Frank Heuberger hört auf

Mitgliederversammlung des BIV in St. Goar

Am 10. März 2011 trafen sich die Delegierten der Landesinnungen zur jährlichen Mitgliederversammlung des BIV in St. Goar. Die Veranstaltung begann gleich mit einem Paukenschlag, denn Bundesinnungsmeister Frank Heuberger gab bekannt, dass er sein Amt niederlegen werde. Dies war jedoch nicht die einzige wichtige Veränderung im BIV. Der Verband richtet sich für die Zukunft neu aus – und hier kommen auch andere Verbände wie der ZVKKW und der VDKF ins Spiel.

Das Romantik Schloss Hotel in St. Goar war Schauplatz der diesjährigen Mitgliederversammlung des BIV (www.biv-kaelte.de) am 10.3.2011 in St. Goar. Die angereisten Delegierten der Landesinnungen hatten jedoch nur wenig Zeit den herrlichen Ausblick auf das Rheintal zu genießen, denn es gab eine Vielzahl an wichtigen Themen, die besprochen werden mussten. 

 

Heuberger geht …

Gleich zu Beginn der Versammlung wurde dann eine von zwei wichtigen Veränderungen aus personeller Sicht bekannt: Der bisherige Bundesinnungsmeister Frank Heuberger erklärte überraschend seinen sofortigen Rücktritt. Dies bezieht sich sowohl auf sein Amt als Bundesinnungsmeister als auch auf seine Tätigkeit im BIV-Vorstand. Seine Position als Obermeister der Innung Oberfranken wird er jedoch weiter beibehalten. Als Grund nannte er die kontinuierlich gewachsene, hohe zeitliche Belastung durch das Ehrenamt, die sich nicht mehr mit Privat- und Berufsleben vereinbaren lasse. Über 40 Arbeitstage war Frank Heuberger im Auftrag des BIV unterwegs und eigentlich sei die doppelte Zeit erforderlich gewesen, um die vielfältigen Aufgaben wirklich richtig erfüllen zu können, teilte er mit. Frank Heuberger betonte, dass es für ihn immer eine Ehre gewesen sei, im Vorstand des BIV aktiv sein zu können, und er dankte für das langjährige Vertrauen der BIV-Mitglieder und der -Geschäftsstelle. Ihm tue der Abschied sehr leid, er müsse aber seine Prioritäten künftig anders legen.

Heribert Baumeister, der als erster stellvertretender Bundesinnungsmeister nun die Amtsgeschäfte übernehmen wird, dankte Frank Heuberger im Namen des Vorstands für die geleistete Arbeit im Sinne der Branche und wünschte ihm alles Gute für die Zukunft. Heuberger habe den Verband in einer schwierigen Situation – durch das Ableben von Walter Specht – übernommen und hervorragende Arbeit geleistet.

Heribert Baumeister wird satzungsgemäß bis zur Neuwahl eines neuen Bundesinnungsmeisters im März 2012 oder bis zu einer möglicherweise vorgezogenen außerordentlichen Mitgliederversammlung den BIV führen.

 

