2G Energy

Mehr Industriewärmepumpen braucht das Land

Die für den Klimaschutz unverzichtbare Wärmewende ist allein in den privaten Heizkellern nicht zu schaffen. „Der Umbau, vor dem viele Häuslebesitzer und Wohnungsgesellschaften in den kommenden Jahren stehen, die Wärmeversorgung klimaneutral zu gestalten, müssen auch Industrie- und Gewerbebetriebe schaffen“, betont Hans-Josef Vogel, Vorsitzender des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW). Umso wichtiger sei es, dass diese Nutzer auf entsprechende Technologien zurückgreifen können.

Bei einem Werksbesuch anlässlich der bundesweiten Aktionswoche der Wärmepumpe gratulierte Vogel Christian Grotholt, Vorstandsvorsitzender der 2G Energy AG (www.2-g.com), zu der im letzten Frühherbst erfolgten Übernahme der NRGTEQ B.V. Das im niederländischen Rosmalen (Ortschaft der Gemeinde 's-Hertogenbosch) gegründete Unternehmen hat im letzten Jahrzehnt im eigenen Land hunderte Großwärmepumpen gefertigt und in Gewerbe, Industrie sowie bei Energieversorgern installiert. „Das ist ein energiewirtschaftlich strategischer Schritt nach vorne, der gleichzeitig auch den Wirtschaftsstandort Nordrhein-Westfalen stärkt“ so Vogel.

Denn 2G Energy hat in den vergangenen Wochen mit der Fertigung der Großwärmepumpen in der Leistungsklasse von 100 bis 2.700 Kilowatt am Stammsitz im westmünsterländischen Heek (Kreis Borken) begonnen. Der bisherige Standort in den Niederlanden bleibt unter dem Dach der 2G Energy AG als Entwicklungs- und regionaler Vertriebsstandort bestehen. Perspektivisch ist in Heek die Schaffung einer dreistelligen Zahl von Arbeitsplätzen allein in der Wärmepumpensparte geplant. 2G Energy, die seit über zwei Jahrzehnten hierzulande zu den führenden Anbietern von Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zählt, die gleichzeitig Strom und Wärme produzieren, beschäftigt im Münsterland derzeit 680 Mitarbeiter. Zusammen mit allen Auslandsstandorten ist 2G Energy aktuell Arbeitgeber für 960 Beschäftigte.

Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW begrüßt, dass die 2G Energy AG ihr Portfolio um industrielle Großwärmepumpen erweitert hat (v.l.): Hans-Josef Vogel (Vorsitzender LEE NRW), Christian Grotholt (CEO 2G Energy AG), Maximilian Feldes (Geschäftsführung LEE NRW), Ulrich Brinkmann (Leiter Wärmepumpen 2G Energy AG)
Bild: 2G Energy AG

Der Landesverband Erneuerbare Energien NRW begrüßt, dass die 2G Energy AG ihr Portfolio um industrielle Großwärmepumpen erweitert hat (v.l.): Hans-Josef Vogel (Vorsitzender LEE NRW), Christian Grotholt (CEO 2G Energy AG), Maximilian Feldes (Geschäftsführung LEE NRW), Ulrich Brinkmann (Leiter Wärmepumpen 2G Energy AG)
Bild: 2G Energy AG
2G Energy setzt bei den Großwärmepumpen auf ein dynamisches Wachstum. So rechnet beispielsweise die Unternehmensberatung McKinsey in dieser Sparte EU-weit mit einem Gesamtmarkt von über 40 Mrd. Euro Ende dieser Dekade. „Wir kombinieren aus einer Hand das Beste aus zwei Technologiewelten“, hob Vorstandschef Grotholt hervor, „mit unser ganzheitlichen Systemlösung können unsere Kunden wertvolle Synergien optimal nutzen und stellen so die Weichen für eine ökologisch und wirtschaftlich nachhaltige Energieversorgung.“ Insbesondere im Hinblick auf die nach wie vor schwankenden Energiepreise können die Betreiber von KWK-Anlagen und Großwärmepumpen jederzeit hochflexibel auf die Marktsituationen reagieren. Bereits im Frühjahr dieses Jahres hat 2G Energy im Rahmen der Fachmesse E-World in Essen das „Green Cube Konzept“ vorgestellt, bei dem Großwärmepumpe und KWK-Anlage zusammen in einem Container verbaut sind.

Der Einstieg ins Wärmepumpengeschäft ist nach Worten Grotholts „die konsequente Fortführung unserer Positionierung als Komplettanbieter für dezentrale Energieversorgungskonzepte.“ Schon heute ergänze 2G Energy den standardisierten KWK-Lieferumfang um diverse Peripheriekomponenten wie Dampferzeuger, Hochtemperaturwärmetauscher oder Absorptionskältemaschinen. „Durch das stark gestiegene globale Interesse an Wärmepumpen war für uns die Positionierung als Systemanbieter für dezentrale Energielösungen der logische nächste Schritt“, so Grotholt. Er zeigte sich zufrieden mit den Geschäftsabschlüssen für die Wärmepumpen und hob hervor, dass die 2G Technologien überdies komplementär zu oftmals schon bauseitig installierten PV-Anlagen eingesetzt werden können.

Nach seinen Worten profitiert 2G derzeit auch von der politisch forcierten kommunalen Wärmeplanung. „Unsere Kunden suchen mittlerweile vermehrt nach Lösungen, um ihren individuellen Pfad in Richtung 100% erneuerbarer Energien bei gleichzeitiger Versorgungssicherheit und wirtschaftlichem Betrieb zu finden. Durch die Hinzunahme der Wärmepumpe in unser Portfolio bieten wir nun Komplettlösungen aus einer Hand an und können Projekte individuell auf den Kundenbedarf und spezifische Energiebedarfe anpassen, resümiert der 2G Energy-Vorstandschef.

Der LEE NRW wünscht 2G Energy künftig genügend Aufträge aus dem eigenen Bundesland. „Mit dem Landeswärmeplanungsgesetz, das zurzeit das parlamentarische Verfahren durchläuft, schafft die Landesregierung die Voraussetzungen für den vermehrten Einsatz von Großwärmepumpen bei Energieversorgern oder diversen produzierenden Industrien wie die Chemie- und Pharmabranche“, so Vorsitzender Hans-Josef Vogel.

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