Wartung von Kühl- und Klimaanlagen
Ein Risiko für die Lebensmittelhygiene?
Steigende Kosten, wachsende Fokussierung auf Hygiene und die neuen EU-Regulierungen zur Instandhaltung – noch nie war die Wahl der richtigen Wartungsmethode für lebensmittelhandhabende Bereiche schwerer.
Betreiber von Kühl- und Klimaanlagen in Fabriken, Gastronomieküchen und Supermärkten stehen vor dem Dilemma, die richtige Balance zwischen Lebensmittelhygiene, teuren Stillstandzeiten und dem Einsatz potenziell giftiger Reinigungschemikalien zu finden.
Auch Servicetechnikern, Gebäude- und Anlagenmanagern bereitet dieser Jonglierakt Kopfzerbrechen. Anrufe bei unserem technischen Kundendienst von Advanced Engineering zeigen, dass alle gleichermaßen Mühe haben, einen der drei folgenden Risikobereiche zu umgehen:
Risiko 1: Verschmutzte Wärmetauscher
Viele Betriebe nehmen das Risiko schlecht gewarteter, dreckiger Kühlsysteme in Kauf; sei es, weil die verwendeten Reinigungsprodukte ineffektiv oder die Kosten für Stillstandzeiten einfach untragbar sind. Die daraus resultierenden Schmutzschichten sind erstklassige Brutstätten für Schimmel & Co. Die Auswirkungen auf die Lebensmittelhygiene allein sind beängstigend. Wenn man dann noch bedenkt, dass diese Nachlässigkeit den Wirkungsgrad des Systems herabsetzt und auch noch der europäischen F‑Gase-Verordnung zuwiderhandelt – von kostspieligen Störfällen, dem daraus entstehenden Gewinnausfall wegen verdorbener Ware und beträchtlichen Stromrechnungen ganz zu schweigen –, ist diese Verhaltensweise wirklich keine Option.
Risiko 2: Probleme bei der Lebensmittelhygiene
Eine effektive Reinigung ist eindeutig ein essentieller Teil der Wartung von Kälte- und Klimaanlagen. Viele Techniker greifen automatisch zu den ihnen bekannten und in anderen Jobs bewährten Industriereinigern – ohne dabei die Eignung für eine Anwendung in lebensmittelhandhabenden Bereichen in Betracht zu ziehen.
Tatsächlich haben unsere Untersuchungen ergeben, dass kein chemischer Reiniger für Klima- oder Kühlanlagen als sicher zur Anwendung in der Nähe von Lebensmitteln zugelassen ist. Dieses stellt Betriebe vor die wenig beneidenswerte Wahl zwischen dem Gelangen möglicher toxischer Chemikalien in die Lebensmittelkette oder einem kompletten Produktionsstillstand während der Wartungsarbeiten.
Risiko 3: Kostenspirale
Nicht nur jeder Produktionsstillstand ist kostspielig, auch die Kosten einer Verlagerung der Lebensmittel während der Wartung treibt vielen Unternehmern das Wasser in die Augen; sie ist zudem auch kompliziert und aufwändig. Gerade in der derzeitigen Wirtschaftslage, wo Unternehmer und auch Kunden unter dem starkem Druck stehen, Preise – und damit Betriebskosten – so wettbewerbsfähig wie möglich zu halten, sind die Ausgaben für eine sichere und effektive Reinigung manchmal einfach abschreckend.
Mit diesen drei Risiken und keiner einfachen Lösung zur Hand sind die Vorgehensweisen sehr eingeschränkt.
Wo genau liegt das Problem?
