Hier stimmt die Chemie

Produkte für Reinigung, Service und Wartung von Errecom

Fischer Kälte-Klima ist seit einiger Zeit exklusiver Großhandelspartner für Produkte des italienischen Spezialchemie-Herstellers Errecom. Das Familienunternehmen entwickelt seit 15 Jahren in den firmeneigenen Laboren chemische Lösungen für Reinigung, Service und Wartung für die Kälte- und Klima-Branche. Die KKA-Redaktion hatte die Gelegenheit, sich über das Unternehmen, die Produktwelt und die Vertriebsstrategie vor Ort zu informieren.

Wenn Kälteanlagenbauer in diesen Wochen über die chemische Industrie sprechen, dann dreht sich das Thema mit größter Wahrscheinlichkeit um Anbieter von Kältemitteln, sowie die Verfügbarkeit und steigende Preise für ebendiese. Aber es gibt auch andere chemische Produkte, die in der Kältebranche zum Einsatz kommen und mit denen man sich beschäftigen sollte – auch wenn sie nicht ganz so lebenswichtig für eine Kälteanlage sind wie Kältemittel. Hierbei handelt es sich um Chemikalien, die zur Reinigung, im Service und bei der Wartung eingesetzt werden. Ein Anbieter für derartige Spezial-Chemikalien ist die italienische Firma Errecom (www.errecom.com/de). Das von Luca Ronga, seinem Bruder Nicola und seiner Frau Monia Lunini geführte und vor 15 Jahren gegründete Familienunternehmen hat seinen Sitz in Corzano in der Nähe von Brescia in Norditalien. Dort werden alle Produkte entwickelt, produziert und abgefüllt. Luca Ronga hatte 2001 erkannt, dass die meisten chemischen Produkte für die genannten Eisatzgebiete außerhalb von Europa produziert und importiert werden. Er entschloss sich damals, eine Produktion in Europa zu starten, bei der auch die z.T. strikteren europäischen Regeln in Bezug auf Gesundheitsgefährdung und Sicherheit in jedem Fall berücksichtigt werden.  

Errecom war zwar schon mehrfach als Aussteller auf der Chillventa präsent, aber bei deutschen Anwendern waren die Produkte bislang eher unbekannt. Das hat sich seit diesem Jahr geändert, denn der Großhändler Fischer Kälte-Klima (www.kaeltefischer.de) hat die Errecom-Produkte als exklusiver Vertriebspartner ins Sortiment aufgenommen und bewirbt sie mit entsprechendem Nachdruck.

Eric Frese, Leiter Strategischer Einkauf bei Fischer, bezeichnet Fischer im Gespräch mit der KKA-Redaktion daher auch als „Botschafter für Errecom in Deutschland“. Kontinuierlich soll das umfangreiche Errecom-Portfolio auch dem deutschen Markt verfügbar und den Kunden vertraut gemacht werden. U.a. sieht er für die Produkte im Bereich der Leckage-Suche und -Abdichtung noch großes Potential im deutschen Markt. 

Leckagen an Kälteanlagen erkennen und vermeiden

Das Produktportfolio erstreckt sich von UV-Lecksuchsystemen über Dichtmittel, Öl-Säuretester, Spülflüssigkeiten, vielseitigen Reinigungsprodukten bis hin zu Vakuumpumpenölen und Kältemaschinenölen. Mit die wichtigste Produktgruppe sind Lösungen zur Behebung von Leckagen in Kälte- und Klimaanlagen. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen F-Gase-Verordnung kommt der Vermeidung von Kältemittel-Leckagen eine immer größere Bedeutung zu. Kältemittelverluste sind unter allen Umständen zu vermeiden. Dies gilt insbesondere für Kälteanlagen, die mit einem Hoch-GWP-Kältemittel betrieben werden und für die es spätestens 2018 schwierig sein wird, im Falle einer Leckage für den erforderlichen Kältemittel-Ersatz zu sorgen. Hier können Dichtmittel – zumindest im Bereich der Mikroleckagen – eine Abhilfe schaffen.

Bereits 2007 wurde die Produktreihe „Ex­treme“ entwickelt – ein Dichtmittel für Mikroleckagen in sämtlichen Kältekreisläufen. Das neueste Produkt von Errecom für diese Anwendungen heißt „Extreme Ultra“. Die Chemikalie wird dem Kältekreislauf zugegeben und dichtet zuverlässig kleine Leckagen von bis zu 0,3 mm in Metall und Kunststoff ab. Die Besonderheit liegt in der sehr geringen Menge, die notwendig ist, damit das Dichtmittel in der Kälteanlage sicher wirkt. „Extreme Ultra“ ist polymerfrei und reagiert somit weder mit Sauerstoff, noch mit Feuchtigkeit. Es ist geeignet für alle Öle und Kältemittel. Zur Sicherstellung des normalen Betriebes und der Vermeidung jeglichen Schadensrisikos wurden umfangreiche Tests mit verschiedenen Marken und Typen von Verdichtern gemacht. Dabei wurde neben der abdichtenden sogar eine geräuschmindernde Wirkung festgestellt. Die Chemikalie wird vom Filtertrockner nicht aufgenommen und verstopft auch keine Expansionsventile.

