Verbleib von Ausbildungsabsolventen im Handwerk
14.02.2024Laut einer Information des Bundesinnungsverbands des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks (BIV, www.biv-kaelte.de) hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB, www.iab.de) für Bayern untersucht, wie viele Absolventen nach fünf Jahren noch in ihrem Ausbildungsbetrieb verbleiben. Die Ergebnisse aus Daten der sechs bayerischen Handwerkskammern lassen, so der BIV, auch Rückschlüsse auf das gesamte Bundesgebiet zu. Folgende Ergebnisse lassen sich feststellen:
Betriebswechsel von Ausbildungsabsolventen im Handwerk sind nicht unüblich. 56,4 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Ausbildungsabsolventen waren nach einem Jahr noch in ihrem Ausbildungsbetrieb tätig. Nach fünf Jahren sank der Anteil auf 28,5 %.
Betriebswechsler, die ihre Ausbildung in einem Kleinst- oder Kleinbetrieb gemacht haben, wechseln häufig auch in einen Kleinst- oder Kleinbetrieb. Von jenen Absolventen, die ihre Ausbildung in einem Betrieb mit bis zu 19 Beschäftigten gemacht haben und nach fünf Jahren nicht mehr in diesem arbeiten, sind 42,2 % in einem Betrieb der gleichen Größenklasse beschäftigt. Weitere 16,7 % arbeiten in einem Betrieb mit 20 bis zu 49 Beschäftigten.
Betriebswechsler bleiben der Region treu. Bei 86,9 % der Ausbildungsabsolventen, die nach fünf Jahren nicht mehr in ihrem Ausbildungsbetrieb beschäftigt waren, liegt der Standort des neuen Betriebes höchstens 50 Kilometer von jenem des Ausbildungsbetriebs entfernt.
Betriebswechsler sind zum weit überwiegenden Teil ausbildungsadäquat beschäftigt. 75,1 % der Ausbildungsabsolventen, die nach fünf Jahren nicht mehr in ihrem Ausbildungsbetrieb beschäftigt waren, arbeiten bei ihrem neuen Arbeitgeber auf dem Fachkraft-Niveau. Weitere 10,7 % sind auf dem Spezialisten-Niveau beschäftigt, z.B. Absolventen einer Meisterprüfung. Lediglich 11,2 % sind auf dem Helfer-Niveau tätig.
Insgesamt kann man feststellen, dass in den ersten fünf Jahren zwar durchaus relevant Wechsel stattfinden, dass die Wechsler aber weiterhin in Betrieben arbeiten, die der gleichen Betriebsgrößenklasse oder demselben Wirtschaftszweig des Ausbildungsbetriebs angehören bzw. in der Region des Ausbildungsbetriebs liegen. Um das Fachkräftepotenzial zu halten, empfiehlt das IAB ein gutes Arbeitsumfeld im Betrieb und über Weiterbildung nach der Ausbildung die Eröffnung von Karrierewegen und Einkommensperspektiven.