Gesetzgebung zu Kältemitteln zahlt sich aus
Aus einer neuen Studie der französischen Forschungsinstitute ARMINES / ERIE geht hervor, dass die Emissionen von CO2-Äquivalenten in den vergangenen 10 Jahren dank der Verordnungen zu ozonabbauenden Substanzen und zu F-Gasen trotz einer Verdoppelung der Kältemittelbank um über 13% zurückgegangen sind. Für die nächsten 20 Jahre geht die Studie trotz kontinuierlichem Marktwachstum von einer weiteren Reduzierung der Emissionen von 15 bis rund 60% aus.
Die Studie, die vom Verband europäischer Hersteller von Kälte- Klima- Wärmepumpenanlagen EPEE in Auftrag gegeben wurde, untersucht zwei mögliche Szenarien: zum einen ein „F-Gas Szenario“, basierend auf der kompletten Umsetzung der F-Gas Verordnung kombiniert mit aktuellen Markttrends und zum anderen ein „F-Gas Plus Szenario“, dem die beschleunigte Einführung von Kältemitteln mit niedrigerem GWP-Wert zugrunde liegt. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass das Dichtheitsprinzip der F-Gas Verordnung bereits Früchte trägt. Das F-Gas Plus Szenario demonstriert das Potenzial der Industrie, noch einen Schritt weiter zu gehen. Neben der Einführung von Kältemitteln mit niedrigerem GWP-Wert tragen verschiedene weitere Schlüsselfaktoren zur Erzielung der Emissionsreduzierungen bei, wie zum Beispiel die Reduzierung der Emissionsraten, geringere Kältemittelfüllmengen und höheres Rücknahmevolumen am Ende der Lebensdauer von Anlagen, die Kältemittel enthalten.
Andrea Voigt, EPEE Geschäftsführerin dazu: „Die Ergebnisse der ARMINES / ERIE Studie zeigen, dass die Emissionsreduzierung die Prognose der EU Kommission um rund 15% übersteigt. Durch eine weitere Reduzierung der auf den Markt gebrachten HFKW-Mengen im Rahmen eines Phase-Down Programms basierend auf dem Gehalt an CO2-Äquivalenten werden die Emissionen weiter zurückgehen. Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass der Einsatz von Kältemitteln mit geringerem GWP-Wert eine Neueinschätzung der Sicherheitsanforderungen erfordert, da die meisten Alternativen entweder gering oder stark brennbar sind, was ihren Einsatz in verschiedenen Anwendungen ausschließt. Es gibt eben kein perfektes Kältemittel.“
Während EPEE die positiven Folgen eines realistischen und ausgewogenen Phase-Down Programms anerkennt, unterstreicht der Verband, dass keine Zugeständnisse an Energieeffizienz, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit künftiger Lösungen gemacht werden dürfen. Denn während F-Gase zu nur 1,8% zu den Treibhausgasemissionen der EU-27 beitragen, beläuft sich der Anteil von CO2 daran auf über 80%, wobei ein Großteil davon auf das Konto des Energieverbrauchs geht. Kältemittelverbote oder GWP-Beschränkungen, die den Einsatz bestimmter Kältemittel vorschreiben, könnten sich daher kontraproduktiv auswirken und zu höherem Energieverbrauch und mehr Emissionen führen.
Ziel der ARMINES / ERIE Studie ist es, die maximal mögliche Reduzierung der Emissionen aus Kälte- Klima- und Wärmepumpenanlagen bis 2030 aufzuzeigen und damit eine Basis für realistische Phase-Down Programme in der EU ohne die Notwendigkeit von Verboten zu liefern. EPEE fordert die europäische Kommission auf, diese Daten als Grundlage für tragfähige politische Entscheidungen im Hinblick auf die Überarbeitung der F-Gase Verordnung zu verwenden. Es gibt eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der ARMINES / ERIE Studie . Die ARMINES / ERIE Studie ist auf Anfrage erhältlich. Bitte kontaktieren Sie bei Interesse das EPEE Sekretariat: