Pilotprojekt zur Kostenreduktion und Effizienzsteigerung
Forscher der TU Berlin und des ZAE Bayern haben eine Absorptionskälteanlage mit 50 kW Kälteleistung entwickelt und im Betrieb optimiert. Damit lassen sich die Kältegestehungskosten zumindest halbieren und die elektrische Effizienz gegenüber dem Stand der Technik verdoppeln. Begleitend wurden die Nutzungsmöglichkeiten von Heizungsnetzen als Kühlnetze untersucht. Das Funktionsmuster einer 160-kW-Anlage soll im Sommer 2012 erprobt und beide Anlagentypen für den Marktzugang vorbereitet werden. Die Entwicklung wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff:Wärme gefördert. Künftige Anwender sind unter anderem Stadtwerke, Versorger, Wohnungsbaugesellschaften, Planer sowie Energiedienstleister.
Den wachsenden Kältebedarf zu decken, erfordert neue energiesparende Technologien. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Absorptionskühlung auf Basis von Solarthermie und Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Mit ihrem Einsatz werden Strom- und Energieverbrauch und damit CO2-Emissionen reduziert. Zusätzlich erhöht sich mit dem Absatz von Kälte unter Verwendung von Fernwärme die KWK-Stromerzeugung im Sommer. Sie verdrängt damit weniger energieeffiziente Stromerzeugung vom Markt. Die BMWi-Forschungsinitiative „EnEff:Wärme“ fördert neue Netzkonzepte und die Entwicklung innovativer Technologien, die die Wärmeversorgung energetisch, wirtschaftlich und ökologisch deutlich verbessern sollen.
In dem 2008 gestarteten Projekt werden durch die TU Berlin und das ZAE Bayern Absorptionskälteanlagen im Leistungsbereich von 50 bis 320 kW in teilmodularer Bauweise entwickelt, an der TU vermessen und durch den Energieversorger Vattenfall im Feld erprobt. Ziel ist die Senkung der Produktionskosten bei gleichzeitig hoher thermischer und elektrischer Betriebseffizienz. Das 2009 konzipierte Muster einer Anlage mit einer Kälteleistung von 50 kW wurde Anfang 2010 von einem industriellen Zulieferer gefertigt und seit April 2010 in der TU Berlin zur Effizienz- und Prozessbeurteilung vermessen. Seit 2010 wurden so in rund 5000 Betriebsstunden vielfältige Erfahrungen gesammelt. Details auf www.eneff-stadt.info.