Luftfiltertechnik in Aachener Uni
Hohe Abscheideleistungen bei niedrigem Energieverbrauch
Jedes Facility Management tut gut daran, seine getroffenen Produktentscheidungen in regelmäßigen Abständen kritisch zu hinterfragen. So hat auch die Uniklinik der RWTH Aachen die Luftfilter seiner 26 RTW-Anlagen detailliert auf den Prüfstand gestellt. Die bereits 1988 getroffene und zwischendurch immer wieder durch Vergleichstests bestätigte Entscheidung für die verwendeten Filter der Filterklassen F7 und F9 wurde durch eine Gegenüberstellung der Lebenszykluskosten mit alternativen Produktlösungen bewertet.
Das Uniklinikum der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen – kurz: RWTH Aachen – versteht sich als so genannter Supramaximalversorger. Denn im Westen der Kaiserstadt decken 34 Fachkliniken, 25 Institute und fünf fachübergreifende Einheiten das gesamte medizinische Spektrum ab. Der hiesige Klinikalltag kann nicht zuletzt deshalb in enger, interdisziplinärer Vernetzung von Medizin, Pflege, Forschung und Lehre gestaltet werden, weil die einzelnen Bereiche in einem Zentralgebäude zusammengefasst sind. So versorgen rund 6000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen anerkannter Qualitätsstandards circa 153 000 ambulante und 47 000 stationäre Fälle (in 1240 Betten) pro Jahr. Darüber hinaus sind fünf Ausbildungsstätten für acht Berufe im Gesundheitswesen angesiedelt.
Um bei ökonomisch durchdachter Betriebsorganisation eine konstant hohe Behandlungs- und Forschungsqualität zu erzielen, sind in medizinischen Einrichtungen unter anderem hohe Hygienestandards und damit verbunden eine hohe Raumluftqualität nötig. Auch im Uniklinikum RWTH Aachen hat die Vermeidung von sogenannten nosokomialen (aufenthalts- oder behandlungsbedingten) Infektionen oberste Priorität.
Luftfilterauswahl auf Basis von Langzeitstudien
Bei der Bestückung seiner raumlufttechnischen Anlagen mit Luftfiltern entschied sich die Uniklinik RWTH Aachen 1988 im Rahmen einer Ausschreibung für „Hi-Flo M7“- und „Hi-Flo M9“-Filter von Camfil (www.camfil.de), die den Filterklassen F7 und F9 entsprechen. Ausschlaggebend für diese Wahl waren die technische Kompetenz der Fachberater von Camfil sowie die Ergebnisse von Produktvergleichstests und vom TÜV Rheinland durchgeführte Langzeitstudien. In zweimonatigem Abstand wurden dazu die Partikel in der Luft vor und nach dem überprüften Filter gemessen und der Druckverlust in Relation mit der Standzeit dokumentiert. Gesucht waren damals wie heute Filterlösungen, die mit möglichst geringem Energieaufwand die Belastungen über die Frischluftzufuhr auf ein tolerierbares Maß minimieren und die Partikelkonzentration in der Luft wirksam verringern können. Die Produktantwort von Camfil für den Einsatz in Ansaugbauwerken war der „Hi-Flo M7“ und für Warm- und Kaltluftkanäle der „Hi-Flo M9“. Auch im Verlauf der dann folgenden 25 Jahre überzeugten die kontinuierlich weiterentwickelten Camfil-Filter die Verantwortlichen im Uni-Klinikum im Vergleich zu potentiellen Wettbewerbsprodukten immer wieder: Denn mithilfe eines einheitlichen Testverfahrens wurden Wettbewerbsprodukte unter definierten Realbedingungen vom TÜV Rheinland geprüft und die Ergebnisse denen der Camfil-Filterlösungen gegenübergestellt.
Betriebskosten senken
Im Durchschnitt werden heute zehn bis 20 % des gesamten Gebäudestromverbrauchs für Heizung, Lüftung und Klimatisierung aufgewendet. Zur Senkung der damit verbundenen CO2-Emissionen verlangt die Europäische Union mit entsprechenden Richtlinien eine effizientere Energienutzung besonders in öffentlichen und gewerblich genutzten Immobilien. Neben Nachhaltigkeits- und Umweltargumenten erfordern kontinuierlich steigende Strompreise energieeinsparende und damit Betriebskosten senkende Maßnahmen. Ziel vieler Facility-Manager ist es also, Luftfilter innerhalb der erforderlichen Filterklasse auszuwählen, die möglichst effektiv arbeiten und zugleich wenig Strom verbrauchen.
Um ihrerseits die Effektivität der in Aachen installierten 26 RLT-Anlagen zu überprüfen, hat die Bereichsleitung für Lüftungs- und Klimatechnik im September 2013 die ausführliche Analyse von zwei miteinander vergleichbaren Lebenszykluskostenrechnungen veranlasst. Unter Berücksichtigung internationaler Industrienormen wurden hierbei zwei technisch aktuelle Filter-Konfigurationen von Camfil gegenübergestellt (siehe Tabelle).
Die Ergebnisse geben unter anderem Auskunft über die anfallenden Kosten der Filteranlage während eines solchen Zyklus‘, Energieverbrauch und CO2-Emissionen. Auch Abscheideleistungen, Entsorgungskosten und Wartungsaufwand der Filter spielten eine wichtige Rolle bei der Bewertung der beiden Produktlösungen.
Der Vergleich bestätigte die bisherige Lösung 1 mit „Hi-Flo M7“ und „Hi-Flo M9“. Können hiermit doch bei gleicher Filterleistung, Laufzeit und Luftmenge rund 20 % des Energiebedarfs und auch der Gesamtkosten eingespart werden.