EPEE-Jahrestreffen 2012
Ende Mai trafen sich in Brüssel Mitglieder von Unternehmen und Verbänden zum Jahrestreffen der EPEE (European Partnership for Energy and Environment) unter dem Motto „Moving towards a low carbon economy“ zum Gedankenaustausch in Brüssel. Dabei wurden Verbandsthemen aus europäischer Sicht unter die Lupe genommen.
Europäische Energieeffizienzdebatte
Die EPEE-Konferenz in Brüssel nahm sich zweier Themenfelder an, die für Diskussionen geradezu prädestiniert sind: Die erste Session befasste sich mit der europäischen Energieeffizienzdebatte. Dabei wurde u.a. thematisiert, dass in der kommenden Energieeffizienzrichtlinie (EED) „Neuen Technologien“ eine Chance gegeben werden sollte. Das Problem liege darin, dass die verschiedenen Energieeinsparvarianten so viele Vorteile brächten. Daher sei es schwierig, sich auf eine Haupttechnologie festzulegen, die in der öffentlichen Kommunikation hervorgehoben werden sollte. Bei aller Auseinandersetzung und Diskussion wird dann oft das Ziel der Energieeinsparung an sich aus den Augen verloren. Dabei gehe es letztendlich darum, die Städte Europas zu nachhaltigen Orten zu transformieren.
Insbesondere Wärmepumpen könnten einen großen Anteil daran leisten, effizienter mit den energetischen Ressourcen umzugehen und die Abhängigkeit Europas von Energieimporten zu verringern. Thomas Nowak, vom europäischen Wärmepumpenverband EHPA, forderte gar: „Wärmepumpen sollten namentlich in die EED aufgenommen werden.“ Noch sei es nicht gelungen, für Wärmepumpen eine notwendige Marktposition zu gewinnen. Stefan Scheuer, Coalition for Energy Savings, erklärte: „Energieeinsparung ist Europas größte Energiequelle.“ Allgemeines Fazit der ersten Session lautete schon deutlich positiver gestimmt: „Energieeffizienz ist auch gut fürs Geschäft.“ Die Einsparung von Energie helfe schließlich dabei, die Kosten in einem Unternehmen genauso zu reduzieren wie im Privathaushalt oder im öffentlichen Sektor.
F-Gas-Verordnung
In einer zweiten Session ging es um das Thema „F-Gas-Verordnung“. Ray Gluckmann, SKM Enviros und Moderator dieser Runde, erklärte in seiner Einführung, dass durch freiwillige Aktivitäten der Unternehmen bereits alternative Kältemittel nicht nur zur Verfügung stünden, sondern, wie z. B. im Falle von CO2 als Kältemittel in Supermärkten, bereits in Anwendung seien. Dennoch sei noch viel zu tun, um F-Gas-Emissionen weiter zu reduzieren. Graeme Fox, President Air conditioning and Refrigeration European Association (AREA), stellte heraus, dass das wichtigste Ziel auch im F-Gas-Bereich die Energieeffizienz sei. Dagegen war Clare Perry, Environmental Investigation Agency, der Meinung, dass F-Gase aufgrund der heute zur Verfügung stehenden großen Bandbreite an Alternativen nicht mehr notwendig seien. Bei allen gegensätzlichen Meinungen zog Ray Gluckmann ein gemeinsames Fazit zu dieser Session: „Wir alle wollen die F-Gas-Emissionen reduzieren. Nur im WIE, darin liegt der Teufel im Detail.“
Andrea Voigt, Generaldirektorin der EPEE (www.epeeglobal.org), beendete die Konferenz mit der Aussage, dass beide Diskussionsforen eng zusammengehören, denn sowohl bei der Reduzierung der F-Gase als bei der Energieeffizienzdebatte dürfe die Lebenszyklusbetrachtung nicht außer Acht gelassen werden. So zeigte sich das Jahrestreffen der EPEE weitaus zielgerichteter als der zeitgleich und ebenfalls in Brüssel veranstaltete Euro-Gipfel der europäischen Staats- und Regierungschefs.