… Schmitt kommt

Aber eine weitere Personalentscheidung im BIV wird wohl dafür sorgen, dass der Vorstand in seiner Tätigkeit entlastet und unterstützt wird – dies gilt vor allem für Heribert Baumeister – er hatte seit Sommer 2010 kommissarisch als geschäftsführendes Vorstandsmitglied die Aufgaben des BIV-Geschäftsführers übernommen und wird in der nächsten Zeit die Geschäfte weiter mit führen. Die Position des BIV-Geschäftsführers wurde nämlich in St. Goar neu besetzt. Zum neuen BIV-Geschäftsführer wurde einstimmig Dr. Matthias Schmitt gewählt. Dr. Matthias Schmitt ist ein Kältefachmann, der nach seinem Studium an der Uni Stuttgart zunächst als Lektor im Bereich Kälte- und Klimatechnik beim Hüthig Verlag tätig war. Danach war er fünf Jahre Leiter der Technologie-Transfer-Stelle in Maintal und wechselte schließlich als Redakteur der Zeitschrift „Die Kälte- und Klimatechnik“ zum Gentner Verlag. Anfang 2011 hatte Dr. Schmitt bereits die Aufgabe des ZVKKW-Geschäftsführers übernommen. Diese Doppelfunktion ist im Sinne einer engen Zusammenarbeit der Verbände ZVKKW und BIV sicher sinnvoll, zumal ja auch die BIV-Geschäftsstelle im Rahmen eines Geschäftsbesorgungsvertrags die administrativen Aufgaben des ZVKKW erbringt. Der BIV ist eine tragende Säule in der Struktur des ZVKKW und es macht auch absolut Sinn, dass ein gemeinsamer Geschäftsführer von BIV und ZVKKW die Position des Handwerks nach außen und innen vertritt. Der BIV ist und bleibt zwar eigenständig, wie Dr. Schmitt betonte, aber im Grunde seien es in der Außenwirkung eigentlich keine zwei Verbände mehr – dies gelte es auch nach außen zu dokumentieren. „Die Einheit – das Team – ist wichtig“ unterstrich Dr. Schmitt. In seiner Funktion als BIV-Geschäftsführer wird er von Heribert Baumeister unterstützt, der künftig stärker „nach innen wirken soll“, und die handwerksrechtlichen Belange des BIV geschäftsführend leiten soll.

 

Engere Kooperation mit VDKF und DSR

Weitere Themen der Versammlung waren die zukünftige Zusammenarbeit mit dem Verband der Kälte-Klima-Fachbetriebe (VDKF) und dem Deutschen Sachverständigen-Rat (DSR).

Der DSR wurde im März 2010 gegründet und hat sich zur Aufgabe gemacht, die Fortbildung der Sachverständigen zu organisieren und bundeseinheitlich die Sachkunde festzustellen. Das Sachverständigenwesen wurde bislang vom BIV mit betreut. Da es wenig Sinn ergibt, zwei Organisationen mit ähnlichen Aufgaben zu betrauen, wurde in St. Goar entschieden, dass sich künftig der DSR um die oben genannten Belange kümmern soll. Dies soll nun den Kammern offiziell mitgeteilt werden.

Auf der Versammlung wurde von den Delegierten zudem einstimmig beschlossen, konkrete Schritte für eine engere Zusammenarbeit mit dem VDKF – eventuell unter dem gemeinsamen Dach des ZVKKW – zu erarbeiten, sofern der VDKF in seiner Mitgliederversammlung am 1. April 2011 in Hamburg diesen weiteren Schritten ebenfalls zustimmt. Drei Arbeitsgruppen, die mit Vertretern aus BIV und VDKF besetzt sind, haben schon vor Monaten ihre Arbeit aufgenommen und erste Lösungsansätze für eine Zusammenarbeit erarbeitet. Sinnvoll wären z.B. eine gemeinsame Geschäftsstelle für BIV, VDKF und ZVKKW, gemeinsame Delegiertenversammlungen bzw. regionale Fachverbände und als Fernziel: ein einziger Handwerkerverband der Kälte-/Klimabranche. Hierfür müssten allerdings viele bestehende Strukturen aufgebrochen werden und es sind sicher noch viele Gespräche und Zugeständnisse nötig, um eine Verschmelzung zu erzielen.  

 

Solide Finanzlage

Finanziell steht der BIV solide dar und der Verband konnte 2010 ein sattes Plus von über 100 000 Euro verzeichnen. Die Mehreinnahmen kommen vor allem aus einer Kooperation mit der Messe Nürnberg. Im Rahmen der Chillventa ist der BIV sehr aktiv und unterstützt vor allem das Begleitprogramm inhaltlich. Die hierfür gezahlten Beträge fallen natürlich nur alle zwei Jahre in den Chillventa-Jahren an, so dass der Jahresüberschuss 2011 sicher moderater ausfallen wird. Da auch die Rechnungsprüfer nichts Nennenswertes zu bemängeln hatten, stand der einstimmigen Entlastung des Vorstands nichts entgegen.

Die nächste turnusgemäße Delegiertenversammlung wird im März 2011 von der Innung Schleswig-Holstein ausgerichtet.

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