Mit innovativen Energiekonzepten Kosten langfristig senken

Ausgeklügeltes Energiekonzept mit Eisspeicher, Photovoltaik, Warmwasser­kollektoren und Wärmepumpen als nachhaltige Energiequellen

Gebäuden wird nachgesagt, Energiefresser zu sein. Die Gründe lassen sich beispielsweise am fehlenden Wärmeschutz oder an der veralteten Wärme- sowie Kältetechnik festmachen. Außerdem setzen Wohnungsbauten und Bürogebäude oft noch auf fossile Energieträger. Die hohen Kosten, die durch die genannten Faktoren entstehen, belasten viele unterschiedliche Parteien, die am Bau der Immobilie beteiligt sind.

Seit 2019 verschärft der Europäische Green Deal die zuvor gesetzten Klimaschutzziele. Zu den dazugehörigen Maßnahmen zählt auch die EU-Taxonomie. Mit dieser Taxonomie sind Bewertungskriterien für die Immobilienbranche verknüpft. Weitere Maßnahmen der EU-Taxonomie ergeben sich aus den sogenannten ESG-Anforderungen. Sie gelten als Standardkriterien für nachhaltige Anlagen und Entscheidungen von Investoren, Immobilienbesitzern sowie Kommunen und Unternehmen. Um die ESG-Kriterien erfüllen zu können, müssen klimaschützende Einzelmaßnahmen wie die Installation von Photovoltaik-Anlagen oder die Verbesserung der Wärmedämmung umgesetzt werden.

Die Einhaltung der ESG-Kriterien wird immer wichtiger, da die Baubranche einen hohen Anteil am weltweiten Energieverbrauch und für einen Großteil der energie- und prozessbedingten CO₂-Emissionen verantwortlich ist. Für alle an einem Bauprojekt beteiligten Personen, wie Architekten, Planer und Investoren, werden damit energiesparende und nachhaltige Maßnahmen für Immobilien immer wichtiger.

Umweltfreundliches Energiekonzept: HUF City Living Montabaur

Um die Kosten für Energie zu senken, gibt es die unterschiedlichsten Konzepte und Bauweisen. Zum Beispiel die 44 Einheiten umfassende Wohnanlage HUF City Living in Montabaur. Hier treffen ungewöhn­liche ­Architektur und modernste Technik au­feinander. Das exklusive Wohnprojekt wurde unter der Berücksichtigung des Energiestandards KfW 55 erbaut. Einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung dieses Standards und bedeutenden Bestandteil des Projekts leistete die Flächenheizung und -kühlung von aquatherm.

Eisspeicher, Photovoltaik, Warmwasserkollektoren und Wärmepumpen wurden als Energiequellen in dem ausgeklügelten Konzept für diese Wohnungsbauten vereint. Zu diesem Konzept gehört auch „aquatherm black system“. Das System ist in allen Wohnungen autark und unsichtbar in der Decke oder im Boden verlegt. Zentrales Element ist der Eisspeicher. Dieser speist mehrere Wärmepumpen in den einzelnen Technikräumen der Gebäude und ist mit vielen solaren Doppelmodulen auf den Pultdächern der Häuser gekoppelt.

Auf diese Weise bündelt der Eisspeicher die Energie aus der Umgebungsluft, solarer ­Einstrahlung und dem Erdreich. Ein weiterer Teil der Heizungswärme wird durch Kris­tallationsenergie abgedeckt. Pro Haus werden drei Pufferspeicher, die ohne Taktung der Wärmepumpen die Vorhalteenergie erzeugen, eingesetzt.

Eisspeicher trifft auf Kraftdach

Zum Betrieb der Wärmepumpen wurden auf den Dächern Photovoltaikanlagen installiert. Mit der jährlich erzeugten Energie können deutliche Einsparungen erzielt werden. Luftabsorber nutzen die Abwärme der Solarmodule und kühlen diese gleichzeitig. Statt auf Absorberrohre setzt man auch hier auf „aquatherm black system“. Dieses so genannte Kraftdach weist eine hohe Flächeneffizienz auf.

