent zertifiziert wurden. So können wir uns auf die Glaubwürdigkeit der Auslegungsdaten verlassen“, fügt Harald Petersen hinzu.

Umso notwendiger ist es, dass Kühlbalken als Lösung zur Klimatisierung etabliert werden, da sie ein angenehmes Raumklima für Gebäude des Dienstleistungssektors (Büros, Schulen) bieten. Schon eine geringe Abweichung innerhalb der Lufttemperatur kann nämlich zu extremen Störungen im Wohlbefinden führen und damit die Effizienz der Angestellten/Schüler beeinträchtigen[3].

Das Zertifizierungsprogramm von Eurovent Certification gilt für die auf dem Markt erhältlichen Produkte mit allen aktiven und passiven Kühlbalken, welche von den Mitgliedern hergestellt wurden. Das Programm wird der Regel „Alle zertifizieren“ unterworfen, die besagt, dass alle Leistungsbereiche des Herstellers zur Zertifizierung angemeldet und dieser Prüfung unterzogen werden, um in allen Bereichen ein einheitliches Genauigkeitsniveau in der Dokumentation des Herstellers zu garantieren.


Das Programm schreibt einen strengen Bereich an Regeln vor

Prüfungen werden zufällig von einem unabhängigen Labor (WSPLab, Stuttgart) an drei Einheiten verschiedener Leistungsbereiche durchgeführt, wobei es keine Verbindung mit dem Hersteller gibt. Die Zertifizierung, wenn erworben, gilt für ein Jahr und es ist eine Wiederholungsprüfung an drei neuen Einheiten durchzuführen, um das Zertifikat für ein weiteres Jahr zu verlängern.

Bei aktiven Kühlbalken wird bei den Tests die Kühlleistung in Übereinstimmung mit den Anforderungen der EN 15 116 „Bestimmung der Kühlleistung von aktiven Kühlbalken” geprüft:

auf drei Werte des Luftdurchsatzes:

• Nennluftdurchsatz

• 80 % des Nennluftdurchsatzes

• 120 % des Nennluftdurchsatzes

auf die Nenntemperaturdifferenz (8 K) nur für den Nennwasserdurchsatz.


Passive Kühlbalken werden auf Kühlkapazität in Übereinstimmung mit den Anforderungen der EN 14 518 „Testen und Bewerten von passiven Kühlbalken”, einschließlich der Prüfung der drei Druckabfallwerte für den Nennluftdurchsatz getestet.

Um den Test zu bestehen, darf die Abweichung zwischen den drei Testwerten und den dokumentierten Werten nicht mehr als 6 % betragen.

Der zertifzierte Software-Versionsbezug der bei Eurovent Certification teilnehmenden Unternehmen (Flakt woods AB, Grada, Halton Oy, Lindab, Solid Air, Swegon, Trox, Waterloo, Koolair) kann auf deren Online-Datenbank unter www.eurovent-certification.com oder unter Verwendung des herunterladbaren Web-Tools unter www.certiflash.com eingesehen werden.


[1] Hpac.com, European technology taking hold in the US, Peter Rumsey
[2] Creargos, Poutre froide, un terminal d’eau glacée qui répond au label HQE®, Jean-Charles Terrier
[3] Technische Universität in Dänemark, the effects of outdoor air supply rate and temperature in classroms on the performance of schoolwork by children, Pawel Wargocki & David P Wyon. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten, dass die Verdopplung des Außenluftdurchsatzes die durchschnittliche Leistung der Schularbeiten um ungefähr 8-14 % und die gleichzeitige Senkung der Klassenraumtemperatur um 1 °C die durchschnittliche Schulleistung um ungefähr 2-4 % verbessern würde.
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