Solare Milchkühlungskits für Tunesien
Im April 2016 haben die Projektverantwortlichen der Universität Hohenheim gemeinsam mit Phaesun, einem Anbieter von netzunabhängigen Solarsystemen (www.phaesun.com), Vertretern tunesischer Partnerorganisationen und dem Projektskoordinator ICARDA zehn solarbetriebene Milchkühlungssysteme bei ausgewählten Bauern im tunesischen Hochland rund um Sidi Bouzid installiert und in Betrieb genommen. In der Region wird die Milch von den Bauernhöfen meist zweimal täglich durch einen Sammelwagen abgeholt. Die bis zu drei Stunden langen Fahrten in konventionellen Kannen führen zu einer schnellen Keimentwicklung die, vor allem im Sommer, Verluste verursacht. Mit den solarbetriebenen Kühlsystemen kann jeder Bauer nun zwischen 60 und 120 l Milch pro Tag kühlen.
Die Systeme basieren auf der „Steca PF 166 DC“-Kühltruhe, die mit einer adaptiven Steuerung ausgestattet ist, um tagsüber effizient Eisblöcke zu erzeugen. Die Systeme werden durch einen 600-W-Solargenerator und zwei kleine Batterien versorgt. Die Milchkühlung findet in eigens entwickelten isolierten Milchkannen gleich nach dem Melken bzw. während des Transports statt. Außerdem ist eine Lagerung der Abendmilch direkt am Bauernhof bis zu zwölf Stunden möglich. Nach der Entwicklungsphase an der Universität Hohenheim in 2015 werden die Systeme nun bis Ende 2017 unter realen Bedingungen hinsichtlich Milchqualitätssteigerung und Akzeptanz getestet. Das Projekt wird von der GIZ und dem BMZ finanziert.