Prüfschränke von Weiss Technik ab 2025 ohne F-Gas
29.05.2024Seit dem 11.03.2024 ist die überarbeitete EU-Verordnung zu fluorierten Treibhausgasen in Kraft. Durch die eingeführte Gerätekategorie „Self Contained Refrigeration Equipment“ also „In sich geschlossene Kälteanlagen“ sind fast alle Umweltsimulationsgeräte bereits bis Januar 2025 – statt wie vorgesehen bis 2030 – auf neue Kältemittel umzustellen. Ausnahmen gelten nur bei „Sicherheitsanforderungen”.
Da in Temperatur- und Klimaprüfschränken neben einer Kältemaschine auch eine Heizung zum Einsatz kommt, scheiden brennbare Kältemittel aus. Weiss Technik (www.weiss-technik.com) hat das bei der Einführung des Kältemittels R469A/WT69 in 2019 bereits nachgewiesen und eigene Stoffgemische mit der Klassifizierung A1 (nicht brennbar, nicht toxisch) zertifizieren lassen. Komponenten für CO2-Kältemaschinen waren seinerzeit für gängige Gerätegrößen nicht verfügbar oder zu teuer. Das hat sich in den letzten Jahren geändert.
Der in CO2-Kälteanlagen vorherrschende Druck (57 bar bereits bei 20 °C) erfordert hochdruckfeste Bauteile bis 120 bar. Diese sind nun in der für Umweltsimulationsanlagen gebotenen Qualität erhältlich und wurden von Weiss Technik intensiv getestet. Die ausschließlich mit CO2 betriebenen Prüfschränke werden derzeit an Beta-Tester ausgeliefert.
Weiss Technik stellt nach intensiven Tests einen Großteil des Sortiments auf das EU-konforme Kältemittel R744 (CO2) um
Bild: Weiss Technik GmbH
CO2 ist ein äußert leistungsfähiges Kältemittel, das bis zu seiner physikalischen Grenze bei -56 °C viele Vorteile aufweist. Darunter die Verwendung kleinerer Bauteile, die energiesparender sind. Auch das Geräuschniveau der Schränke ist niedriger. Und die Anschaffungskosten fallen gegenüber aufwändigen -70 °C Kaskaden-Systemen geringer aus. Zudem gilt für reine CO2-Kälteanlagen die F-Gas-Verordnung nicht, wodurch die dort vorgeschriebenen Leckage-Prüfungen entfallen.
Weiss Technik stellt bis Ende 2024 einen Großteil des -40°C Sortiments auf CO2 um. Kunden müssen sich daher im Laufe des Jahres auf Abkündigungen vieler Gerätemodelle, bei denen heute R449A als Kältemittel zur Anwendung kommt, einstellen. R449A zeigt eine durchwachsene Performance: Nachteilig ist vor allem die fehlende Kälteleistung unter -30 °C. Die Durchführung von Prüfungen bei -40 °C oder solchen mit hohem Bedarf an Wärmekompensation ist oft nicht möglich. Darunter fällt auch das Umtemperieren großer und schwerer Prüflinge. Als Ersatz nutzen Labore aufwendige -70 °C Kälte-Kaskaden unter Verwendung des von Weiss Technik eigens entwickelten Kältemittels R469A.
Mit CO2 sicher, sparsamer und normkonform testen
Die mit CO2 ausgestatteten Geräte beherrschen Prüfnormen problemlos, wie die IEC 60068-2-14 Nb für Temperaturschockprüfungen oder die ISO 16750-4, zuständig für elektrische und elektronische Fahrzeugausrüstung. Temperaturen von bis zu -50 °C werden im Prüfraum zuverlässig erreicht. An den geforderten Prüfpunkten bei -40 °C steht zudem deutlich mehr Leistung zur Verfügung als mit der Nutzung des Kältemittels R449A.
Die mit CO2 ausgestateten Geräte erreichen Temperaturen von bis zu -50 Grad Celsius bei gleicher Zeit zuverlässig – dabei steht deutlich mehr Leistung zur Verfügung
Bild: Weiss Technik GmbH
Die Kostenersparnis im Vergleich zu -70 °C Kaskaden gibt Weiss Technik an seine Kunden weiter. Außerdem wird die ursprünglich für die nächsten Jahre geplante Umstellung des Produktsortiments beschleunigt. Bestellungen von Anlagen, die mit bisherigen Kältemitteln laufen, sind je nach Lieferzeit noch bis in den Herbst 2024 möglich – ihre Auslieferung muss allerdings bis Jahresende erfolgen, damit sie weiter betrieben werden können.