Stabile Energiekosten im Handel

EuroShop 2014 in Düsseldorf

Zum 18. Mal von der Messe Düsseldorf gemeinsam mit dem EHI Retail Institute als ideellem Träger veranstaltet, ist die Euroshop seit Jahren die weltweit bedeutendste Messe für die internationale Handelswelt. Auch wenn viele Segmente der Messe für KKA-Leser nicht von großem Interesse sein werden, wer sich für das Thema Kühlmöbel interessiert, kommt an einem Besuch der alle drei Jahre stattfindenden Messe nicht vorbei.

Nachdem die Energiekosten im Einzelhandel in den zurückliegenden Jahren nur einen Weg kannten, nämlich den nach oben, konnte die Mehrheit der Händler 2012 im Vergleich zum Vorjahr stabile Energiekosten verzeichnen. Das geht aus einer Studie des EHI Retail Institute zum Energiemanagement im Einzelhandel aus dem letzten Jahr vor. Die Händler schreiben diesen Umstand insbesondere der nur minimalen Erhöhung der EEG-Umlage von 3,53 Cent/kWh im Jahr 2011 auf 3,59 Cent/kWh im Jahr 2012 zu. Ein weiterer Faktor, der die Situation vorteilhaft beeinflusste, war der sehr günstige Einkaufspreis für Strom in 2012. Aufgrund der stabilen Entwicklung sind auch die Energiekosten pro Quadratmeter Verkaufsfläche nur minimal gestiegen und befinden sich ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres.

Kältetechnik im Lebensmittelhandel

Die Kosten zu senken und die Wirtschaftlichkeit zu steigern, ist auch im Lebensmittelhandel von entscheidender Bedeutung. Bei den vom EHI befragten Lebensmittelhändlern stehen insbesondere Maßnahmen zur Energieoptimierung im Bereich Kältetechnik im Fokus, da dieser Bereich mit 41 % den größten Energieverbraucher darstellt. Die Erweiterung von Bedienungsbereichen einschließlich wachsender Angebote bei kühlpflichtiger Prepack-Ware und Convenience-Produkten sowie eine fortgesetzte Ausweitung von Molkerei- und Tiefkühlsortimenten haben bei vielen Unternehmen aus dem Lebensmittelhandel zu einer Vergrößerung der Kühlflächen in den Geschäften geführt. Dieser Trend wird sich auch in Zukunft weiter fortsetzen, sodass insbesondere Energiesparprojekte im Bereich der Kältetechnik an Bedeutung gewinnen werden.

Um die Energiekosten beim Betrieb der Kältetechnik zu senken, gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, angefangen bei jenen, die sich mit verhältnismäßig einfachen Maßnahmen erreichen lassen, wie dem richtigen Beladen der Kühlmöbel, regelmäßiger Wartung sowie dem richtigen Aufstellen der Möbel im Raum, bis hin zu kostenintensiveren Maßnahmen wie dem Abdecken der Kühlmöbel.

Kühlmöbelabdeckungen

Nach verschiedenen Berechnungen verbrauchen Tiefkühltruhen mit Glasabdeckungen bis zu 50 % weniger Energie, bei Kühlregalen in der Normalkühlung können Glasabdeckungen bis zu 35 % an Energie einsparen. Demnach sollte man meinen, dass Händler bereit sind, in die Abdeckungen zu investieren. Bei allen befragten Unternehmen ist der Einsatz geschlossener Kühlstrecken (Decken, Türen, Nachtrollos etc.) in der Tiefkühlung tatsächlich Standard. Hingegen sind Abdeckungen bei der Normalkühlung nur bei gut über der Hälfte der befragten Händler im Einsatz – allerdings nicht bei allen Unternehmen flächendeckend, sondern teilweise nur in einigen Pilotmärkten.

Es stellt sich die Frage, warum dies so ist. Abdeckungen sind nach wie vor ein sensibles Thema, da beim Einsatz geschlossener Kühlmöbel der positive Aspekt der ungehinderten und verkaufsfördernden Warenpräsentation verloren geht. Viele Händler befürchten, dass die Kunden durch Abdeckungen vom Einkauf abgehalten werden. Die Energieverantwortlichen in den Unternehmen, die eine Erhöhung der Energieeffizienz anstreben, bewegen sich hier in einem Dilemma mit der Vertriebsabteilung, die einen Rückgang des Umsatzes befürchtet.

40 % der vom EHI befragten Unternehmen haben die Entscheidung getroffen, auch die Normalkühlung bei allen Neu- und Umbauten abzudecken. Im Ergebnis lässt sich sagen, dass die Unternehmen keine Umsatzrückgänge feststellen konnten. Vielmehr ist die Resonanz der Kunden sehr positiv, da aufgrund der geringeren Kälteentwicklung ein längerer Aufenthalt vor den Möbeln möglich ist, die Möbel aufgeräumter sind und durch die Abdeckung der Eindruck einer besseren Warenqualität entsteht.

Angesichts der steigenden Energiekosten, des Klimawandels und des sich ändernden Umweltbewusstseins der Kunden wird wohl kein Weg an den Abdeckungen vorbeiführen. Es ist wahrscheinlich auch nur eine Frage der Zeit, bis entsprechende gesetzliche Regelungen in Kraft treten.

Kältemittel

Beim Ersatz von Kälteanlagen entscheiden sich die Händler direkt für solche, die hinsichtlich Energiebilanz und verwendeter Kältemittel modernen Anforderungen entsprechen, da eine umweltfreundliche Kälteerzeugung angesichts des Klimawandels zunehmend an Bedeutung gewinnt.

Die an der EHI-Studie teilnehmenden Handelsunternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich für folgende Kältemittel-Kombinationen als Standard für alle zukünftigen Neu- und Umbauten entschieden:

43 % werden R744 in der Tiefkühlung und R134a in der Normalkühlung einsetzen.

31 % bevorzugen transkritische Anlagen, also den Einsatz von R744 sowohl für Tief- als auch für Normalkühlung.

26 % setzen weiterhin auf konventionelle Kältemittel, insbesondere R404A und R134a.

Hierbei ist zu beachten, dass Discounter nicht befragt wurden. Der hohe Anteil an natürlichen Kältemitteln erklärt sich zudem damit, dass die Verwendung von R744 insbesondere bei Unternehmen aus der Schweiz seit einigen Jahren relativ weit verbreitet ist, während in Deutschland hier noch Zurückhaltung herrscht.

Fakten zur Euroshop

Eine breite Palette innovativer Kühlmöbel und Kältetechnik-Lösungen präsentiert die EuroShop 2014 den Fachbesuchern aus aller Welt. Dabei wird der Kühlmöbelbereich mit rund 160 internationalen Ausstellern auf 19 000 m² netto Ausstellungsfläche so groß wie nie zuvor sein.

Die EuroShop 2014 ist für Fachbesucher von Sonntag, 16. Februar 2014, bis Donnerstag, 20. Februar 2014, täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Die Tageskarte kostet 60 Euro (42 Euro im Online-Vorverkauf (e-Ticket),die 2-Tageskarte 80 Euro (60 Euro im OVV) und die Dauerkarte 135 Euro (115 Euro im OVV). Studenten und Auszubildende zahlen 20 Euro. Die Eintrittskarten beinhalten die kostenlose Hin- und Rückfahrt zur EuroShop mit VRR-Verkehrsmitteln (Verkehrsverbund-Rhein-Ruhr).

Weitere Informationen unter

www.euroshop.de.

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