Azubis sind Mangelware
Wer derzeit in den Mitteilungen von Handwerkskammern stöbert, stolpert immer wieder über ähnliche Bedenken, die in Bezug auf die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt geäußert werden. Schon jetzt können viele Unternehmen ihre Ausbildungsplätze nicht besetzen, weil immer weniger Bewerber die Schulen verlassen und eine Vielzahl der Schulabgänger die notwendige Ausbildungsreife nicht mitbringt. Und um die hoch qualifizierten Schulabgänger buhlen dann gleich eine ganze Reihe an Betrieben und Branchen. Und hier hat das Kälte-/Klima-Handwerk nicht die allerbesten Karten, denn unsere Branche steht nicht unter den Top Ten der gewählten Ausbildungsberufe und muss bei den technisch Interessierten vor allem mit den Berufen Kfz-Mechatroniker und Industriemechaniker konkurrieren. Und wer als Schulabgänger zumindest in die grobe Richtung Haustechnik denkt, wird in der Regel im SHK- oder Elektrohandwerk eine berufliche Heimat finden, weil die Kältebranche den meisten zu wenig oder gar nicht bekannt ist.
An der Qualität der Schulabgänger können Kälte-/Klima-Fachbetriebe wenig ändern. Aktiv werden können Sie jedoch, wenn es darum geht qualifizierte Schulabgänger frühzeitig für die Kälte-Branche zu begeistern. Hierzu ist jedoch Eigeninitiative gefragt und ein gewisser Zeitaufwand, um an den Schulen vor Ort im Rahmen von Projektwochen, Berufsinformationstagen o.ä. Flagge zu zeigen und die Schüler zu informieren. Hierbei sollte man sich auch nicht zurücklehnen und darauf bauen, dass die regionalen Innungen schon was unternehmen werden – stimmen Sie sich lieber mit anderen Fachbetrieben in Ihrer Umgebung ab und ziehen Sie gemeinsam an einem Strang, um die in großem Maße vorhandene Attraktivität unserer Branche an den Schulen publik zu machen. Und die Argumente für die Kälte sind unschlagbar: Nach der Ausbildung gibt es exzellente Beschäftigungs- und Aufstiegsperspektiven in Betrieben jeder Größenordnung und es gibt eine Fülle von Angeboten zur Fort- und Weiterbildung. Diese Argumente müssen nur in den Köpfen der Schüler ankommen.
Also geben Sie Gas und klopfen Sie aktiv bei den Schulen an, ob Interesse bzw. die Möglichkeit besteht, die angehenden Schulabgänger informieren zu können. Und zögern Sie nicht zu lange, denn jetzt ist die beste Zeit, weil sich viele angehende Schulabgänger sich auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz befinden. Und da bewegte Bilder meist besser ankommen: Integrieren Sie den Werbefilm über den Beruf Mechatroniker/in für Kältetechnik, den Sie auch auf der KKA-Homepage (www.kka-online.info) finden, in Ihre Präsentation.
Ihr Christoph Brauneis