Rohrleitungsplanung im neuen ICE-Instandhaltungswerk

Befestigungs- und Montagesysteme für Heiz- und Kühlmedien

Das neue ICE-Instandhaltungswerk der Deutschen Bahn in Köln Nippes stellte wegen der Länge des Gebäudes besondere Anforderungen an die Planung und Montage der Rohrleitungen und ihrer Befestigungstechnik. Um thermische Längenänderungen zu kompensieren, war hier eine detaillierte Planung von Festpunkten und Gleitelementen erforderlich.

Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit konnte die Bahn das Instandhaltungswerk in Köln für die neuen ICE-Züge mit 400 m Länge in Betrieb nehmen. Das Werk wurde nötig, weil die ICE-4-Züge nicht mehr überall in die bisherigen Werke hineinpassten. Die neue Halle hat eine Länge von 450 m und verfügt über vier Instandhaltungsgleise. Integriert sind auch Anlagen für die Außenreinigung und Enteisung der Züge, sowie eine Innenreinigungsanlage und eine Radsatzdrehbank.

Entsprechend der Größe der Halle waren extrem lange Rohrleitungen zur Versorgung mit Heiz- und Kühlmedien zu installieren, was hohe Anforderungen an die Planung für die Rohrleitungsmontage stellt. Für das Projekt lieferte Mefa einen großen Teil der Befestigungstechnik. Gefragt war neben den passenden Produkten auch die Planungskompetenz des Herstellers durch seine Anwendungstechnik: Der Anlagenbauer lieferte während der Spitzenzeiten des Baus, bei dem bis zu 100 Monteure nur für die Haustechnik auf dem Gelände waren, gemäß Baufortschritt nahezu täglich Verlaufspläne und Lastenhefte, anhand derer die Mefa-Anwendungstechnik Festpunkte und Gleitelemente platzieren und die Befestigungstechnik auslegen konnte.

Anforderung an die
Befestigungstechnik

Gerade bei langen Rohrleitungen ist die Positionierung von Festpunkten von entscheidender Bedeutung, denn die Rohre dehnen sich bei Temperaturerhöhungen, bspw. bei Beginn der Heizperiode, nicht unerheblich aus. Von den Festpunkten ausgehend lassen sich die Längenänderungen exakt berechnen, woraus sich dann Auslegungsdaten für Gleitelemente ergeben. Kompensationsmöglichkeit für thermische Ausdehnung sind Rohrbögen oder Kompensatoren. Rohrbögen als Kompensationsmittel für Rohrausdehnungen benötigen jedoch sehr viel Platz. Kompensatoren können hingegen direkt in die gerade Rohrstrecke eingebaut werden; zu beachten sind jedoch vor- und nachgelagerte Führungshalterungen und entstehende Rückstellkräfte, die bei den Rohrhalterungen zu berücksichtigen sind.

Eine weitere Anforderung an die Befestigungstechnik resultierte auch aus der Stahlbauweise der Halle: Das Bohren und Schweißen ist hier aus nachvollziehbaren Gründen tabu. Für solche Aufgaben bietet Mefa jedoch ein vielfältiges Sortiment an Klemmbefestigungen, die auch bei senkrechten Trägern einen sicheren Halt bieten.

Insgesamt wurden etwa 33.000 Rohrschellen montiert. Verbaut wurden hierfür Montageschienen verschiedener Stärken mit 87 t Gesamtgewicht und die Zahl der erforderlichen Festpunkte lag bei 60 Stück.

Die Anwendungstechnik
unterstützt auch vor Ort

Neben Detailplanungen bietet das Team der Anwendungstechnik für Kunden auf Wunsch weitere Supportleistungen. So sind die Spezialisten des Herstellers bei Bedarf auch vor Ort aktiv und erfassen die für die technische Lösung erforderlichen Daten – sogar Ausziehversuche für Dübel werden durchgeführt, wenn der Untergrund in alten Gemäuern undefiniert ist. Auf dieser Grundlage erfolgen Planungen für Rohrleitungs- und Lüftungstrassen. Der Kunde bekommt die statischen Nachweise, Stücklisten und Zeichnungen. Oft spielen aber auch Kapazitätsgründe in den Planungsabteilungen der Anlagenbauer aufgrund enger Zeitpläne eine Rolle – wie beim ICE-Instandhaltungswerk der Bahn.

Heute gilt das Werk als Prestigeprojekt in Sachen Umweltschutz und Energieeffizienz. Die nachhaltige Heizung und Kühlung übernimmt eine Großwärmepumpen-Verbundanlage mit insgesamt 4,9 MW Leistung, die Umgebungswärme aus dem Grundwasser gewinnt. Eine Photovoltaikanlage erzeugt Strom für die Wärmepumpen. Die Anlage soll jährlich rund 1000 t Kohlendioxid einsparen.

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