Professionelle Azubisuche
Zu dem Editorial in KKA 3/2011 (Azubis sind Mangelware) erreichte die KKA-Redaktion nachfolgender Leserbrief von Patrick Tilmes, Soeffing Kälte Klima GmbH:
Mit großem Interesse habe ich das Editorial Ihrer aktuellen Ausgabe der KKA gelesen. Als Ausbildungsleiter der Firma Soeffing Kälte Klima GmbH würde ich hierzu gerne wie folgt Stellung nehmen und Ihnen somit einmal ein Statement aus dem Handwerk, bzw. eine Rückmeldung eines Fachbetriebes zukommen lassen.
Die Ausbildungsreife der Schulabgänger, aber auch das Interesse bzw. die Eigenmotivation vieler junger Bewerber, die sich momentan in der Bewerbungsphase befinden, ist tatsächlich, da stimme ich Ihnen zu, nicht besonders gut.
Viele kennen unser Berufsbild nicht und mit der Umbenennung des Kälteanlagenbauers zum Mechatroniker für Kältetechnik ist es, wie ich finde, auch nicht einfacher geworden, da das Wort Mechatroniker doch in sehr vielen Handwerksberufen wiederzufinden ist. Somit ist es leider wirklich für viele einfacher, sich um die Ausbildung des Elektrikers oder des SHK-Handwerks zu bemühen.
Um hier gegenzusteuern und um unser Berufsbild den Bewerbern, bzw. generell den Schulen, näherzubringen, haben wir in diesem Jahr eine Ausbildungsbroschüre entworfen und sind auf die Schüler und Schulen bewusst zugegangen. Wir haben sämtliche Schulen in unserer Region und unserem Umkreis angeschrieben, haben ca. 1000 Stk. unserer Broschüren verteilt und an diversen Schulveranstaltungen wie z.B. Tag der offenen Tür oder Bewerbungstrainings teilgenommen. Dort wurde dann unser Unternehmen vorgestellt, der Beruf des Kälteanlagenbauers erläutert und viel aus der Praxis erzählt.
So konnte man die aktuellen Bewerber, aber auch die Schüler der 8. oder 9. Klassen schon einmal für das Handwerk und unseren Zweig „fesseln“. Auch unsere Werkstatt haben wir dazu genutzt, um Schulklassen einzuladen und Betriebsbesichtigungen durchzuführen; hier haben wir unsere Übungsanlagen der Auszubildenden, die kurz vor ihrer Prüfung stehen, dazu genutzt, um den Kältekreislauf an einer funktionierenden Anlage zu verdeutlichen. Dies wurde dann durch Folien mit Zeichnungen und Bildern unterstützt.
Bei den vielen Gesprächen mit Lehrern und Schulleitung haben wir dann darauf aufmerksam gemacht, welche Fächer und welche Schwerpunkte auch für die Berufsschule wichtig sind. Die Informationen wurden mit großem Interesse aufgenommen und wir als Firma wurden gebeten, auch in den nächsten Jahren wieder an diesen Schulterminen und an den Diskussionsrunden teilzunehmen, was wir natürlich gerne tun.
Des Weiteren haben wir in diesem Jahr auch mit einigen Berufsschulen bzw. Berufskollegs zusammengearbeitet, mit Radiosendern und diversen Lehrstellenbörsen, wie z.B. die der Handwerkskammer Düsseldorf. Die Bewerbungen in diesem Jahr waren sehr aussagekräftig und es war eine große Zahl, so dass wir frühzeitig die Teilnehmer zu Vorstellungsgesprächen und Einstellungstests einladen konnten. So haben wir bereits Ende März dieses Jahres unsere vier neuen Auszubildenden gefunden und freuen uns auf den Start der Ausbildung 2011!