Omnium Technic

Fernkältenetze für Deutschland

Von einem ausgesprochenen Trend in Deutschland kann zwar noch keine Rede sein, aber die Anzahl der Fernkältenetze, bzw. die Nachfrage nach Kälte, wächst seit Jahren kontinuierlich.

Zur Kälteproduktion setzen die deutschen Netzbetreiber verschiedene Verfahren ein: angefangen bei der klassischen Methode, nämlich mit der Kompressions-Kältemaschine (Hamburg, Chemnitz), über direkte Kühlung mit dem abgepumpten Grundwasser-Überlauf von 11 bis 13 °C aus U-Bahnschächten (Stadtwerke München), ferner der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung mit Hilfe einer Absorptions-Kältemaschine (Chemnitz, Berlin) bis hin zur Dampfstrahl-Kältemaschine (Gera).

Der Ausbau der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung könnte den Gesamtwirkungsgrad von Kraftwerksblöcken wegen der wirtschaftlichen Nutzung der sommerlichen Abwärme um einige Prozente erhöhen sowie die Jahreslaufzeit der dezentralen BHKW verlängern.


Ein Blick nach Frankreich

Für die Anlagen bauenden Unternehmen im Firmenverbund Omnium Technic (www.omnium-technic.com) war die wachsende Nachfrage Grund genug, sich in der Fernkältezentrale „Les Halles“ in Paris, über Chancen zentral erzeugter Kühlenergie zu informieren. Die Mitglieder des Firmenverbunds Omnium Technik erfuhren in der Fernkältezentrale „Les Halles“ aber auch, dass zumindest in Paris die Grenzen einer kostengüns­tigen Fernversorgung in erster Linie die Trasse und die Speicher ziehen: Nicht überall fahre die Metro und stelle ihre Tunnel zur Verfügung oder böten die Abwasserschächte noch Platz, das Fernkältenetz preiswert zu verlegen. Nicht überall im Stadtgebiet ließen sich Tages- oder Kurzzeitspeicher mit 20 m Durchmesser und 20 m Höhe ebenerdig vergraben. In Paris begann das französische Unternehmen Climespace 1991 mit dem Aufbau des Fernkälte­netzes für innerstädtische Abnehmer.

Heute produziert die Gesellschaft an sieben Standorten nahe der Seine rund 300 MW. Die Kälte geht an 475 Kunden der Metropole mit 500 Gebäuden und 5 Mio. m2 klimatisierte Fläche. Demnach rechnet sich für die Kunden vor allem deshalb der Bezug, weil in der teuren City mit hohen Bau- und Mietpreisen jeder Quadratmeter Fläche Umsatz bringen muss.

Fernkälte sei schon aus diesem Grund den Eigeninstallationen, die umbauten Raum verlangen, kostenmäßig überlegen, erklärten Vertreter der Climespace.

Die Netzstruktur mit einer Ge­samt­länge von 70 km gestat­tet zudem im Winter die Entnah­me aus der eisigen Seine „als preis­werteste Energiequelle“ (Clime­space), was dezentralen Anlagen abseits des Flusses kaum möglich sei. Für das Jahr 2010 kalkuliert Climespace eine Abnahme von insgesamt 460 GWh.

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