Allgemeine Lufttechnik nach Krisenjahr 2020 wieder mit deutlichem Rückenwind

Guntram Preuß, Konjunkturexperte des Fachverbands (links), Robert Hild, Geschäftsführer des Fachverbandes Allgemeine Lufttechnik im VDMA (rechts) Guntram Preuß, Konjunkturexperte des Fachverbands (links), Robert Hild, Geschäftsführer des Fachverbandes Allgemeine Lufttechnik im VDMA (rechts)

Guntram Preuß, Konjunkturexperte des Fachverbands (links), Robert Hild, Geschäftsführer des Fachverbandes Allgemeine Lufttechnik im VDMA (rechts)
Die Allgemeine Lufttechnik als Querschnittstechnologie, die in einer Vielzahl von Kundenbranchen zum Einsatz kommt, verbuchte im Pandemiejahr 2020 einen Rückgang des Auftragseingangs um real 7 %. Im ersten Quartal 2021 zogen die Bestellungen wieder leicht um 2 Prozent an. Insbesondere eine sich erholende Auslandsnachfrage trieb das Geschäft an.

Für den weiteren Verlauf des Jahres erwarteten rund drei Viertel der Branchenunternehmen der Allgemeinen Lufttechnik eine positive Umsatzentwicklung, wie die Blitzumfrage des VDMA-Fachverbands AllgemeineLufttechnik im Mai 2021 zeigt. „Die Branche geht derzeit für 2021 insgesamt von einem Umsatzplus von 3 % aus“, erläutert Guntram Preuß, Konjunkturexperte des Fachverbands. „Im Ganzen sind die Erwartungen für das laufende Jahr in der Frühjahrsumfrage 2021 etwas positiver als in der Herbstumfrage 2020.“

Da sich laut Blitzumfrage der Umsatzrückgang von minus 6 % im vergangenen Jahr dank eines vergleichsweise stabilen Geschäfts in der Gebäudetechnik in Grenzen hielt, wird der Umsatzzuwachs für 2021 ebenfalls überschaubar bleiben - zumal die Unsicherheiten für das zweite Halbjahr 2021 von den Unternehmen relativ hoch eingeschätzt werden.

Ein entscheidender Faktor für die Entwicklung im laufenden Jahr wird die Verfügbarkeit von Material und Vorprodukten, wie beispielsweise Stahl und andere Metalle, Kunststoffe, Elektronikbauteile sowie Holz sein. Hier zeigt sich immer deutlicher, dass Lieferketten gestört sind und ein höherer Logistikaufwand erforderlich ist. Ursache hierfür sind Marktverwerfungen und Verzögerungen aufgrund der Corona-Pandemie sowie der Ausfall von Produktionskapazitäten. Dies deutet darauf hin, dass Projektplanungen sich verzögern können und geplante Umsätze sich somit zeitlich verschieben.

Wachsende Bedeutung von Indoor Air Quality

„Für die Entwicklung der Allgemeinen Lufttechnik spielen Energie- und Ressourceneffizienz, Umwelt-, Klima- und Arbeitsschutz sowie die Digitalisierung eine immer wichtigere Rolle. Hinzu kommt eine steigende Nachfrage nach Lösungen für die Belüftung von Innenräumen“, sagt Robert Hild, Geschäftsführer des Fachverbandes Allgemeine Lufttechnik im VDMA. „Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung – gerade auch im Hinblick auf die Ausstattung von Schulen mit mechanischer Lüftung. Denn ein gutes Innenraumklima ist die grundlegende Voraussetzung für Leistungsfähigkeit und motiviertes Lernen und trägt darüber hinaus erheblich zum Infektionsschutz bei.“

Im Zuge einer fortschreitenden Digitalisierung, steigt auch die Nachfrage nach Produkten der Branche für Rechenzentren und Server. Insbesondere für Anbieter qualitativ hochwertiger Systemlösungen ist ein wachsender Markt zu erwarten.

Die Bedeutung der Allgemeinen Lufttechnik wird durch den Anteil am Produktionsvolumen des deutschen Maschinenbaus von 7,4 % im Jahr 2020 deutlich. Die Allgemeine Lufttechnik ist damit die drittgrößte Teilbranche des deutschen Maschinenbaus.

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