In Würde altern?
Wenn Bewährtes zum Problem wird …
Der Winter schenkt uns weiße Pracht und bald schon kommt der Weihnachtsmann. Schön, wer zu dieser Zeit ein prall gefülltes Portemonnaie hat, um mit Geschenken und Gänsebraten dem Christfest entgegengehen zu können. Für alle, die zu dieser teuren Jahreszeit noch eine kleine Aufstockung des Budgets gebrauchen können, bietet die KKA für jeden veröffentlichten Schnappschuss 50 € „Weihnachtsgeld“ an. Senden Sie uns Bilder von kurioser Kälte- und Klima-Technik, die Ihnen im Berufsalltag begegnet.Einfach das Bild mit ein paar Sätzen zur Entstehung an Sascha.Brakmueller@bauverlag.de schicken und sich nach Veröffentlichung über 50 € freuen.
Vor 30 Jahren lagen der Golf 1 oder ABBA voll im Trend und prägten den Zeitgeist. Bis auf einige wenige Joungtimer-Besitzer, die ihren Wagen eher um die Kurven zu tragen scheinen, als zu fahren, und manchen schwedischen Popsong, der bereits millionenfach gehört mal wieder aus dem Radio erklingt, haben wir heute nichts mehr von diesen unmodern gewordenen Trendsettern zu befürchten. Ganz anders sieht es aber aus, wenn es sich um Technik aus vergangenen Tagen handelt, die auch noch heute ihren Dienst tun muss. So wurde vor 30 Jahren nicht nur im Kleinwagen „Take A Chance On Me“ mitgesungen, sondern leider wurden auch bei Installationen im Bereich der Kältetechnik Gewindestangen aus Kunststoff verbaut. Nach 30 Jahren versagen diese spröde gewordenen Befestigungen aber so langsam ihren Dienst. Welche Auswirkungen das haben kann, zeigen die Schnappschüsse von Klaus Oelrichs. Bereits seit 15 Jahren rät er Kunden zum Austausch dieser „tickenden Zeitbomben“. Einige wollen davon jedoch nichts wissen. Die Bilder zeigen jedoch, dass mit herabfallenden Anlagen nicht zu spaßen ist. In diesem Fall war die Abtauung defekt, das zusätzliche Gewicht konnten die Gewindestangen nicht mehr tragen. Glück im Unglück: Es ist kein Kältemittel ausgetreten – der Gabelstapler dient nur zur Absicherung.
„Kragen“ geplatzt
Bereits 41 Jahre alt ist die Kälteanlage des nächsten Schnappschusses. Bei einer Fehlfunktion platzte dieser R22-Anlage (1200 kg Füllmenge) im wahrsten Sinne des Wortes der „Kragen“. Die Anlage wurde als Umpumpanlage mit überfluteten Verdampfern gefahren. An einem Freitagabend wurde die Anlage abgeschaltet, dabei war der Verdampfer kalt und somit gefüllt mit flüssigem Kältemittel. Ein Ventil saß fest und öffnete nicht. Als der Verdampfer dann warm wurde, stieg der Druck immer mehr an.
Dabei wuchs der Druck so stark, dass das 64 mm-Sammelrohr am Verdampfer nicht mehr standhalten könnte. Der ehemals flache Deckel des Rohrs verformte sich als schwächstes Teil, bis er schlussendlich dem Druck (schätzungsweise 80 bis 100 bar) nachgab und einfach abriss.
Auch der Deckel des anderen Rohres war kurz vorm Abreißen – die deutliche Wölbung zeigt, welche Kraft auf den Deckel wirkte. Als unser Schnappschussfotograf die Anlage in Augenschein nahm, war die Anlage komplett leer.