Pumpen für die Milchkühlung
Der intensive Energieeinsatz in der Prozesskette bei der Milchveredelung zwingt Molkereien und Milchverarbeiter, wie andere Unternehmen auch, zu einem sparsamen und effizienteren Umgang mit elektrischer Energie. Die Bereitstellung von Wärme und Kälte während der verschiedenen thermischen Verfahren erfordert ein ausgeklügeltes Energiemanagement, damit die Kosten nicht explodieren und die Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleibt.
Der Milchhof Sterzing in Sterzing, Südtirol, handelte entsprechend und hat im Zuge einer umfassenden Erneuerung seine Joghurt-Produktionsanlagen und Kommissionslager auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Um die täglichen Milchmengen von rund 470 Milchbauern produktgerecht zu behandeln, investierten die Südtiroler auch in eine neue Eiswasseranlage.Diese Anlage hat den Zweck, die Milch bei der Annahme zu kühlen und nach der Pasteurisierung für die weitere Verarbeitung wieder abzukühlen und gekühlt zu halten.
Da der gesamte Energieverbrauch eines Milch verarbeitenden Betriebes durch das höhere Milchangebot und die höheren Außentemperaturen in den Sommermonaten seinen höchsten Wert erreicht, ist ein größerer Kältebedarf für die Milchkühlung erforderlich.Hier bietet die Eiswasseranlage durch ihre thermische Speicherfähigkeit die Möglichkeit, günstige Stromtarife in der Nacht zu nutzen und den Stromverbrauch während der Hochtarif-Zeiten am Tage zu reduzieren.
Weiteres Energieeinsparpotential beim Betrieb der Anlage nutzen die Südtiroler durch die Verwendung frequenzgesteuerter Pumpen des Pumpenspezialisten ITT Lowara aus Großostheim (www.lowara.com). Die eingesetzten Pumpen vom Typ „SHS 50-160/55“ mit Kaltleiter und „Hydrovar-Steuerung“ fördern das Eiswasser aus dem Eiswasserbecken über einen Verteiler in sieben Abnehmerkreisläufe und sorgen für einen bedarfsgerechten sowie energetisch sparsamen Anlagenbetrieb. Durch die intelligente Pumpensteuerung spart der Milchhof Sterzing zusätzlich bis zu 70 % an elektrischer Energie beim Pumpenbetrieb.
Die Pumpen versorgen insgesamt elf Abnehmerstationen. Das beginnt bei den beiden Milchannahmen und führt über die Erhitzer bis zu den Produktkühlern. Die benötigte Menge an Eiswasser zur Kühlung der Milch- und Milchprodukte ist je nach Produktionsmenge, Jahreszeit, tageszeitlichem Bedarf und der Differenz von Ist- zu Solltemperatur stark unterschiedlich. Um die Versorgung über die sieben Kreisläufe sicherzustellen, werden die Pumpen abhängig vom Eiswasserdruck über den Frequenzumformer geregelt und zusätzlich je nach Bedarf zu- oder abgeschaltet. Die Betriebsstundenzahl der drei einzelnen Lowara-Pumpen regelt die Pumpen-Steuerung, so dass eine gleichmäßige Auslastung aller Pumpen gewährleistet ist.
Die Leitung des Milchhofs Sterzing ist mit dieser Lösung hochzufrieden. Gegenüber der alten Anlage konnte die Produktivität und Energiebilanz in diesem elementaren Bereich für die Weiterverarbeitung der Milchprodukte entscheidend verbessert werden.