Der Wärmerückgewinner darf nicht verölen
Energiesparlüftung von Großküchen
Die Wärmerückgewinnung ist ein bewährtes Verfahren, um die Energiekosten in gewerblichen Großküchen zu senken. Sie funktioniert aber nur einwandfrei, wenn das Abluftsystem sauber ist und der Wärmetauscher nicht verfettet. Also: Gründlich vorfiltern, sonst sinkt die Rückwärmezahl.
Das Prinzip der Wärmerückgewinnung: Die verbrauchte, aber noch warme Fortluft wird in einen Wärmetauscher geschickt, ehe sie das Gebäude verlässt. Dort gibt sie einen großen Teil ihres Wärmeinhaltes an die einströmende, kalte Außenluft ab. Folglich muss die – praktisch kostenlos – vorgewärmte Außenluft nur noch geringfügig weiter erwärmt werden, ehe sie in das das Gebäudeinnere strömt.
Laut EnEV (Energieeinsparverordnung) ist die Wärmerückgewinnung für Lüftungsanlagen mit einem Volumenstrom von mehr als 4000 m³/h vorgeschrieben. In der Praxis kann sie indes zum Ärgernis werden: Bei öl- oder fetthaltiger Abluft, so in gewerblichen Großküchen, sind die Wartungskosten nicht selten höher als die versprochene Energieeinsparung. Rentschler Reven (www.reven.de), Hersteller von Fettabscheidern und Küchenlüftungen, nennt als Erklärung: Die Ursache sind meist falsche Fettfilter, die zu viele Aerosole in den Abluftkanal passieren lassen. Der Wärmerückgewinner verschmutzt dann in kurzer Zeit und muss periodisch gereinigt werden, weil sonst die Rückwärmezahl schrumpft und der Wärmetauscher wirkungslos wird. Großküchenbetreiber und Lebensmittelverarbeiter kennen das Problem.
Reven empfiehlt deshalb für die Abzugsanlage hochwirksame Fettabscheider nach dem X-Cyclone-Prinzip. Im Gegensatz zum Filter werden die Fettaerosole nicht gespeichert, sondern durch schnelle Luftumlenkungen ausgeschleudert. Das Fett fließt an den polierten Lamellen in eine Sammelrinne ab. X-Cyclone-Abscheider reinigen sich praktisch von selbst. Sie sorgen dafür, dass Abluftkanal samt Wärmerückgewinner weitgehend sauber bleiben und nicht versotten. Ein weiterer Vorteil: Der Filteraustausch und die Entsorgung als Sondermüll entfallen.
Die herkömmlichen Metall-Gestrickfilter – oft aus Aluminium – sind in Großküchen ohnehin nicht mehr zugelassen. Sie werden nicht selten durch einfache Prallbleche ersetzt. Auch hier ist Vorsicht geboten: Prallbleche sind nicht flammendurchschlagsicher, wie es die neue Euronorm DIN EN 16282 verlangt (Die DIN EN 16282 (Großküchengeräte – Einrichtungen zur Be- und Entlüftung von gewerblichen Küchen) soll in Kürze in Kraft treten. Sie beruht weitgehend auf der DIN-Norm 18869 und der VDI-Richtlinie 2052.). Kommt es zu einem Fettbrand und schlägt die Flamme durch, wirkt der meist verölte Abluftkanal wie eine Lunte und kann das ganze Gebäude anstecken. Auch eine verfettete Feuerschutzklappe schließt nicht mehr zuverlässig. Im Schadensfall legt sich die Gebäudeversicherung quer und greift zur sogenannten Quotenregelung. Das heißt, sie deckt nur einen Teil des Brandschadens ab.
Wer als Anlagenbetreiber noch alte Gestrickfilter oder Prallbleche hat, sollte sie gegen moderne X-Cyclone-Abscheider aus Edelstahl austauschen. Das erfordert aufgrund der genormten Abmessungen nur wenige Handgriffe. Wichtig ist, dass die neuen Abscheider das Prüfsiegel für die Flammendurchschlagfestigkeit haben (geprüft EN 16282) und somit den anerkannten Regeln der Technik entsprechen.
Sinnvoll ist fallweise auch der Einbau eines Kanalabscheiders in den Abluftkanal – zwischen der Abzugsstelle und dem Wärmerückgewinner. Der Kanalabscheider fängt die restlichen Aerosole ab, die der Fettfilter bzw. -abscheider nicht erfasst. Vor allem in großen Lüftungsanlagen ist ein Kanalabscheider eine wirtschaftliche Lösung und garantiert die einwandfreie Funktion des Wärmerückgewinners. In Ballungsgebieten ist ein mehrstufiger Kanalabscheider ratsam, der auch Gerüche beseitigt. So entwickelte Reven eine dreistufige Variante: Ein X-Cyclone-Abscheider entfernt feinste Restaerosole, ein UV-System und ein feinmaschiger Edelstahlkatalysator beseitigen die Geruchspartikel. Damit sind Beschwerden aus der Nachbarschaft vorgebeugt.