Nachwuchsarbeit in Berlin
Übergabe des neunen Elektrolabors an die Max-Taut-Schule
Wie alle anderen Branchen auch stehen die Berliner und Brandenburger Betriebe vor der Aufgabe, die Attraktivität der Ausbildung zu erhöhen, um so genügend Gesellen ausbilden zu können. Und das muss dann auch noch funktionieren, ohne die Kosten der Ausbildung zu erhöhen. Die Innung für Kälte- und Klimatechnik Berlin-Brandenburg hat das schon vor 10 Jahren erkannt und sich einen starken Partner gesucht: Das „Oberstufenzentrum Gebäude Umwelt Technik“ (Max-Taut-Schule) in Berlin. Die Aufgabe, den Theorieunterricht an der Schule durchzuführen und die Inhalte der ÜLU-Lehrgänge in den Unterricht einzubinden, war absolut anspruchsvoll. D.h. ein großer Teil der Ausbildung findet in Fachkabinetten statt.
Schon durch den Fakt, dass die Innung den Prüfungsausschuss stellt und in der Schule geprüft wird, war eine enge und kollegiale Zusammenarbeit vom ersten Tag an gegeben. Die ersten 27 „eigenen Azubis“ wurden im Februar 2016 geprüft. Für das gerade begonnene Ausbildungsjahr gibt es 65 Anmeldungen – es ist eine Erfolgsgeschichte, die auch von der Industrie sehr gern angenommen wurde.
Und wie immer hat der Erfolg viele Mütter und Väter:
Engagierte und qualifizierte Fachlehrer
Enger Kontakt zu den Ausbildungsbetrieben
Andauernde wirtschaftliche Unterstützung der Schule durch die Innung
Die Nachwuchsarbeit ist und bleibt in der Innung das Thema Nr. 1
Freilich ist es in der Berliner Bildungsbürokratie extrem schwer, zusätzliche Mittel für die ganz speziellen Anforderungen unseres Berufes freizubekommen. Weil das so ist und nicht besser wird, übernimmt die Innung hier finanzielle Verantwortung: Zum Beispiel wurde im letzten Jahr für den Unterricht eine CO2-Ausbildungsanlage gekauft – die Innung redet nicht grün, sie handelt grün!
Während der Sommerprüfung 2021 ist die Schule an die Innung mit dem Wunsch herangetreten, ein Elektrolabor zu finanzieren, weil eben dieses aus der Planung herausgestrichen wurde. Und dann ging es schnell: Im Oktober 2021 hat die Innungsversammlung beschlossen, die erforderlichen Mittel im Haushalt 2022 einzuplanen. Im Januar 2022 wurde der Auftrag an die Firma ELABO erteilt. Der Einbau der 16 Arbeitsplätze erfolgte in den Sommerferien und am 6. Oktober 2022 hat die Innung der Schule das Labor im Wert von 80.000 € feierlich übergeben. Für Berliner Verhältnisse ein unglaubliches Tempo.
Lehrer und Auszubildende sind von den neuen Möglichkeiten begeistert: Der Unterricht findet am Arbeitsplatz statt. Die Grundlagen der Elektrotechnik werden in einer sicheren Umgebung direkt an den Bauteilen vermittelt, die Funktion von Kühlstellenreglern wird am Bauteil gelernt und erprobt. Last but not least: Die Steuerung einer Kleinkälteanlage wird an der Schaltwand aufgebaut und sofort getestet. Mehr geht nicht und deshalb sind 5000€ pro Platz gut angelegtes Geld. Und ganz wichtig: Unser Nachwuchs erlebt in der Praxis, was er, was der Beruf wert ist.