Schwarz-gelbe Gesellen
Ob die frischgebackenen Gesellen der Innungen Dortmund und Arnsberg im Stadion des Deutschen Meisters oder „nur“ bei Borussia Dortmund ihre Gesellenbriefe im Empfang nehmen durften, ist noch nicht entschieden – in jedem Fall war der Signal Iduna Park am 2. März 2012 eine ganz besondere Adresse für eine Freisprechungsfeier.
Die Innung für Kälte-Klima-Technik Dortmund genießt in der Kältewelt zu Recht den Ruf, mit die originellsten Freisprechungsfeiern durchzuführen. Jedes Jahr aufs Neue darf man gespannt sein, welche Location sich die Innung aussucht, um „ihren“ Gesellen einen außergewöhnlichen Veranstaltungsort zu bieten, der ihnen für immer in Erinnerung bleiben wird. In diesem Jahr – den neuen Meistertitel vor Augen (und die aktuelle Meisterschale in der Vitrine) – war der Signal Iduna Park, die Heimspielstätte von Borussia Dortmund, Austragungsort der Lossprechung. Wie schon in den Jahren zuvor beteiligte sich auch die Arnsberger Innung mit ihren Gesellen an der Veranstaltung. Vor der feierlichen Übergabe der Gesellenbriefe wurde die Chance genutzt, das Stadion ausgiebig zu besichtigen. Auch wenn der heilige Rasen nicht betreten werden durfte, war es sicher für alle ein besonderes Erlebnis, einmal Bereiche des Stadions sehen zu können, die sonst für die Öffentlichkeit verschlossen sind – selbst bekennende Schalke- und Gladbach-Fans hatten ihren Spaß.
Der coolste Job der Welt
Auch wenn die Innung Dortmund nicht zu den mitgliederstärksten Innungen zählt, gelingt es ihr trotzdem jedes Mal viele Mitglieder und auch nahezu alle Gesellen zu aktivieren, an der Veranstaltung teilzunehmen. 34 neue Mechatroniker für Kältetechnik waren erschienen, um gemeinsam mit Familienmitgliedern, Freundinnen und Vertretern der Ausbildungsbetriebe das offizielle Ende ihrer Lehrzeit zu feiern. Der Dortmunder Obermeister Heribert Baumeister gratulierte den Gesellen zu ihrer bestandenen Prüfung und beglückwünschte sie zu ihrer Berufswahl: „Ihnen steht nun alles offen. Dieser Beruf bietet Ihnen Möglichkeiten wie kaum ein zweiter. Sie haben sich für den coolsten Job der Welt entschieden.“ In diesem Zusammenhang rief Heribert Baumeister die Anwesenden dazu auf, alles dafür zu tun, dass auch künftig genügend Azubis den Weg in die Kälte finden. Der demographische Wandel und das schwindende Interesse bei Jugendlichen für „handfeste“ Berufe werden es Kältefachbetrieben zunehmend erschweren, genügend Azubis zu bekommen. Die aktuelle Ausbildungskampagne des BIV (www.biv-kaelte.de) mit zahlreichen Werbe- und Informationsmitteln (www.der-coolste-job-der-welt.de) bietet eine gelungene Plattform, auf der nun die Betriebe aufbauen können.
Wissen mit geringer Halbwertszeit
Auch Kreishandwerksmeister (Dortmund-Lünen) Peter Burmann hatte es sich nicht nehmen lassen, an der Freisprechungsfeier teilzunehmen. Er rief die anwesenden Gesellen dazu auf, die Fortbildung in ihrem Berufsleben nicht außer Acht zu lassen: „Technische Berufe unterliegen einem schnellen Wandel. Ihr heutiges Fachwissen hat nur eine Halbwertszeit von wenigen Jahren. Bleiben Sie also am Ball und nutzen Sie die vielfältigen Weiterbildungsangebote Ihrer Branche.“ Die Übergabe der Gesellebriefe übernahmen Obermeister Heribert Baumeister, der stellv. Obermeister Ulrich Thomas, Lehrlingswart Wolfgang Selzer, Geschäftsführer Helmut Klasen und der Lehrlingswart der Arnsberger Innung Burkhard Rüßmann. Selbstverständlich erhielten die Gesellen auch ein Zertifikat gemäß Chemikalien-Klimaschutzverordnung Kategorie I. Als Prüfungsbeste wurde ausgezeichnet: Patrick Hohmann (Ausbildungsbetrieb Günter Malz, Dortmund), Kevin Lorenz (HKT – Hagener Kältetechnik, Hagen) und Selcuk Konduoglu (Kälte-Klima Wiemer, Ennepetal). Prüfungsbester der Arnsberger wurde Dennis Christ.