Waterkotte

Siedlung mit Eisspeicher-Wärmepumpe

Als Bestandteil der nordrhein-westfälischen Energie- und Klimaschutzstrategie hat das aktuelle NRW-Projekt „100 Klimaschutzsiedlungen in Nordrhein-Westfalen“ die Reduzierung der wärmebedingten CO2-Emissionen in Wohnbauten zum Ziel. Technologisch macht es keine Vorgaben. Planern und Investoren bleibt dadurch die Freiheit, aus einer großen Bandbreite innovativer Gebäudestandards und Versorgungsvarianten auszuwählen.

Die zulässigen CO2-Emissionen müssen allerdings beim Neubau in Abhängigkeit vom Gebäudetyp etwa 50 bis 60 % unter den Werten liegen, die sich für Referenzgebäude entsprechend der EnEV 2009 ergeben. Projekte, die die Bedingungen erfüllen, unterstützt das Land finanziell mit Fördermitteln aus dem Programm progresNRW

Bauherr und Investor Vivawest, das Architekturbüro Wittkowski & Partner, Köln, sowie der Planer PBS & Partner, Haan, entschieden sich für eine Wärmepumpenanlage mit Eisspeicher für die barrierefreie Klimaschutzsiedlung Urbacher Weg in Köln-Porz. Sie besteht aus vier Häusern mit insgesamt 112 Wohnungen. Zum Einzugstermin Januar 2013 rangierte die Zisterne als Wärmequelle mit ihrem Inhalt von 1200 m3 auf Platz eins der Liste der größten Eisspeicher in Europa. Ende dieses Jahres dürfte sie allerdings auf Platz 3 abgerutscht sein, weil noch voluminösere bereits im Bau sind: 1900 m3 in Monheim/Rheinland (Bürokomplex), 1700 m3 für 500 Wohneinheiten in Hamburg.

Mit den Abmessungen von 14 x 9 m und einer Tiefe von knapp 4 m kann der Puffer in Köln-Porz auf etwa 3,5 m mit Wasser gefüllt werden. Tiefbauseitig verlangt die Errichtung keine besonderen Kenntnisse. Es ist üblicher Betonbau nach dem Stand der Technik, wie er auch für Tiefgaragen und Regenwasserzisternen gilt.

Da Vivawest die Immobilie in Eigenregie betreibt, lag der Schwerpunkt des Wirtschaftlichkeitsnachweises auf einer langfristigen Betrachtung. Das heißt, die Energie- und Betriebskosten hatten das gleiche Gewicht wie die Investitionskosten. Die Kalkulation  bezog sich auf eine Laufzeit von 20 Jahren, mit konservativen Annahmen für die Preissteigerung.

Architekt und Fachingenieur setzten wegen ihrer guten Langzeit-Erfahrung mit Waterkotte-Wärmepumpen und der Effizienz von COP 5,6 bei 30 °C Vorlauftemperatur auf den „DS“-Typ (88 kW) des Herstellers aus Herne. Die Kombination „DS“-Maschine und Eisspeicher ­– nebst Luftabsorber auf den Flachdächern der Wohnblocks zur Regeneration des Wärmeinhalts – bestand den Gesamtkostenvergleich über 20 Jahre gegenüber den Alternativen Gasbrennwert-, BHKW- oder Pelletheizung.

x

Thematisch passende Artikel:

Niederlassung Köln ab November in Frechen

Ende 2022 erweiterte der Fachgroßhändler Christof Fischer GmbH (www.kaeltefischer.de) sein Vertriebsnetz in Deutschland und eröffnete im Kölner Stadtteil Ehrenfeld eine neue Niederlassung – die...

mehr
Ausgabe 06/2022 Fischer Kälte-Klima

Kälte op Kölsch und Ausbau der Vertriebsstruktur in Nordrhein-Westfalen

Zum Jahresende erweitert der Fachgroßhändler Christof Fischer GmbH (www.kaeltefischer.de) nochmals das Vertriebsnetz in Deutschland und eröffnet im Kölner Stadtteil Ehrenfeld eine weitere...

mehr

Klimakita wird Teil der KlimaExpo.NRW

Verschiedene Wärmequellen kombiniert

Beim Bau des 2014 eröffneten Helmut-Grau-Hauses, das die Kindertagesstätte (Kita) Köln-Finkenberg und das Jugendzentrum OT Arche Nova beherbergt, setzte der Bauherr, Haus der Offenen Tür Köln...

mehr
Ausgabe 05/2014 Waterkotte

Eisspeicher zur Versorgungssicherheit

Einen Kunststoffbetrieb in Herford versorgt seit Anfang 2014 einer der größten Eisspeicher in Ostwestfalen indirekt mit Wärme. Indirekt soll heißen: Für die Wärme ist nicht das Wasser...

mehr
Ausgabe 06/2012

Zeit für die Eis(speicher)ära

Latentwärmesysteme für Heizung und Kühlung

Keine Kältemaschine, keine fossilen Brennstoffe, keine Treibhausgase. Nur ein riesiger, unterirdischer See, der im Winter zu Eis gefriert. Das soll ausreichen, um Neubausiedlungen und neue...

mehr