Begeisterung für die Kältetechnik wecken
Im Rahmen einer Schulveranstaltung hatte ich vor einiger Zeit die Gelegenheit, vor künftigen Abiturientinnen und Abiturienten etwas aus meinem Berufsleben zu erzählen. Anfangs ging es zwar noch um das Thema Fachjournalismus, doch schnell entwickelte sich eine Diskussion darüber, ob man mit dem Abitur in der Tasche nicht auch den Weg in eine handwerkliche Ausbildung einschlagen könne. Ich hatte nämlich begeistert von der Kälte- und Klimabranche und den beruflichen Chancen in diesem Markt erzählt. „Ich will doch mein Leben lang nicht nur in einer so kleinen Branche arbeiten und immer das Gleiche tun müssen“, gab ein Schüler zu bedenken. In diesem Moment hätte ich gerne diese Sonderausgabe der KKA über Großkältetechnik in der Tasche gehabt, um dem Zweifler zeigen zu können, welch erstaunliche Vielfalt in der Kältetechnik steckt. Denn vor allem die Groß- und Industriekältetechnik begeistert mich jedes Mal aufs Neue. Da ähnelt keine Anlage der anderen, es ist ein enormes handwerkliches und planerisches Know-how erforderlich und man bekommt mit den unterschiedlichsten Branchen mit völlig anderen Anforderungen an die Kältetechnik zu tun.
Die Artikel in dieser Ausgabe belegen das eindrucksvoll: Der Bogen spannt sich in den Berichten von der Werkzeug- und Hydraulikkühlung (mit R513A) für einen Hersteller von Kunststoffverpackungen, über einen Propan-Flüssigkeitskühlsatz in einem Stahlwerk, eine 40 MW-Wärmepumpenanlage zur Fernwärmeversorgung in Schweden, einen Kaltwassersatz zur Weinkühlung, die Dämmung der Kaltwasserleitungen in einem Hotel in Amsterdam, die Lüftungstechnik in einer Druckerei, die Kälteversorgung im Frankfurter Grand Tower bis hin zum Einsatz von Propen in einer industriellen Kälteanlage.
Auch ohne, dass ich das KKA-Großkälteheft vorzeigen konnte, habe ich natürlich in der Schule von derartigen Projekten geschwärmt. Und ich hoffe, ich konnte die Schülerinnen und Schüler mit meiner Begeisterung für die Kältetechnik anstecken. Auch wenn wahrscheinlich nur wenige den beruflichen Weg Richtung Handwerk einschlagen werden, weil doch die meisten mit einem Studium liebäugeln – vielleicht erinnert sich doch jemand an die geführte Diskussion und schaut sich im Rahmen eines technischen Studiengangs nach den fantastischen und spannenden Möglichkeiten um, die unsere Branche zu bieten hat.
Aber auch gestandene Kälteprofis wie Sie werden sicher bei der Lektüre dieser KKA-Sonderausgabe und den darin enthaltenen Objektberichten ihre eigene Begeisterung für die technische Vielfalt der Kältetechnik bestätigt finden.
Ihr Christoph Brauneis