Kritik an Klimaanlagen
Auch wenn der Sommer noch nicht geeignet war, das Geschäft mit Klimaanlagen anzukurbeln, ist es mal wieder so weit: Jedes Jahr aufs Neue nimmt irgendeine Institution die bösen Klimaanlagen aufs Korn. Mal ist es die Stiftung Warentest, mal eine große Boulevard-Zeitung, dann wieder ein Umweltverband. Dieses Mal ist es der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (Berlin), der sich berufen fühlt, die Bundesbürger vor den Gefahren einer Klimaanlage zu warnen. In einer Pressemitteilung mit dem charmanten Titel „Coole Typen für heiße Tage“ kommen die Verbraucherschützer zu der Erkenntnis, dass Raumklimageräte bei hohen Temperaturen oft keine Alternative seien. In dem Pressetext werden munter Vorurteile geschürt und die Wortwahl ist nicht unbedingt geeignet, dass sich der Verband als neutraler Berater der Verbraucher bezeichnen sollte.
Ein paar Auszüge aus dem Pressetext: „Klimageräte kühlen häufig weniger als erwartet“, „Klimageräte gehören zu den größten Stromfressern im Haushalt“, „Betriebsgeräusche eines Monoblockgeräts lassen ruhige Unterhaltungen nicht zu“, „Monoblockgeräte führen einen teuren und aussichtslosen Kampf gegen die Hitze“. Hoch anrechnen muss man den Energieexperten, dass sie zumindest zwischen Monoblock- und Splitgeräten unterscheiden. Letztere würden zwar „etwas effektiver“ kühlen als Monoblockgeräte, aber auch sie kommen nicht besonders gut weg: Hier werden die „lärmenden Kompressoren im Außenbereich“ genauso angeprangert wie „die besonders klimagefährlichen fluorierten Kältemittel“. Sogar die „Kosten für einen Fachbetrieb“ werden bemängelt, denn nur dieser dürfe ja aufgrund der verwendeten Kältemittel die Montage der Geräte durchführen. Was bedeutet diese Kritik im Umkehrschluss? Wünscht sich der Verbraucherverband lieber niedrigere Montagekosten bei Betrieben, die nicht das fachliche Know-how mitbringen?
Was natürlich in der Pressemeldung nicht thematisiert wird, sind die Unterschiede zwischen Baumarktprodukten und Markengeräten namhafter Hersteller in punkto Lärmpegel, Kühlleistung und Energieverbrauch. Ebenso unerwähnt bleiben Argumente pro Klimatisierung in Bezug auf Komfort, Lebensqualität und auch Leistungsfähigkeit, die bei steigenden Raum-Temperaturen rapide abnimmt.
Es bleibt also den Kälte-/Klima-Fachbetrieben auch dieses Jahr wieder nichts anderes übrig, als selbst durch sachliche Argumente, gute Beratung und hochwertige Geräte den Kritikern von Klimaanlagen den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ich wünsche Ihnen dabei viel Erfolg und den Verbraucherberatern in Berlin einen langen und heißen Sommer in unklimatisierten Büroräumen, den sie mit ihren klugen Ratschlägen wie „nachts die Fenster öffnen“ (der Sicherheitsdienst lässt schön grüßen) sicher gut überstehen werden.
Ihr Christoph Brauneis