Vor der Verwendung eines Dichtmittels sollte man aber eine Beratung in einer der Fischer-Niederlassungen in Anspruch nehmen, denn je nach Anwendung gibt es unterschiedliche Substanzen, die man einsetzen sollte. So gibt es z.B. für die äußere Abdichtung von Lochdurchmessern bis 0,5 mm eine spezielle Zwei-Komponenten-Dichtmasse, für Geräte mit R600a und R290 das Dichtmittel „Extreme White“ oder mit „SealUp“ eine Dichtpaste für Gewinde, Bördel und Verschraubungen.

Aber auch die Detektion von Leckagen wird an Bedeutung gewinnen. Hierfür hat Errecom ebenfalls geeignete Produkte im Programm. Das „Leak Finder Set“ beinhaltet u.a. das fluoreszierende Additiv „Brilliant“, welches universell für alle Kältemittel und Öle geeignet ist. In den Kältekreislauf eingebracht, zirkuliert das Additiv mit dem Kältemittel und Öl im System. Im Falle einer Leckage treten Spuren des Farbmittels an der Leckstelle aus und leuchten unter UV-Licht hell auf. Diese Art der Lecksuche ist im Automobilbereich Standard und häufig auch im stationären Bereich von großem Vorteil.

Sicherheit und Stabilität

Manche Betreiber und Kältefachbetriebe haben gewisse Vorbehalte, was den Einsatz von chemischen Substanzen und Zusatzstoffen im Kältekreislauf betrifft. Sie befürchten ungewollte chemische Reaktionen, Probleme mit Korrosion, verstopfte Leitungen und negative Auswirkungen auf die Performance der Gesamtanlage. „Um diese Sorgen auszuräumen, legen wir bei Errecom großen Wert auf die Qualität der eigenen Produkte und überprüfen deren Verhalten und Wirksamkeit – auch in Wechselwirkung mit verschiedenen Kältemitteln und -ölen – in aufwändigen Langzeittests“, führt Luca Ronga im KKA-Interview aus. Dabei werden sowohl Einflüsse auf die Chemikalien wie Erschütterungen und Temperaturen, die beim Transport auftreten können, gecheckt, als auch das Verhalten und die Stabilität im Kältekreislauf. Schließlich sollen die Produkte weder beim Transport noch beim Einsatz in der Kälteanlage ihre Wirksamkeit verlieren oder mit anderen Substanzen in ungewünschter Weise reagieren oder gar zerfallen. Das Qualitätsmanagement wird übrigens nicht nur im eigenen Hause mit Sorgfalt betrieben, man lässt sich auch von externen Fachleuten kontrollieren. So ist Errecom seit 2013 nach UNI EN ISO 9001:2008 vom TÜV Süd Italien zertifiziert. Aber auch der Großhändler Fischer hat sich die Produkte sehr genau angeschaut, bevor er sie ins eigene Programm aufgenommen hat. Bekannt als verlässlicher Partner für das Kältehandwerk hat man schließlich einen guten Ruf, den man nicht verlieren möchte.

Verpackung und Handhabung

Neben der Wirksamkeit und Stabilität seiner Produkte legt man bei Errecom auch großen Wert auf die Verpackung und Handhabung der Produkte. Man möchte es den Servicekräften so einfach wie möglich machen, mit den Chemikalien umzugehen. Die Handhabung soll einfach und selbsterklärend sein, der Umgang mit den Chemikalien völlig gefahrlos für den Anwender und das Verpackungsmaterial soll zudem recycelbar sein, um die Umwelt zu schonen. Ein Beispiel hierfür sind die Einfüllhilfen für das erwähnte „Brilliant“-Additiv. Geliefert wird die Substanz in praktischen Spritzen oder in Flaschen mit Dosiersystem. Den Spritzen liegen kurze Kunststoffadapter für Schraderventile bei, auch für R410A-Anlagen. Praktischer lassen sich die Spritzen mit flexiblen Schlauchadaptern verwenden. Sowohl Profi-Flex-Adapter als auch Kunststoff-Flex-Adapter haben eingebaute Rückströmventile. Für „Brilliant“ in Flaschenform gibt es verschiedene Füllhilfen, entweder als befüllbare 50 ml-Spritze oder als 60 ml-Inline-Injektor, bei dem das Additiv mittels Kältemittel in die Anlage gedrückt wird.

Auch wenn die Kälteanlage nicht davon profitiert: Viel Aufwand steckt man bei Errecom auch in das Design der Behälter und der Verpackung für die Chemikalien. Die Produkte sollen nicht nur cool sein, sondern auch so aussehen.

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