Provisorien halten am längsten

Schnappschüsse aus Bayern und Hamburg

Ob es sich bei den beiden Schnappschüssen in dieser KKA-Ausgabe um Provisorien handelt, die einfach zum Dauerzustand wurden, oder ob die Errichter der Anlagen es einfach nicht besser wussten, lässt sich nachträglich nicht mehr herausfinden. Die beiden Fotos zeigen auf jeden Fall, dass man nicht immer nur in fernen Ländern nach kuriosen Installationen suchen muss – diese finden sich (leider) auch in Deutschland.

Nicht schlecht staunte ein Kälteanlagenbauermeister aus dem Südosten Bayerns, als er zu einer Reparatur einer Kälteanlage zur Kühlung von Eiern gerufen wurde. Der Kühlraum, den er vorfand – ein ausgedienter, umgebauter Sattelauflieger von 6 m Länge – diente zur Lagerung von bis zu 40.000 Eiern.

Der Verdampfer mit Kapillareinspritzung stammt nach Angaben des Betreibers aus einem Kühlschrank zur Käsereifung. Zur Verbesserung der Kälteleistung und Luftverteilung wurde in Eigenregie ein handelsüblicher Ventilator installiert. Nach dem Motto: „Nichts hält länger als ein Provisorium!“ wurden auch sämtliche Kabel und Leitungen verlegt.

Die optimale Lagertemperatur für Eier liegt bei +12 °C bis +18 °C und es erstaunt einen schon, dass auch bei den hohen sommerlichen Außentemperaturen die Lagertemperatur stets eingehalten werden konnte. Ein defekter Verflüssiger-Ventilator hatte die Störung verursacht, aber dennoch war für den Meister klar, hier muss die Anlage komplett neu werden.

Staunen kann man auch über den zweiten Schnappschuss, den uns KKA-Leser Sascha Dominiak zugesandt hat. Auf einem Flachdach in Hamburg entdeckte er diese gewagte Konstellation verschiedener Außen­einheiten von Klimaanlagen. Der Monteur der betagten Geräte – oder sollte man besser „Aufsteller“ sagen, denn montiert wurde ja kaum etwas – hatte die Außeneinheiten einfach wild auf dem Dach platziert. Um die Oberfläche des Dachs nicht zu beschädigen, wurden die Einheiten nicht montiert, sondern einfach nur auf Holzpaletten gestellt. Auch diese sind bereits etwas in die Jahre gekommen; bei einer Palette ist ein Fuß bereits vermodert, so dass das Gerät eine gefährliche Schieflage eingenommen hat. Die Anordnung der Kabel und Leitungen verdient ebenfalls Beachtung. Gleiches gilt für die Ausrichtung der Geräte: Platz war ja eigentlich genügend vorhanden; trotzdem hat sich der „Aufsteller“ dafür entschieden, diese so anzuordnen, dass die warme Abluft des einen Geräts dem nächsten direkt ins „Gesicht“ geblasen wird.

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