Das Spektrum an lebensmittelhandhabenden Betrieben ist weit gefächert und jedes birgt seine ganz besonderen Herausforderungen. Zu den bekanntesten zählen:
Lebensmittelverarbeitungsstätten
Produktionsfläche, Personal und Betriebseinrichtungen in der lebensmittelverarbeitenden Industrie sind meist mit hohen Investitionen verbunden. Da muss die Produktion laufen wie am Schnürchen. Jede Stillstandzeit bringt Verlust. Ein plötzlicher Ausfall der Kühlanlagen bedeutet Vergeudung von Lebensmitteln und Arbeitszeit. Die Reparatur dauert meist länger und ist wesentlich kostspieliger als eine Produktionsunterbrechung zur Durchführung vorbeugender Instandhaltungsmaßnahmen, aber diese ist oftmals aus Zeit- und Kostengründen nicht drin – eine wahre Zwickmühle.
Gastronomie
Für Restaurants ist ein makelloser Ruf alles. Hygiene ist daher oberstes Gebot. Die gewissenhafte Beseitigung des üblichen Küchenschmutzes und Schimmel aus Kühlsystemen ist ein Muss, aber auch die dazu genutzten Reinigungsprodukte müssen sicher zur Anwendung in Bereichen der Nahrungsmittelzubereitung sein.
Läden und Supermärkte
Fisch, Fleisch, Getränke, Milch- und Tiefkühlprodukte werden bei kontrollierten Temperaturen gelagert und präsentiert. Die dafür benötigten Kühlsysteme verbrauchen enorme Mengen an Energie. Tests haben ergeben, dass eine regelmäßige Wartung und Reinigung der Kühlsysteme die Stromkosten um bis zu 36 % senken kann. Aufgrund fortwährender Betriebszeiten und einem nicht endenden Kundenstrom in unmittelbarer Nähe können aber auch hier nur die sichersten Reinigungsmittel verwendet werden.
Die Wichtigkeit der Reinigung
Von allen Kälteeinrichtungen sind Kühlanlagen am anfälligsten für Schmutz, Schlamm und Bewuchs. Aufgrund ihrer Nähe zu Lebensmitteln sind sie die am schwierigsten zu reinigenden Anlagenteile und zudem auch hochempfindlich gegenüber dem Einsatz von Chemikalien. Sie sind dennoch die wichtigsten zu reinigenden Teile und hier kommen die Gründe:
Laufende Kosten
Jeder Schmutz, der auf dem Wärmetauscher verbleibt, wirkt wie eine Dämmung. Diese beeinträchtigt die Kälteleistung und schädigt die Effizienz. Verschmutzte Systeme müssen wesentlich länger und härter arbeiten, um die richtige Temperatur zu halten. Die Auswirkung auf die Betriebskosten ist drastisch. Ein Anstieg um Hunderte oder sogar Tausende von Euros bei großen Anlagen ist möglich. Mit den neuen EU-Vorschriften ist es nun auch gesetzlich festgelegt: Anlagen müssen ordnungsgemäß gewartet werden, um die Energieeffizienz zu bewahren. Für Kälte- und Klimaanlagen beinhaltet dies die Reinigung der Wärmetauscher.
Zuverlässigkeit
In der Zwischenzeit belastet die auf Hochtouren laufende Anlage die Hauptkomponenten. Sie nutzen schneller ab und versagen öfter. Nur eine schlechte Nachricht für den klimatisierten Arbeitsplatz, aber eine Katastrophe für eine Umgebung, wo eine bestimmte Temperatur zur Frischhaltung von Lebensmitteln nötigt ist.
Gesundheit und Hygiene
Neben den unvermeidlichen Schmutzteilchen in der Luft gelangen in lebensmittelhandhabenden Bereichen auch Lebensmittelpartikel durch den Luftstrom in die Anlage. Jede Schmutzansammlung in den meist feuchten oder warmen Kühlsystemen bietet eine perfekte Grundlage für die Bildung von Bakterien und Schimmel – und reichlich Nachschub an organischem Material ist nahebei.
Diese potenziell schädlichen Erreger vermehren sich um das Doppelte in weniger als 20 Minuten, gelangen durch den Luftstrom der Anlage in die Umluft und verbreiten unangenehme Gerüche, möglicherweise sogar Krankheiten.
