Damit‘s nicht stinkt und nebelt
Kanalabscheider für die Küchenfortluft
Handelsübliche Dunstabzugshauben fangen Fettpartikel ab, aber keine Gerüche. Mit Kaliumpermanganat-Filterpatronen lässt sich das Geruchsproblem lösen. Der Wirkstoff verhindert die Keimbildung durch eine chemische Reaktion und beseitigt die molekularen Geruchsstoffe.
Organische Geruchsstoffe werden auch von modernen Fettfiltern nicht erfasst. Elektrostate und Aktivkohlefilter können zwar Abhilfe schaffen, sind aber teuer und konnten sich nicht durchsetzen. Aktivkohle hat sich in der Chemie- und Lebensmittelindustrie bewährt, für die Reinigung von Küchenabluft ist sie aber ungeeignet. Aktivkohle ist brennbar und nur bei einer Umgebungstemperatur von 40 °C einsetzbar. Außerdem ist Aktivkohle nicht keimtötend, verklebt ab 60 % relativer Luftfeuchte und fängt im Sättigungszustand selbst an, unangenehm zu riechen. Obendrein müssen Aktivkohlefilter teuer als Sondermüll entsorgt werden. Gleichwohl machen Großküchenplaner immer wieder von Aktivkohle Gebrauch, weil sie relativ billig und regenerierbar ist.
Als Lösungsmöglichkeit werden auch UV-Röhren genannt und als Plasma-Technik angepriesen. Sie erzeugen Ozon, das Fette und Öle per „Kaltverbrennung“ beseitigen soll. Wissenschaftliche Studien belegen indes, dass das Verfahren wenig effektiv ist. UV-Lösungen machen zudem aufwendige Sicherungsmaßnahmen notwendig, da schon eine geringe Ozonkonzentration starke Gesundheitsschäden verursachen kann.
Einsatz von Kaliumpermanganat
Der schwäbische Hauben- und Deckenproduzent Rentschler-Reven (www.reven.de) greift jetzt auf die geruchsabsorbierende Wirkung von Kaliumpermanganat (KMnO4) zurück. Der Wirkstoff verhindert die Keimbildung durch eine chemische Reaktion und beseitigt die molekularen Geruchsstoffe. Er ist unbrennbar und preiswert und er verfärbt sich, wenn die Regeneration fällig ist. Der Sättigungsrad ist leicht durch ein Schauglas kontrollierbar.
Vor allem in Ballungsgebieten reagiert die Gewerbeaufsicht immer sensibler auf Geruchsbelästigungen und macht die Geruchsfilterung zur Auflage. Die Nachrüstung im Gebäudebestand bietet dem Lüftungs- und Klimaanlagenbauer interessante Perspektiven.
Fallbeispiel: Thai-Restaurant
Das Thai-Restaurant Aroydee liegt in bester Citylage in Frankfurt am Main und wurde unlängst erweitert. Zu den Essenszeiten ist das Lokal stets rappelvoll. Was die Woks an Nebel, Wärme und Gerüchen freisetzen, kann die Dunstabzugshaube kaum noch bewältigen, so dass die Fortluft nur halbwegs gereinigt ins Freie strömt. In den umliegenden Gebäuden arbeiten viele Banker, die sich über den Geruch nach Peking-Ente gar nicht freuten. Mit deren Beschwerden fing es an; dann meldete sich beim Wirt auch noch das Ordnungsamt und drohte mit der Schließung des Lokals. Der Wirt stand vor der Entscheidung: die Küche erweitern oder eine leistungsfähigere Haube mit neuen Filtern installieren lassen?
Die Problemlösung war viel einfacher: Nach einer gründlichen Inspektion empfahl die Klimaberatung Rolf Nagel GmbH in Offenbach den Einbau eines „Kanalabscheiders“ in den bestehenden Fortluftkanal. Der kompakte Abscheider lässt sich binnen zwei Tagen installieren und holt die letzten Restpartikel und Geruchsmoleküle aus der Fortluft. Das verbessert zugleich den baulichen Brandschutz.
Technische Lösung
Thai-Wirtin Bunrung ließ sich von ausgeführten Referenzen überzeugen und investierte rund 25.000 Euro in den neuen Abscheider inklusive einem leistungsstärkeren Fortluftventilator sowie hochwirksamen „X-Cyclon“-Fettfiltern für die betagte Küchenhaube. Der mehrstufige Kanalabscheider von Reven wurde ohne Betriebsunterbrechung in den waagrechten Fortluftstrang auf dem Gebäudedach eingesetzt. Er umfasst als erste Reinigungsstufe einen „X-Cyclon“-Fettfilter aus Edelstahl, als zweite Stufe einen Taschenfilter und als Endstufe die Filterpatronen mit dem erwähnten Wirkstoff Kaliumpermanganat. Die ausziehbaren Fettfilter reinigen sich aufgrund des Fliehkraftprinzips von selbst und kommen nur einmal im Jahr zur Grundreinigung in die Spülmaschine. Die Filterpatronen lassen sich zweimal regenerieren und werden je nach Kochintensität alle ein bis zwei Jahre ersetzt. Kosten: rund 3.000 Euro. Dafür hat die Wirtin zufriedene Gäste und das Ordnungsamt vom Hals.