Die zuvor genannten Doppelmodule erzeugen nicht nur PV-Strom, sondern auch Solarthermie-Wärme. Die Wärme wird in den Eisspeicher gespeist. Der erzeugte Strom findet Verwendung für den Betrieb der öffentlichen Bereiche wie Haustechnik und Beleuchtung. Die Wohnungen lassen sich im Sommer mit dem Flächenheiz- und -kühlsystem nahezu kostenlos kühlen.

Die Kombination aus den drei genannten Energiequellen ist eine ressourcenschonende Basis für die Klimatisierung der Wohnungen sowie wartungsarm und emissionsfrei. Investoren, die auf Eisspeicher, Wärmepumpen und Solar-Doppelmodule setzen, können bei ihren Wohnungsbauten langfristig viel Geld einsparen.

Energiekosten bei Bürogebäuden sparen

Um die Klimabilanz von Bürogebäuden ist es schlechter bestellt als die von Wohneinheiten. Neben diesen Gebäuden zählen auch Einzelhandels- und Hotelimmobilien zu den Gewerbeimmobilien. Diese machen in Deutschland etwa zwölf Prozent des gesamten Gebäudebestands aus. Auf dem Papier wirkt diese Zahl klein. Doch dieser Prozentanteil verbraucht 40 Prozent der Gesamtenergie aller Gebäude in Deutschland.

Es gibt mittlerweile Wege und Mittel, um die Nachhaltigkeit von Gebäuden zu messen – wie beispielsweise das Bewertungssystem für Nachhaltiges Bauen (BNB). Außerdem bemühen sich Architekten und Planer gemeinsam mit Investoren darum, Bürogebäude zu errichten, die nachhaltig(er) und klimaneutral(er) sind.

dekoGraphics deckt Primärenergiebedarf effizient, umweltschonend und sparsam

Im neuen Bürogebäude, das für den Marktführer für thermische Transferdrucke­ ­dekoGraphics in St. Leon-Rot bei Heidel­berg gebaut wurde, befindet sich eine Wärmepumpenanlage mit 45 kW Heizleistung in Verbindung mit einem 70.000 Liter fassenden Eisspeicher. Dazu kommt ein Kraftdach inklusive Photovoltaikanlage und Charger-System.

Einen wichtigen Anteil am Gesamtsystem hat – wie auch beim Beispiel HUF City Living – das harfenförmige Rohrsystem aus korrosions- und UV-beständigen Kunststoff Polypropylen „aquatherm black system“. Dieses wurde als Solar-Luft-Absorber auf dem Flachdach des Gebäudes montiert und mit einem Wasser-Glykol-Gemisch gefüllt. Aus der Umgebungsluft und der Sonnen­einstrahlung gewinnt das System Wärme, die als direkte Quelle für die Wärmepumpe als auch zur Regeneration des Eisspeichers verwendet wird.

Unterhalb der Photovoltaikanlage installiert, nimmt das Charger-System als Absorber­fläche ebenfalls Wärme auf und stellt sie der Wärmepumpe und dem Eisspeicher zur ­Verfügung. Außerdem trägt es maßgeblich zur Kühlung der Photovoltaikanlage und ­damit zur Effizienzsteigerung bei der Strom­erzeugung bei. Das Kraftdach mit Eisspeicher und Wärmepumpe zählt derzeit zu den effizientesten, umweltschonendsten und sparsamsten Heizungssystemen in Deutschland.

Elektrische Energie kann für den Antrieb der Wärmepumpe und weitere elektrische Verbraucher im Gebäude genutzt werden. Thermische Energie wird direkt über die Wärmepumpe genutzt und im Eisspeicher zwischengespeichert. All das passiert ohne eine Belastung der Natur. Eher bedient sich das Bürogebäude ihrer Eigenschaften und trägt nachhaltig zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei.

Langfristig profitieren die Umwelt und die Investoren

Durch verschiedenste Maßnahmen und Energiekonzepte können Wohnungsbauten und Bürogebäude ihren eigenen Strombedarf nicht nur abdecken, sondern auch überschüssigen Strom ins bestehende Netz einspeisen. Nachhaltige und energieeffiziente Gebäude reduzieren ihre eigenen ­Betriebskosten, erfüllen die von der Europäischen Union festgelegten ESG-Kriterien und erfüllen damit einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.

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