Was eine Künstliche Intelligenz so alles lernt

KI kostenlos?*

Sowohl im privaten als auch beruflichen Alltag wird immer häufiger Künstliche Intelligenz (KI) eingesetzt. Dieser digitale Trend ist auch dem Umstand geschuldet, das KI mittlerweile recht einfach, u.a. durch die Verwendung von textbasierten Nachrichten, von jedermann verwendet werden kann. Dabei ist KI, im Englischen artificial intelligence (AI) genannt, ein Teilgebiet der Informatik, welches sich mit automatisiertem maschinellem Lernen befasst und im Gegensatz zu bisherigen Methoden durch die Verwendung von Algorithmen und Wiederholungen selbst lernt „Probleme“ zu lösen.

Bei vielerlei Produkten wird KI mittlerweile im Hintergrund verwendet, ohne dass dies dem Anwender bewusst ist. Plakative Beispiele hierfür sind die automatisierte Steuerung von Smart-Home-Geräten, z.B. Siri von Apple oder Alexa von Amazon, oder aber auch die Routenberechnung zur Navigation vom aktuellen Standort zum Zielort. Darüber hinaus bieten diverse Anbieter im Internet über ein „kostenloses“ Benutzerkonto die Möglichkeit, Anfragen bzw. Aufgaben direkt an eine KI zu stellen. Die bekanntesten Anbieter hierfür sind sicherlich ChatGPT und OpenAI. Die gestellten Anfragen werden von der KI bearbeitet und liefern dem Anwender zeitnah das gewünschte Ergebnis. Inhaltlich können die Anfragen die Erstellung eines Textes zu einem spezifischen Thema oder die Erstellung eines Bildes nach Eingabe einer detaillierten Anfrage sein; z.B. „Erstelle ein Foto von einer Kältemechatronikerin mit einer Kälteanlage“ (siehe Beispielfoto). Die erstellten Inhalte stehen dem Anwender danach meist „kostenlos“ zur weiteren Verwendung zur Verfügung.

Aber ist das wirklich alles kostenlos? Genauer gesagt ist es nicht kostenlos. Zwar erhält man das Ergebnis und kann dieses in der Regel auch frei verwenden, aber bezahlen muss man dennoch – nicht in Euro oder Dollar aber mit einer anderen Währung – den eigenen Daten. Dabei muss es sich nicht direkt um personenbezogene Daten wie den Vor- und Zunamen oder die E-Mail­adresse handeln. Für die Anbieter sind auch noch weitere Daten des Nutzers interessant. Diese können beispielweise Metadaten z.B. in Form von Standortdaten eines Fotos oder die bei der Anfrage verwendeten und eingegebenen Daten sein, welche durch den Anbieter der KI ausgewertet und weiterverwendet werden, oder auch nur der verwendete Internetbrowser sein. Dabei lernen die KI und der Anbieter von Anfrage zu Anfrage den Benutzer und dessen Gewohnheiten genauer kennen.

Viele fragen sich, wo hier der Haken sein soll, wenn Daten über einen gesammelt und ausgewertet werden können – das machen andere ja schließlich auch, siehe Payback. Aber genau dies sollte vor jeder Verwendung immer wohl überlegt sein. Vor ungefähr einem Jahr wurde in der Öffentlichkeit über ein bekanntes Technologie-Unternehmen aus Südkorea berichtet, bei dem es zu einem Sicherheitsvorfall durch die Verwendung von KI im Unternehmen kam. In diesem Fall nutzten Mitarbeiter des Unternehmens einen externen KI-Anbieter, um sich miteinander auszutauschen sowie zur Unterstützung bei der Entwicklung bzw. Programmierung. Hierbei wurden firmeninterne sensible Daten eingegeben und von der KI weiterverwendet. Dies fiel auf und führte zu dem Sicherheitsvorfall, da die eingegebenen Daten auch bei anderen ähnlichen Anfragen verwendet wurden.

Aber KI hat nicht nur Schattenseiten. Sie kann sicherlich bei vielerlei Problemen helfen, beispielsweise zur schnelleren Routennavigation von der Arbeit nach Hause. Denn auch hierfür nutzen die Anbieter mittlerweile auch KI als Unterstützung – wo entstehen Staus und wie können diese geschickt umfahren werden.

Besonders beim Einsatz von kostenloser KI (sofern dies im Vorhinein ersichtlich ist) sollte man sich vor jeder Eingabe genau überlegen, welche Daten eingegeben und somit preisgegeben werden und ob dies wirklich zur Lösung des vorliegenden Problems notwendig ist. Firmendaten bzw. firmeninterne Daten sollten auf keinen Fall verwendet und eingegeben werden. Und auch die Eingabe privater Daten sollte wohl überlegt sein, denn nicht immer sind die Konsequenzen direkt ersichtlich.

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