Oldies für die Gesellen
Freisprechungsfeier in Dortmund
Erneut konnte die Innung Dortmund (gemeinsam mit der Innung Südwestfalen) am 14. Februar 2014 unter Beweis stellen, dass sie einen hervorragenden Draht zu ihren Mitgliedsbetrieben hat. Für eine relativ kleine Innung ist es jedes Mal aufs Neue erstaunlich, dass nahezu alle Auszubildende – mitsamt Partnerinnen und Familie –, Vertreter der Ausbildungsbetriebe, Funktionsträger der Innung und auch „normale“ Innungsmitglieder zu einer Freisprechungsfeier erscheinen.
Mit was kann man junge Männer begeistern? Nicht, was Sie gerade denken. Mit Autos. Und diese Trumpfkarte zog die Dortmunder Innung bei der diesjährigen Freisprechungsfeier, die am 14. Februar 2014 im Automobilmuseum in Dortmund stattfand. Das Oldtimer-Museum bietet eine große Vielzahl historischer Fahrzeuge: Jaguar, Ferrari, Horch, MG, Alfa Romeo, VW, Mercedes und viele mehr. Weiterhin findet sich dort auch eine Sammlung von historischen Motorrädern bekannter und berühmter Marken. Im Rahmen der Festlichkeiten der Freisprechungsfeier nutzten die frischgebackenen Gesellen mit ihren Angehörigen und Partnerinnen rege die Gelegenheit durch die Oldtimer-Ausstellung zu streifen.
Der Hauptgrund für das Kommen waren natürlich nicht die Autos, sondern die Entgegennahme der Gesellenurkunden, aber durch die Wahl eines Veranstaltungsortes, der vor allem den jungen Gästen gefallen muss und nicht den Verbandsfunktionären, bieten die Dortmunder Verantwortlichen immer wieder einen zusätzlichen Anreiz zur Freisprechungsfeier zu erscheinen.
Passend zum Oldtimer-Museum blickte der Bundesinnungsmeister und Obermeister der Dortmunder Innung, Heribert Baumeister, in seiner kurzen Ansprache zurück in die Vergangenheit und schilderte den jungen Gesellen, wie früher Lehrzeiten aussahen. Dass man früher kein Lehrgeld bekam, sondern welches bezahlen musste, war den meisten Gesellen unbekannt. Froh dürften sie auch darüber sein, dass sie nicht, wie früher üblich, ihre Freisprechungsfeier selbst finanzieren mussten. Auch auf die Walz zu gehen, um fern der Heimat drei Jahre Erfahrungen zu sammeln, würde wohl nur den wenigsten gefallen.
Einen Blick in die Zukunft gab der neue Geschäftsführer der Dortmunder Innung, Michael Batilla. Er warb in seiner Rede dafür, die Ausbildungszeit nicht mit dem Erhalt des Gesellenbriefes enden zu lassen, sondern auch über eine Meisterausbildung nachzudenken. Die Meisterausbildung kann auch direkt in Dortmund absolviert werden. Im Ausbildungszentrum Lange Reihe 60 in Dortmund finden in modern eingerichteten Schulungsräumen entsprechende Meisterkurse statt. Weitere Infos hierzu finden sich online: www.kkt.handwerk-dortmund.de.
Als Prüfungsbeste konnten Sebastian Kröger, (Ausbildungsbetrieb Dipl.-Ing. Frank Westerheide, Dortmund), Jakob Matuschow (Ausbildungsbetrieb Vogt GmbH, Witten), Florian Muth (Ausbildungsbetrieb Vogt GmbH, Witten) und Kevin Wojak (Ausbildungsbetrieb Hans Stahl GmbH, Soest) mit Urkunden und einem Weiterbildungsgutschein ausgezeichnet werden. Ein besonderes Geschenk erhielt nicht der beste Geselle, sondern der jüngste – Andre Aharchi von der Firma Vogelsang GmbH. Das Ehrenmitglied der Dortmunder Innung, Herbert Trachte – vielen bekannt als langjähriger Geschäftsführer der ÜWG – hatte aus seinem privaten Fundus ein Buch über Historische Kältetechnik mitgebracht, das er – als Ältester im Saal – dem jüngsten Gesellen überreichte. Augenzwinkernd bemerkte er, dass er selbst ja perfekt in das Ambiente eines Oldtimer-Museums passe.