Aus Schall wird Wärme und Kälte
Wenn Forscher aus Schall Wärme erzeugen wollen, klingt es ein wenig nach Alchemie und den Versuchen, mit dem Stein der Weisen aus Quecksilber Gold zu machen. Doch im Gegensatz zur Alchemie hat die Physik für Energieumwandlungen diverse Hintertürchen offen gelassen. Das machen sich die Forscher der Forschung Burgenland (www.forschung-burgenland.at) in ihrem Projekt „Thermoacoustic_Heat_Pump“ – gefördert aus Mitteln des Klima- und Energiefonds und im Rahmen des Programms „Energieforschung 2015“ durchgeführt – zunutze.
Die Forscher entwickeln „thermoakustische Wärmepumpen“; diese funktionieren, vereinfacht gesprochen, so, dass sich Gase erwärmen, wenn man sie verdichtet, und abkühlen, wenn man sie entspannt. Mithilfe von Schallwellen, die z.B. durch Lautsprecher erzeugt werden, kann man diese Gase dazu bringen, Wärme an einem Punkt aufzunehmen und an einem anderen wieder abzugeben. Und im Gegensatz zu üblichen Wärmepumpen brauchen die thermoakustischen keine herkömmlichen Kältemittel. Obwohl das Prinzip komplex ist, ist die maschinelle Umsetzung relativ einfach und somit die Möglichkeit gegeben, dass eines Tages Gebäude mithilfe dieser Methode beheizt oder gekühlt werden können.
Mit kompetenten Projektpartnern dürften die idealen Bedingungen geschaffen sein: Der Wärmepumpenhersteller Heliotherm hat Know-how aus der Praxis, FOTEC, das Forschungsunternehmen der FH Wiener Neustadt, forscht u.a. an Energiesystemen im Bereich der Weltraumtechnik und die Forschung Burgenland fokussiert sich auf den Aspekt, wie man die Erkenntnisse optimal und sinnvoll in Gebäuden einsetzen kann. Auch die Studierenden der FH Burgenland können im Rahmen von Praktika, Bachelor- und Diplomarbeiten, wie z.B. dem Bachelorstudiengang Gebäudetechnik und Gebäudeautomation, aktiv an Forschung und Entwicklung mitwirken.