Risikoabschätzung: Anwendung von Chemikalien im Innenbereich
Natürlich ist nicht nur der Einfluss auf Lebensmittel bei der Auswahl der Reinigungs- und Wartungslösungen zu beachten. Die Auswirkungen von Chemikalien auf Mitarbeiter, Kunden und auch auf den Servicetechniker, der die Wartung durchführt, muss in Betracht gezogen werden.
Jede Art von Beschäftigung beinhaltet ein Risikoelement, aber dieses sollte auf ein Minimum reduziert werden. In diesem Fall wäre es, das Finden des sichersten Reinigungsmittels und dann sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen treffen, um das verbleibende Restrisiko zu verringern.
Erschwert wird die Suche dadurch, dass in den Produktbeschreibungen auf den Gebinden die Risiken oftmals nicht offen und klar dargestellt werden. Um ganz sicher zu gehen, sollte man immer das offizielle Sicherheitsdatenblatt lesen. Dieses gibt nicht nur Auskunft über die Gefahren eines Erzeugnisses, sondern auch zusätzliche Informationen zum Anwendungsbereich – ein guter Startpunkt für jede Risikoabschätzung. In Abschnitt 15 sind besondere Gefahrenhinweise mit dem Buchstaben „R“ gekennzeichnet. Diese sollten auch auf dem Etikett zu finden sein.
Vorschriften zum Chemikalieneinsatz in Lebensmittelbereichen
Seit 1999 ist NSF International, das freiwillige Registrierungsprogramm für Nonfood- und firmeneigene Substanzen, der de-facto-Standard für Chemikalien im Lebensmittelbereich.
Wie auf der NSF-Website zu lesen ist, gehören „zu den Produkten, die für eine NSF-Registrierung in Frage kommen, alle Produkte, die in und in der Umgebung von Gastronomie- und Nahrungsmittelbetrieben verwendet werden und nicht als Bestandteil des herzustellenden Nahrungsmittelproduktes gedacht sind (Nonfood- und firmeneigene Substanzen), wie z.B. Desinfektions- und Schmiermittel, sowie Eigensubstanzen…die zur Vorbehandlung von Nahrungsmitteln eingesetzt werden, wie z.B. Mittel zum Waschen von Obst und Gemüse. Die NSF-Registrierung gibt Inspektionsbeamten und Endverbrauchern die Gewissheit, dass Rezepturen und Etiketten die entsprechenden Vorschriften zur Nahrungsmittelsicherheit erfüllen.”
Es lohnt sich daher bei der Auswahl von Wartungsprodukten auf das NSF-Logo zu achten. Wenn eine Chemikalie nicht registriert ist, kann sie dann sicher sein?
Die Lösung – Think „Safe“
Eine speziell auf die Lebensmittelkühltechnik zugeschnittene Produktpalette wird von Advanced Engineering angeboten. Reiniger für Wärmetauscher und Gehäuse sowie zur Freihaltung der Kondensatwanne und -ableitungen sind Teil der „Safe“-Produktpalette. Ein Schritt-für-Schritt-Leitfaden zur Reinigung und Wartung von Kühlmöbeln und kostenlose Beratung vor Ort ist vom Hersteller erhältlich. Alle Produkte sind registriert bei NSF International und erfüllen alle geltenden Bestimmungen zur Lebensmittelsicherheit
( www.advancedengineering.co.uk).
Fallbeispiel
Die Produktpalette wurde erfolgreich in diversen Niederlassungen bekannter englischer Supermarktketten wie Waitrose und Tesco getestet. Die Wartungstechniker wurden dabei vor Ort kostenlos durch das technische Vertriebspersonal von Advanced Engineering unterstützt. „Im Oktober 2011 wurden wir von einem Techniker kontaktiert, der in einer Filiale bis zu acht Service-Einsätze pro Monat wegen blockierter Kondensatableitungen hatte”, erzählt Vern Klein, Vertriebsdirektor von Advanced Engineering. „Wir arrangierten eine Reinigung von 74 Anlagen in vier Nachtschichten. Bisher war kein erneuter Service-Einsatz nötig. Dieser Erfolgt spricht für sich selbst.”