Küchenabluft muss fettfrei sein
Küchenabluft muss frei von Schadstoffen sein und die Kondensation im Abluftkanal ist zu vermeiden. Das fordert die neue DIN EN 16282 (Einrichtungen zur Be- und Entlüftung von gewerblichen Küchen). Mit herkömmlichen Fettfiltern ist das nicht zu erfüllen, weil sie feine Restpartikel ins Abluftsystem sickern lassen. Diese bilden eine gefährliche Brandlast und belästigen mithin die Umgebung durch Gerüche.
Die Lüftungsindustrie reagierte auf die neue Euronorm mit der Entwicklung hochwirksamer Fettabscheider nach dem X-Cyclone-Prinzip. Der schwäbische Hersteller Rentschler Reven (www.reven.de) erläutert den Unterschied zum bisher üblichen Filter: X-Cyclone-Abscheider schleudern durch schnelle Luftumlenkung die Fettpartikel aus und reinigen sich so von selbst. Filter speichern dagegen das Fett und lassen, vor allem im gesättigten Zustand, Fettaerosole in den Luftkanal sickern.
Mit einem Kanalabscheider werden Fettreste, die in den Abluftstrang gelangen, abgefangen. Ein Kanalabscheider ist besonders dort geboten, wo fettreich gekocht wird: beispielsweise in asiatischen Küchen und in der Systemgastronomie, wo viele Fritteusen eingesetzt werden, sowie in Shopping-Malls, wo oft ein Dutzend und mehr Dunstabzugshauben an einem Abluftstrang hängen.
Ein Fallbeispiel: Im luxemburgischen Bettemburg betreibt die Cactus-Supermarktkette eine Einkaufsgalerie inklusive einem Supermarkt. Im Imbiss- und Restaurantbereich sind mehrere Dunstabzugshauben installiert. Ein Sammelkanal führt die Abluft in den Wärmerückgewinner des RLT-Gerätes. Dies kann zur Verfettung des Wärmetauschers und der Ventilatoren führen. Die Rückwärmezahl würde schrumpfen.
Auf Anraten der luxemburgischen Reven-Vertretung Schako installierte die TGA-Firma AIO (All in One Technologies), Munsbach, einen Kanalabscheider in den gemeinsamen Abluftstrang. Er ist für eine Luftmenge von 5000 m3/h ausgelegt und mit X-Cyclone-Fettabscheidern ausgerüstet. Eine Waschautomatik reinigt periodisch den Abscheider beidseitig und erfasst auch das Abluftplenum. Die Inspektion der Anlage ein Jahr nach der Inbetriebnahme überraschte durch die Sauberkeit des Fortluftstranges und der RLT-Zentrale. Eine Verfettung der nachgeschalteten Anlagen ist damit ausgeschlossen; obendrein wurde der bauliche Brandschutz verbessert.
Grundsätze der DIN EN 16282
Zu- und Abluftanlagen sind so zu installieren, dass Gerüche, luftfremde Stoffe und Feuchtigkeit abgeführt werden. Das Lüftungssystem muss in der Lage sein, Gerüche, Fettbestandteile und gasförmige Produkte von der Abluft zu trennen.
Wenn die Abluft direkt mit dem Baukörper in Berührung kommt, muss sichergestellt sein, dass keine schädigenden Auswirkungen auf den Baukörper entstehen und keine dauerhafte Kondensation auftritt.