Was wird das neue Jahr bringen?
Nach 2020, in dem uns Corona kalt erwischt hat und die Verunsicherung allerorten groß war, entwickelte sich 2021 die wirtschaftliche Situation in unserer Branche vielfach erneut völlig anders, als erwartet. War die Auftragslage 2020 vielleicht noch etwas verhalten, so war sie 2021 bei den meisten Unternehmen doch wieder sehr gut, wie zu hören ist – offensichtlich waren auch Nachholeffekte spürbar.
Die nächsten Probleme, mit denen die Branche zu kämpfen hatte, waren hohe Rohstoffpreise und Lieferengpässe. Ganz nebenbei kostete ein Schiffscontainer 2021 das Vierfache als noch vor der Pandemie. Froh waren unter diesen Umständen freilich die Unternehmen, die einen hohen Eigenanteil an der Fertigung und zudem eine Produktion in Deutschland oder Europa haben. Entgegen der bisher in einigen Fällen gern genutzten Praxis, mit Just-in-time-Lieferungen eine Lagerhaltung quasi auf der Straße zu betreiben, hat man sich in diesen Zeiten doch wieder auf richtige Gebäude als Lager besonnen.
Alles in allem findet die Branche Mittel und Wege, mit der Situation umzugehen. Es macht sich inzwischen sogar ein gewisser Optimismus breit: Nicht nur, dass viele Sektoren, die unsere Branche bedient, systemrelevant sind, auch das Thema Dekarbonisierung gibt allen Grund zur Hoffnung, wenn man allein an die Hocheffizienztechnologie Wärmepumpe denkt.
Viele Unternehmen haben im letzten Jahr die Zeit auch dazu genutzt, um die interne Digitalisierungsstrategie voranzutreiben. Apropos Digitalisierung: Hier hat sich durch Corona nicht nur im Hinblick auf die Geschäftsprozesse viel bewegt. Wir arbeiten insgesamt viel „mobiler“ und kommunizieren demnach auch anders. Gab es vor Corona bei Videokonferenzen immer wieder Kollegen, die mit Mikrofon, Kamera und Bildschirmfreigaben kämpften, gibt es heutzutage sehr viele Profis auf diesem Gebiet.
Aber auch das Lernen hat sich verändert: Was es im letzten Jahr nicht alles an Online-Seminaren und -Tagungen gab. Die „Technik“ funktioniert mittlerweile einwandfrei, aber was ist mit den Kaffeepausen, die man vor der heimischen Flimmerkiste in der Regel allein verbringt? Was halten Sie davon? Wir haben im vorliegenden Heft zwei Beiträge (s. Seiten 68 und 70), die dieses Thema aus etwas unterschiedlicher Perspektive beleuchten. Überwiegen die Vorteile der eingesparten Reisezeit oder ist der informelle persönliche Kontakt höher einzuschätzen? Lassen Sie uns dazu ins Gespräch kommen. Schreiben Sie mir Ihre Gedanken zu diesen Fragen (matthias.schmitt@bauverlag.de) oder rufen Sie mich gerne an (+49 5241 | 2151-2299). Ich freue mich auf Ihr Feedback und den direkten Kontakt.
Ihr KKA-Chefredakteur
Matthias Schmitt