ebm-papst und MANN+HUMMEL entwickeln ein flexibles Luftfiltersystem
12.08.2020Beim Kampf gegen das Corona-Virus taten sich die US-amerikanischen Filtrationsexperten der MANN+HUMMEL Tochter Tri-Dim mit den Ventilatorspezialisten von ebm-papst in den USA zusammen. Gemeinsam entwickelten sie das portable „Tri-Kleen 500UV“-Unterdruck-Luftfiltersystem.
Als die erste Corona-Virus-Welle die USA erreichte, bekam Tri-Dim zahlreiche Anfragen von Kliniken, Gesundheitsbehörden und Arztpraxen aus dem ganzen Land nach einer flexibel einsetzbaren Luftfilterung. Schnell musste ein solches Produkt geliefert werden. Die Kernidee war ein transportables Luftfiltersystem, das in jedem beliebigen geschlossenen Behandlungs- oder Untersuchungsraum einen Unterdruck erzeugt, um ein Überströmen von virenbelasteter Luft in benachbarte Räume zu verhindern.
Den Volumenstrom für den notwendigen Unterdruck im Behandlungsraum erzeugt der „RadiCal“-Radialventilator von ebm-papst. Er ist besonders geräuscharm und verfügt über einen optionalen Flansch. Damit lässt sich ein flexibler Kanal anschließen, über den das System einen größeren Luftvolumenstrom aus dem Raum abführt, als ihm zugeführt wird. Aufgrund der dadurch entstehenden negativen Druckdifferenz kann kontaminierte Luft nicht aus dem Raum entweichen. Sowohl die Zu- als auch die Abluft durchlaufen das Filtersystem. Herzstücke des Luftreinigungssystems sind ein „MERV 9“-Vorfilter sowie ein zylindrischer „HEPA“-Filter. Dieser Hochleistungsfilter garantiert mithilfe eines Mikro-Glas-Mediums die Abscheidung von 99,97 % aller Partikel mit einer Größe bis 0,3 µm. Verstärkt wird die Wirkung der Filtration durch die Kombination des „HEPA“-Filters mit einer UV-Lampe, deren Licht Keime, Bakterien und Viren abtötet.
Mittlerweile wurden knapp 1.000 Einheiten der Luftfilteranlage ausgeliefert, weitere werden folgen. Das Feedback der Kunden ist durchweg positiv. Derzeit ist der „Tri-Kleen 500UV“ nur auf dem US-amerikanischen Markt verfügbar, aber erste Anfragen aus Europa gibt es schon, Vorbereitungen für die Fertigung von 230 Volt-Modellen laufen bereits. Damit lässt sich zwar das Virus nicht stoppen, aber etwas eindämmen.