Zu viel und zu wenig des Guten

Hier waren Isolierungsprofis am Werk

Dass eine gut ausgeführte Dämmung dazu beiträgt, Energie zu sparen, Schall­ausbreitung zu reduzieren, vor Beschädigungen und Korrosion zu schützen etc. – das weiß sicher jeder. Auf den beiden Schnappschüssen, die uns aufmerksame KKA-Leser zugesandt haben, findet man jedoch zwei Dämmungen, die lediglich als schlechtes Beispiel ihren Dienst leisten.

Bei der Inbetriebnahme einer Kältemaschine in Baden-Württemberg entdeckte KKA-Leser Marco Funes an anderer Stelle im Gebäude eine besonders hochwertige Wärmedämmung, die ein fachlich wenig versierter Heizungsinstallateur vorgenommen hatte. Ist schon bezeichnend, dass hier der Kälteexperte die Fehler des Heizungsexperten entdeckt hat. Die Rohrleitung zum Heizkörper sollte natürlich gedämmt sein, damit die Wärme auch dort ankommt, wo sie benötigt wird. Das Grundprinzip war dem verantwortlichen Monteur zumindest bekannt, sonst hätte er gar keine Dämmung angebracht. Warum es dann bei diesem schmucken Teilstück geblieben ist, ließ sich leider nicht in Erfahrung bringen. Vielleicht soll es auch gar keine Wärmedämmung darstellen, sondern nur einen Schutz vor mechanischen Beschädigungen des Rohres?

Schnappschuss-Fotograf Ralf Engert hingegen entdeckte eine Dämmung, bei der der verantwortliche Hand- oder vermeintlich professionelle Heimwerker übers Ziel hinausgeschossen ist. Bei einem Gebäude, an dessen Hauswand ein Verflüssigungssatz stand, wurde nachträglich eine Außendämmung angebracht. Der Handwerker war offensichtlich der Meinung, dass das Gerät ein fester Bestandteil des Gebäudes sei. Jedenfalls wurde es während der Arbeit an der Fassade nicht abmontiert und der skrupellose Stuckateur hat einfach um den Verflüssigungssatz herum gearbeitet. Es diente wohl auch ganz offensichtlich zu gut als Ablageplatz für Bauschutt.  

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