Upgrade von Lüftungs-Ventilatoren
Fünf häufig gestellte Fragen und Antworten zu einem Retrofit
Ein Upgrade auf moderne Ventilatoren in Lüftungsanlagen, die schon länger laufen, bringt viele Vorteile: allen voran eine deutliche Energieeinsparung. Allerdings gilt es im Vorfeld eines solchen Retrofits das eine oder andere zu beachten. Der Motoren- und Ventilatorenexperte ebm-papst beantwortet fünf häufig gestellte Fragen.
In welchen Fällen lohnt sich ein Retrofit?
Wenn eine Lüftungsanlage 10, 15 Jahre oder älter ist, macht ein Upgrade in vielen Fällen Sinn. Denn ältere Anlagen, z. B. solche mit großen, riemengetriebenen AC-Ventilatoren (Bild 1), lassen sich üblicherweise nicht bedarfsgerecht regeln. Ein Wechsel auf neue EC-Ventilatoren beseitigt diesen ineffizienten Betrieb. Dadurch lässt sich bis zu 70 % Energie einsparen. Das Retrofit macht Bestandsanlagen außerdem langlebiger und leiser. Zudem spart das Upgrade oft Platz: Beispielsweise wenn ein sogenanntes FanGrid (Bild 2) eingebaut wird. In einer solchen Ventilatorwand laufen mehrere kleinere Ventilatoren parallel. Das erleichtert Montage und Wartung und verleiht mehr Betriebssicherheit: Fällt ein Ventilator aus, leisten die anderen seinen Anteil.
Was sollte im Planungsablauf für ein Retrofit beachtet werden?
Eine gute Planung ist das A und O. Die Erfassung der Leistungsdaten, die Ausarbeitung eines passenden Konzeptes und eine grobe Kostenübersicht gehören zu den ersten Aufgaben. Hier unterstützen auch Retrofit-Experten des Herstellers bei diesen Tätigkeiten. Dabei steht der Zweck der Anlage im Vordergrund und an welchem Punkt sie optimal betrieben werden sollte. Es gilt auch die Anlage vor Beginn genau in Augenschein zu nehmen, damit festlegt werden kann, wie die alten Ventilatoren aus dem Gebäude kommen und wie die neuen eingebaut werden. Vor Ort lässt sich zudem besser bestimmen, welche Transportgeräte einsetzbar sind und benötigt werden.
Wie gestaltet sich ein optimaler Ablauf einer Anlagensanierung?
Um das optimale aus der Anlage herauszuholen, ist zunächst eine Messung des Ist-Zustands unersetzlich. Angaben des Herstellers oder frühere Messprotokolle spiegeln oft nicht mehr den aktuellen Verwendungszweck oder die tatsächlichen Leistungsdaten wider. Dadurch können Fehlertoleranzen von bis zu 20 % entstehen, die den Wirkungsgrad und somit auch die Amortisationszeit verfälschen. Danach geht es an die Auswahl des geeigneten Ventilators. Dabei müssen die gesamte Anlage, Umgebungsfaktoren (Höhenlage, Temperatur, Luftfeuchte etc.), Möglichkeiten der elektrischen Einbindung und die Netzversorgung in die Betrachtung einfließen. Anschließend folgt der Einbau der neuen Ventilatoren. Hier gilt es besonders auf die Dichtungen im Lüftungsraum zu achten. Denn nach dem Tausch eines Trommelläufers im Spiralgehäuse, durch z. B. einen direktgetriebenen „RadiPac“-Ventilator, ändert sich die Drucksituation im Lüfterraum: Was vorher eine Unterdruckkabine war, wird zu einem Hochdruckbereich. Am Ende wird dann der neue Zustand gemessen.
Welche Amortisationszeit liegt durchschnittlich vor?
Man kann mit bis zu 60 bis 70 % weniger Energieverbrauch als zuvor rechnen. Das bedeutet meist eine Amortisationszeit von zwei bis drei Jahren. Die initialen Kosten und Aufwände lassen sich also verhältnismäßig schnell wieder reinholen. Zudem werden für den weiteren Betrieb der Anlage hohe Energie- und somit Kosteneinsparungen erzielt, was bei den aktuell steigenden Energiepreisen zu einer kürzeren Amortisationszeit führt.
Auf welche Faktoren basiert eine Amortisationsrechnung?
Im Wesentlichen ermöglichen drei Faktoren die Einsparungen: EC-Technologie, optimierte Strömungstechnik und bedarfsgerechte Drehzahlregelung. Dazu ein Beispiel: Die Radialventilatoren-Reihe „RadiPac“ von ebm-papst erreicht Motorwirkungsgrade von bis zu 90 %. Zudem lassen sich die Ventilatoren individuell auf die Anwendung anpassen. Die Geräte werden bedarfsorientiert geregelt, um so hohe Energieeinsparungen gegenüber den bisherigen Lösungen erzielen zu können.
Planungs-/Auslegungssoftware „FanScout“
Für die optimale Performance und Effizienz des Gesamtsystems ist die Auswahl der bestmöglichen Ventilatorlösung für eine bestimmte Anwendung entscheidend. ebm-papst bietet mit dem „FanScout“ eine Software zur Ventilatorauswahl an. Diese unterstützt Planer und Hersteller in der Klima- und Lüftungstechnik dabei, in wenigen Schritten das passende Produkt für die jeweils individuelle Anwendung zu finden. Die Anwender bekommen dabei Daten, die auf Messungen des Ventilators basieren, als ganzheitliches System bestehend aus Ventilatorlaufrad, EC-Antriebsmotor und integrierter Steuerelektronik. ebm-papst bietet darüber hinaus nach einem Fachgespräch die Vorauswahl der in Frage kommenden Ventilatoren an und erstellt eine passgenaue Ventilatorkollektion. Es besteht die Möglichkeit bis zu fünf verschiedene Betriebspunkte einzugeben. Mit den jeweiligen Betriebszeiten in diesen Betriebspunkten über das Jahr gesehen, ergibt sich das Nutzungsprofil, das dann als Basis für die Berechnung verwendet wird. Auf dieser Basis wird der Jahresenergieverbrauch und somit die zu erwartenden Betriebskosten dargestellt. Weitere Infos gibt es unter: www.ebmpapst.com/fanscout sowie unter: www.ebmpapst.com/retrofit .